Die Bücher der feministischen Theoretikerin Silvia Federici werden mittlerweile fleissig gelesen – vor allem von Feminist*innen, Philosoph*innen und kritischen Sozialwissenschaftler*innen. Historiker*innen hingegen haben ihre Werke grösstenteils ignoriert.
Das verwundert, weil sich Federici in ihrem mittlerweile fast zwanzig Jahre alten Buch „Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation“ intensiv mit dem Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit befasste. Sie erzählt darin die Geschichte des Kapitalismus aus Sicht der Frauen, der Versklavten und der Arbeitenden.
Eine von Federicis Hauptthesen lautet, dass der Kapitalismus nicht nur Lohnarbeitende produzierte, indem er die Menschen vom Land vertrieb. Die klassische Erzählung dessen, was Marx die „ursprüngliche Akkumulation“ nannte, wird von ihr feministisch erweitert. Denn gleichzeitig, so Federici, seien auch Frauen diszipliniert, ihre Körper zu Gebärmaschinen degradiert und aus vielen gesellschaftlichen Bereichen ausgeschlossen worden. Die Hexenverfolgungen vom 15. bis zum 17. Jahrhundert sind für sie die besten Beispiele für diese Prozesse.
Federicis Geschichte ist jedoch auch eine gegenwartsbezogene. Denn für sie dauern diese Prozesse der ursprünglichen Akkumulation bis in die Gegenwart. So entwickelt sie eine Perspektive, mit der auch gegenwärtige Krisenphänomene und Widerstandsformen in den Blick geraten: Von den Angriffen gegen Abtreibungsrechte und gegen die Selbstbestimmung von queeren Menschen über die Enteignung von indigenen Gemeinschaften bis hin zu den Kämpfen von Migrantinnen.
Im Interview spricht Claudia Opitz Belakhal über „Caliban und die Hexe“ und dessen historische Relevanz. Sie ist emeritierte Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Basel. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt bei der Frauen- und Geschlechtergeschichte vom Spätmittelalter bis zum 18. Jahrhundert.
Das Lamm: Claudia Opitz Belakhal, wie erklären Sie sich, dass Silvia Federicis Buch „Caliban und die Hexe“ von Historiker*innen so wenig rezipiert wird?
Claudia Opitz Belakhal: Mir ist immer noch nicht klar, warum das Buch in der historischen Fachwelt totgeschwiegen wurde und wird. Selbst 2004, als das Buch in den USA erschien, gab es keine Rezension in historischen Fachzeitschriften. Das kann ich mir auch nicht ganz erklären. Ausser mit der Feststellung, dass vieles im Buch unglaublich altmodisch klingt.
Das ist auch nicht überraschend, weil Silvia Federici sich erstmals vor über vier Jahrzehnten mit der Thematik befasste und dort ihre Kernthesen entwickelte. Schon 1984 veröffentlichte sie mit der italienischen Feministin Leopoldina Fortunati das Buch „Il grande Calibano“. Die dort vertretenen Kernthesen und Grundideen werden in “Caliban und die Hexe” nochmals wiederholt und modernisiert.
Federici ist sehr durch die italienische Frauenbewegung der 1970er Jahre geprägt, die damals eine interessante, auch für mich prägende Position zur Frauenbewegung entwickelte. Aus diesem Kontext kommt vor allem die Forderung “Lohn für Hausarbeit”, die Federici mitentwickelte.
Hier liegen, so scheint mir, die Brücken zur aktuellen Rezeption in zeitgenössischen feministischen Bewegungen – selbst wenn es heute nicht mehr um Lohn für Hausarbeit geht, sondern eher um Sorgearbeit als ökonomisches und gesellschaftliches Problem. Es steckt also sehr viel in diesem Buch und es spricht auch viel für die Autorin, die sehr authentisch für viele dieser Diskussionen steht und feministische Positionen entscheidend mitgeprägt hat.
Das Buch hat also eine lange Entstehungsgeschichte. Können Sie ausführen, wo der Ton der 1980er Jahre besonders gut durchdringt?
