Am 19. Juli 1961 trafen vier Herren aus Schaffhausen am Flughafen in Santiago de Chile ein. Der lange Flug, damals noch 36 Stunden, rechtfertigte sich durch etwas Grosses. Die Schweizerische Industriegesellschaft (SIG) war dabei, ihren ersten Exportvertrag für ein neu entwickeltes Produkt abzuschliessen: das Sturmgewehr SIG 510. Es war der Beginn einer Beziehung, die bis heute andauern sollte.
In den 60er-Jahren war Chile ein Land im Aufbruch: Der Andenstaat demokratisierte sich und band durch eine aktive Sozialpolitik ärmere Bevölkerungsschichten in das soziale und politische Leben mit ein. Es war das erklärte Ziel, durch soziale Reformen eine Revolution wie in Kuba zu verhindern. Nur ein paar Jahre zuvor hatte Fidel Castro mit einer Hand voll Soldaten die USA-freundliche Diktatur gestürzt.
Man war sich aber auch einig: Sollten die Reformen scheitern, muss die Armee eingesetzt werden, um Aufstände niederzuschlagen. Doch diese war total veraltet. Die Offiziere fuhren Taxi, um ihr Gehalt aufzubessern, und die Soldaten schossen mit Gewehren aus dem 19. Jahrhundert. Eine Strukturreform war nötig, mitsamt einer Modernisierung der Waffen.
Die vier Herren aus Schaffhausen sollten Abhilfe schaffen.
Der Sommer der Rüstungsindustrie
Das Sturmgewehr 510 war der Stolz der SIG. Im Jahr 1957 hatte es die Schweizer Armee zur Ordonnanzwaffe erklärt und Grossbestellungen in Auftrag gegeben. Anfang der 1960er Jahre gingen diese aber langsam zurück, und die SIG musste sich um weitere Käufer*innen kümmern, um die Produktion aufrechtzuerhalten.
Eine hohe Produktion war auch ganz im Sinne des Bundes. Wird viel produziert, fallen die Stückpreise. Auch für die Schweizer Armee, wenn sie Ersatzgewehre kaufen muss. Folglich setzte sich das Eidgenössische Militärdepartement auf allen Ebenen für bessere Exportbedingungen ein.
Die Reise der vier Herren aus Neuhausen war also durchaus gern gesehen. Und sie war erfolgreich.
Akten aus dem Bundesarchiv zeigen, dass ab 1962 Waffen ins südamerikanische Land geliefert wurden. Eine erste Ladung für 14,5 Millionen Franken umfasste 21’500 Sturmgewehre. Sie waren bestimmt für die chilensche Armee.
Später, ab 1965, bekam die SIG für ihre Waffenlieferungen eine indirekte Exportrisikogarantie. Sollte der chilenische Staat nicht zahlen, würde sich der Schweizer Bund für eine Tilgung der Schulden einsetzen. Im schlimmsten Fall hätte der Bund selber bezahlt.
Kritik an dieser Praxis gab es in den 1960er Jahren keine: Der Bund hatte das Gesetz zum „allgemeinen Ausfuhrverbot“ von Rüstungsgütern aus dem Jahr 1949 so verwässert, dass mittlerweile in fast alle Staaten des Westblocks exportiert wurde. Das offizielle Verbot diente einzig dem Schein der Neutralität. Nur Exportrisikogarantien wurden bislang nicht vergeben. Chile war ein erster Versuch, diese Praxis der Industrieförderung auch auf Rüstungsgüter auszuweiten.
Das Erfolgsmodell SIG war auch ein Glücksfall für Neuhausen. 1962 titelte der Bund: „Sturmgewehr saniert Neuhausen“. Die Gemeinde habe aufgrund der hohen Gewinne der Firma im Jahr 1961 deutlich höhere Steuereinnahmen erhalten und ihre Schulden abbauen können. Dies vor allem dank der Sturmgewehraufträge aus der Schweiz und Chile.
Die SIG war voller Euphorie, die Produktion wurde ausgebaut. Nach dem Heer wurden im südamerikanischen Land auch die Luftwaffe, die Marine und die militarisierte Polizei aufgerüstet. Die SIG hoffte, dass der Fall Chile Signalwirkung haben würde. Rudolf Amsler, der Entwickler des Sturmgewehrs schrieb: „Da die chilenische Armee als ausgezeichnet gilt – sie macht tatsächlich einen vorzüglichen Eindruck –, ist dieser Erfolg für die Weiterentwicklung von Auslandsgeschäften von besonderer Bedeutung.“
Die Schweizer Firma schickte Händler um die Welt, die das Gewehr etwa in den Philippinen, in Bolivien oder in Ecuador anpriesen. Doch die Träume waren etwas gar kühn und platzten bald. Der chilenische Staat aber kaufte weiterhin Neuhauser Sturmgewehre. 1968 verkündete der Schweizer Botschafter in Chile, Roger Dürr, stolz, die Schweizer Waffenindustrie habe sich durch ihre Qualität gegen die belgische Konkurrenz durchgesetzt.