Man findet das schon im ersten Kapitel, in dem es um soziale Bewegungen und die Krisen im Spätmittelalter geht. Beides waren Themen meiner eigenen wissenschaftlichen Sozialisation, als ich 1978 zu studieren begann. Aber seither hat sich die Forschung stark weiterentwickelt. Die marxistische Geschichtstheorie wurde als teleologisch und empirisch nicht gut begründet kritisiert. Überhaupt wurde die Komplexität von Machtprozessen, Herrschaftsausübung und ökonomischem Wandel hervorgehoben gegenüber monokausalen Erklärungen.
Federici aber bleibt bei diesen Theorie- und Erklärungsansätzen aus den 1970er und 1980er Jahren, letztlich auch, weil sie eine eingefleischte Marxistin ist, selbst wenn sie marxistische Konzepte wie die ursprüngliche Akkumulation einer feministischen Revision unterzieht. Ihre Herangehensweise an die Geschichte ist eher theoretisch und makrohistorisch geprägt. Der Versuch, die ursprüngliche Akkumulation zu verstehen, prägt ihren Blick auf alle Phänomene, die ihr über den Weg laufen.
Prägend für “Caliban und die Hexe” waren laut Federici ihre Erfahrungen in Nigeria, wo sie Mitte der 1980er Jahre die sozialen Folgen der neoliberalen Strukturanpassungen durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) beobachtete: Enteignung der Bäuer*innen, geschlechterspezifische Gewalt, Disziplinierung der Arbeiter*innen. Das Buch schlägt damit einen grossen theoretischen Bogen von den Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.
Dieser Vergleich zwischen dem Heute und dem Damals prägt das Buch tatsächlich sehr stark. Nun ist es aber so, dass es einen solchen Währungsfonds oder auch andere den Kapitalismus stützende Institutionen weder im Mittelalter noch in der Frühen Neuzeit gab. Das ist meiner Meinung nach einer der grössten Webfehler des Buchs. So fällt die Andersartigkeit der vormodernen Welt komplett unter den Tisch gegenüber dem Nachzeichnen von Schädigungen, die der frühe Kapitalismus in der Welt, an den Unterschichten, an den Sklav*innen und an den Frauen und ihren Körpern verübte.
Zu diesen Gewaltphänomenen gegenüber Frauen zählt Federici ganz entscheidend die Hexenverfolgung, die ihr zufolge eng mit der Entstehung des Kapitalismus und der Kolonialisierung zusammenhing. Sie spricht in diesem Zusammenhang auch von einem “Krieg gegen die Frauen” oder einer “Frauenverfolgung” – ebenfalls Begriffe, die in den 1980er Jahren auftauchen.
Mit diesen Begriffen fing Mitte der 1970er Jahre das revival der Hexenforschung an. Die bis dahin praktisch ausschliesslich von Männern betriebene akademische Hexenforschung ignorierte die Tatsache, dass bis zu 90 Prozent der Opfer der Hexenverfolgungen in Europa weiblich waren. Das revival setzte dann ausserhalb der Universitäten ein, etwa in der angloamerikanischen Frauengesundheitsbewegung. Mit dem Slogan “our bodies – ourselves” versuchten die Frauen, sich von der Macht der männlich dominierten Gynäkologie zu befreien, sich Wissen über den eigenen Körper und Verhütungsmittel anzueignen.
In dieser Bewegung wurde dann bald ein Zusammenhang zur Hexenverfolgung hergestellt. Das geschah über die Figur der Hebamme und der „weisen Frau“. Ihr Verhütungswissen sei durch die Hexenverfolgung systematisch ausgerottet worden, um die übrigen Frauen zu Gebärmaschinen umzufunktionieren, so die Überzeugung. Es entstand die irrige Vorstellung, dass es schon eine jahrhundertealte staatliche Unterdrückung von weiblichem Verhütungswissen und Geburtenkontrolle gegeben habe. So stand die Erforschung der Hexenverfolgung – man könnte sogar von einem Ausschlachten sprechen – sehr im Zentrum der Frauenbewegung ab den 1970er Jahren.