Doch dann drohte die Weltpolitik, dem Märchen ein Ende zu setzen.
Ein Persilschein des Botschafters
Die Revolution in Kuba, die Guerilla von Che Guevara in Bolivien und einzelne Gruppen in Chile, die vom bewaffneten Aufstand redeten, gaben Ausschlag, dass sich das Heer neu bewaffnen sollte, um sich gegen einen „inneren Feind“ zu wehren. Mit der Hilfe der USA wurde hochgerüstet, vornehmlich gegen die eigene Bevölkerung. Hinzu kam, dass sich Mitte der 1960er Jahre ein Wettrüsten zwischen den südamerikanischen Staaten etablierte.
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Beide Entwicklungen wurden für die SIG zur Gefahr. Im Falle eines inneren oder äusseren Konflikts hätte der Bund den weiteren Export von Waffen verboten. Von indirekten Exportrisikogarantien ganz zu schweigen.
Botschafter Dürr wiegelte die Warnungen ab. Offenbar hatte er ein klares Ziel. In internen Dokumenten aus dem Bundesarchiv heisst es, Chile sei politisch stabil und das Wettrüsten sollte als Wettstreit um Prestige zwischen den Armeen verstanden werden, nicht als kriegerische Bedrohung. Man solle ruhig weiter nach Chile exportieren. Für die SIG war es ein Persilschein von ganz oben. Doch dann drohte der Erfolgstraum doch zu platzen.
Katerstimmung
Als herauskam, dass die Waffenschmiede Oerlikon-Bührle illegal Waffen in Bürgerkriegsländer exportiert hatte, formierte sich in der Schweiz Widerstand gegen die allzu liberale Ausfuhrpolitik. Mit der Initiative für ein Waffenausfuhrverbot, welche 1972 vors Volk kam, wurde der Export von Waffen grundsätzlich in Frage gestellt.
Auch im Bundesrat drehte der Wind. Als 1970 Pierre Graber (SP) das politische Departement übernahm, wurden erstmals die Menschenrechte in die Exportpolitik miteinbezogen. Den Rüstungsfirmen wurden flächendeckend Nicht-wieder-Ausfuhr-Bescheinigungen abverlangt und der Bund drohte mit einem Exportstopp.
Als Antwort auf das vom Stimmvolk knapp abgelehnte generelle Ausfuhrverbot von Waffen wurde 1972 das Kriegsmaterialgesetz verabschiedet. In der Folge konnten keine Länder mehr mit Rüstungsgütern beliefert werden, in denen eine innerer bewaffneter Konflikt herrschte oder Menschenrechte verletzt wurden. Die Öffentlichkeit machte Druck, die Bestimmung musste nun deutlich strenger umgesetzt werden, vage Interpretationen wie ein paar Jahre zuvor von Botschafter Dürr waren nicht mehr möglich.
Chile war zu jener Zeit noch demokratisch. Doch es tobte ein heftiger Streit zwischen der sozialistischen Regierung unter Salvador Allende und rechten Gruppierungen, die den „friedlichen Weg zum Sozialismus“ ablehnten und zum Teil militant bekämpften. Am 11. September 1973 putschte das Militär unter Augusto Pinochet. Es kam zu Massenverfolgungen, Verhaftungen und Morden an politischen Aktivist*innen. Noch am selben Tag stoppte der Bund jedwede Waffenausfuhr nach Chile.
Eine Hiobsbotschaft für die SIG. Es zeigte sich aber: Der Neuhauser Konzern war vorbereitet. Er wusste gar, wie er die Bestimmungen umgehen konnte.
Von Waffen zu Maschinen
Schon ein Jahr vor Inkrafttreten des Kriegsmaterialgesetzes betonte die SIG-Geschäftsführung, dass dieses die Rüstungsproduktion hart treffen würde. Die SIG exportiere fast ausschliesslich in Länder, die vermutlich von einem Exportverbot betroffen wären.
Die SIG wusste sich durchaus Gehör zu verschaffen. Drohungen, wie sie Schweizer Firmen heute im Rahmen des Steuerwettbewerbs immer wieder aussprechen, hörte man bereits Anfang der 1970er Jahre aus Neuhausen: „Die anhaltenden und sich von Jahr zu Jahr steigernden Schwierigkeiten mit der Waffenausfuhr könnten auch uns veranlassen, die Produktion ins Ausland zu verlegen“, so der Präsident der Verwaltungsrates, Franz Reichenbach, an der Generalversammlung vom 4. Mai 1971.
Es sollte keine leere Drohung bleiben.
Mit dem Kriegsmaterialgesetz versiegte die Rüstungsproduktion in Neuhausen. Im Jahr 1974 teilte die SIG mit, dass sie mit der Jagdwaffenfabrik J.P. Sauer & Sohn GmbH einen Partnerschaftsvertrag abgeschlossen habe und mit der Mülhausener Waffenfabrik Manufacture de Machines du Haut-Rhin S.A. eine Kooperation vereinbart wurde. In Neuhausen sollte von nun an nur noch Entwicklung und Produktion von Maschinen zur Herstellung von Rüstungsgütern stattfinden. Die Zeitung Tat titelte im Mai 1975: „Ende der Sturmgewehr-Produktionszeit“.
Hinter den Kulissen wurden aber schon Jahre zuvor Vorbereitungen getroffen. Bereits 1968 wurde laut Botschafter Dürr eine Auslagerung eines Teiles der Produktion nach Chile selber geplant. Das belegen interne Dokumente. Die Pläne wurden erst 15 Jahre später umgesetzt. Recherchen im Archiv des chilenischen Aussenministeriums zeigen ausserdem, dass die chilenische Botschaft in der Schweiz und die SIG bereits 1974 Strategien entwickelten, damit weiterhin Waffen nach Chile geliefert werden konnten.
Zweites Leben in Chile
Das Resultat der strategischen Gespräche lag zehn Jahre später auf dem Tisch. Nachdem der Thurgauer Panzerproduzent MOWAG 1980 eine Produktionslizenz nach Chile verkauft hatte, machte es die SIG dem Nachbarunternehmen im Jahr 1983 nach und verkaufte die Lizenz zur Produktion des Nachfolgesturmgewehrs SIG 540 samt Maschinen und Ausbildung an die chilenische Waffenschmiede Fabricas y Maestranzas del Ejército (FAMAE). Diese bezahlte laut eigenen Angaben mindestens 10 Millionen Dollar für den Deal.
Damit umging die SIG das Kriegsmaterialgesetz und belieferte die weitgehend isolierte Diktatur von Augusto Pinochet mit neuesten Waffen. Eine Gesetzeslücke machte dies möglich. Das Gesetz verbot zwar die Ausfuhr von Waffen, nicht aber den Export von Know-How und Maschinen zur Herstellung derselben. Bereits 1978 hatte Jean Ziegler (SP) im Nationalrat versucht, diese Lücke zu schliessen, er war aber an der bürgerlichen Mehrheit gescheitert.
Für die Schweizer Presse war der SIG-Deal ein Affront. Bereits kurz nach dem Militärputsch von 1973 war Kritik an der SIG und am Bund aufgekommen. Die Arbeitsgemeinschaft für Rüstungskontrolle und ein Waffenausfuhrverbot meinte: „Einmal mehr sind damit bei einem Regierungssturz oder im offenen Bürgerkrieg in Ländern der dritten Welt Waffen schweizerischer Herkunft im Spiel gewesen“, und die Friedenszeitung zeigte ein Bild der ersten Pressekonferenz chilenischer Generäle, umringt von Soldaten mit dem Sturmgewehr der SIG.
Nun, 1978, schrieb etwa Albert Wiss vom Schweizerischen Arbeiterhilfswerk in der Schaffhauser AZ von einem „Schlag in das Gesicht für alle Chilenen im Exil, [die Geschäfte] stabilisieren eine Gewaltherrschaft, die immer neue Opfer und Flüchtlinge hervorbringt“.
Auf der anderen Seit des Atlantiks wurde der Deal gefeiert. Im Juni 1986 berichtete die regimetreue Zeitung El Mercurio stolz, dass bereits 1000 Gewehre in Santiago de Chile hergestellt worden sein. Dies dank neuesten Maschinen und Ausbildung aus der Schweiz. Eine extrem kleine Menge, im Vergleich zu den Stückzahlen, die vor dem Putsch geliefert worden waren.
Die heereseigene Zeitung La Alborada ging sogar so weit, die Produktion von Sturmgewehren als einen Akt der wirtschaftlichen und wehrtechnischen Selbstständigkeit Chiles zu sehen, wobei sie nicht einmal die Herkunft der Lizenz aus der Schweiz erwähnte.
Für die Produktion reisten bis 1988 mehrere dutzend Arbeiter der FAMAE und Armeeoffiziere aus Chile nach Neuhausen, um sich vor Ort ausbilden zu lassen. Die Produktion der Sturmgewehre erforderte viel Know-How und in Chile stockte sie noch lange. Im Jahr 1988 berichtete die WOZ auf Basis von Interviews mit der SIG und Arbeitern in der FAMAE, dass die Produktion noch immer nicht richtig angelaufen sei. Es brauche weitere „Anschubunterstützung“ durch die SIG.
Töten mit dem „fúsil SIG“
Die Diktatur von 1973 bis 1990 war geprägt von der regelmässigen Verfolgung Oppositioneller. Mindestens 30’000 Personen wurden verhaftet und gefoltert, mehr als 2000 daraufhin ermordet. Das Nationalstadion in Santiago de Chile wurde in den ersten Tagen nach dem Putsch zu einem riesigem Gefangenenlager. Soldaten patrouillierten mit dem Sturmgewehr im Anschlag.
In den 1980er Jahren kam es aufgrund der desaströsen Sozial- und Wirtschaftspolitik zu Massenprotesten gegen die Militärdiktatur. Das Militär wurde eingesetzt, um in den Armenvierteln den Aufstand niederzuschiessen. Ein ehemaliger Militärdienstpflichtiger erzählte dem Lamm: „Sie gaben uns am Anfang des Tages mehrere Magazine, am Abend mussten sie leer sein“. All dies mit dem SIG–Sturmgewehr oder „fúsil SIG“, wie es in Chile genannt wird.
Wobei SIG als Abkürzung für „Suizo Italo Germano“ verwendet wurde. Eine Namensänderung, die die Schweiz in die historische Tradition Italiens und Deutschlands einreihte. Das Ende der faschistischen Regimes in beiden Ländern war damals keine 40 Jahre her.
Die Freiplatzaktion aus Schaffhausen, die in den 1970er Jahren dafür gekämpft hatte, dass Exilchileninnen in der Schweiz aufgenommen werden, rief derweil dazu auf, einen offenen Brief an die SIG zu unterschreiben. Der Titel: „Keine Sturmgewehre für Mörderhände in Chile“. Das Unternehmen dürfe mit seinem Handeln nicht die Repression gegen eine erstarkende Opposition unterstützen, so der Tenor des Briefes.
Doch nicht nur das Neuhauser Unternehmen verteidigte das Geschäft mit der Lizenzproduktion und der Ausbildung. Die Betriebskommission der SIG sandte im Jahr 1983 einen Leser*innenbrief an die Zeitung des mächtigen Schweizerischen Metall- und Uhrenarbeitnehmer-Verbandes. Die SIG stellte sich auf den Standpunkt, Arbeitsplätze müssten verteidigt und die Schweizer Armee mit Waffen ausgerüstet werden. Beides sei ohne Exporte nicht möglich – und Chile sei nun einmal ein altbewährter Handelspartner.
Die Geschichte ist nicht vorbei
1990 übernahm der Christdemokrat Patricio Aylwin die Regierungsgeschäfte. Die Welt feierte die Rückkehr zur Demokratie und die Exportverbote wurden aufgehoben. Doch der Diktator Pinochet war noch lange nicht weg. Er blieb bis ins Jahr 1998 Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
Im Jahr 1994 reiste Pinochet in die Schweiz. Die Luzerner Neuester Nachrichten vermuteten eine Waffeneinkaufstour im Lieblingsland des Diktators. Doch die Waffenschmieden dementierten. Ein Besuch in den Fabrikhallen der SIG konnte nicht nachgewiesen werden. Der ehemalige Handelspartner war in der Schweiz nicht mehr willkommen.
Die FAMAE in Chile produzierte über viele Jahre hinweg weiterhin das SIG 540. Darauf basierend entwickelte sie 1993 ein eigenes Modell, welches bis heute in mehrere Länder Lateinamerikas exportiert wird. Möglich machte dies der Technologietransfer aus der Schweiz.
Im Oktober 2019 gingen die Chileninnen und Chilenen ein weiteres Mal auf die Strasse. Sie forderten ein Ende des neoliberalen Wirtschaftsregime, eingeführt durch die Diktatur. Es waren die grössten Proteste seit den 1980er Jahren. Die Regierung ging mit harter Hand gegen die Demonstrant*innen vor, verhängte den Ausnahmezustand und schickte das Militär auf die Strasse. Die Bilder aus den 1980er Jahren wiederholten sich. Erneut patrouillierten Soldaten mit dem Schweizer Sturmgewehr in der Hand durch die Strassen von Santiago de Chile.
Malte Seiwerth ist Historiker und Journalist bei das Lamm. Er forschte während seines Studiums zu den Rüstungsgeschäften zwischen der Schweiz und Chile.
Dieser Artikel wurde zuerst in leicht anderer Form in der Schaffhauser AZ am 15. April 2021 veröffentlicht.
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