Weshalb handelt es sich bei der These einer systematischen Verfolgung von Hebammen und sogenannt „weisen Frauen“ um eine irrige Annahme?
Zum einen wurde diese These nicht gut mit historischen Quellen unterfüttert. Das gilt, wenn auch in einem geringeren Ausmass, auch für “Caliban und die Hexe”. Die frühen Thesen basieren hauptsächlich auf einer etwa drei Seiten umfassenden Polemik gegen die Hebammen in „Hexenhammer“ – ein 1486 erschienenes Buch, in dem der dominikanische Inquisitor Heinrich Kramer Hexenpraktiken umfangreich beschrieb und zur Verfolgung von Hexen aufrief. Das ist als Quellenbasis sehr dünn.
Die These, dass Hebammen besonders gefährdet waren, lässt sich mit Hilfe der Quellen nicht erhärten und wurde in der Forschung dann auch fast flächendeckend verneint. Allerdings waren nicht nur Hebammen als Geburtshelferinnen tätig. Zum einen gab es die vereidigten Hebammen in den Städten: Sie waren von der Hexenverfolgung tatsächlich überhaupt nicht betroffen, da sie eine hohe Sicherheit und Autorität durch den Amtseid hatten.
Zum anderen aber gab es die weniger geregelte Geburtshilfe auf dem Land, getätigt von Frauen, die nicht vereidigt waren. Von denen wurden tatsächlich nicht wenige als Hexen vor Gericht gezerrt. Allerdings weniger als Hebammen oder Geburtshelferinnen, sondern schlicht als Nachbarinnen.
Was die Zeug*innenschaft betrifft, so gibt es praktisch keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen – beide denunzierten Frauen und verdächtigten sie als Hexen. Allerdings gibt es einen riesigen Unterschied bei den Verdächtigten, die viel öfter weiblich waren. Und dieses Phänomen ist tatsächlich erklärungsbedürftig.
Wenn “Krieg gegen die Frauen” keine passende Bezeichnung ist: Wie könnte man diese Vorgänge stattdessen bezeichnen?
Hexenverfolgungen waren zwar kein systematischer „Krieg gegen die Frauen“, aber es war eine von Frauenfeindlichkeit extrem durchtränkte und aufgeladene Mobbing-Situation, die sich in Gerichtsverfahren äussern konnte und durfte. Aber: Die Hexenverfolgungen folgten keinem geordneten Plan. Schon gar nicht spielten sie „dem Kapitalismus“ in die Hände. Dafür waren die Opfer zu zufällig und die wirtschaftlichen Belastungen durch die Verfolgung beträchtlich. Bisweilen wurde bis zu einem Drittel aller Frauen einer Dorfgemeinschaft hingerichtet.
Ist es diese fehlende übergeordnete Strategie, die Sie dazu bringt, die Hexenverfolgung nicht als Krieg gegen die Frauen zu sehen?
Ja, das ist entscheidend. Der Terminus „Krieg gegen die Frauen“ steht bei Federici nicht alleine in der Landschaft. Er ist verbunden mit dem Begriff der ursprünglichen Akkumulation. Er impliziert einen Handlungswille oder jedenfalls eine prägende und planende Kraft. Aber für diese gibt es keinen Beleg.
Man kann zum Beispiel zeigen, dass die Medien eine zentrale Rolle bei der Verbreitung der Hexenangst gespielt haben. Man spricht auch regelrecht von einer “Ansteckung” der Hexenpanik, die sich von einer Region zu anderen verbreitete, ohne dass jemand das gezielt gefördert hätte. Sogar das Gegenteil war der Fall: Bisweilen versuchten die Obrigkeitsvertreter mit allen Mitteln, eine „Hexenpanik“ zu unterdrücken und zu beenden.
Das lief also viel ungeordneter und zufälliger ab, als Federicis Buch den Eindruck vermittelt?
Ja, es war mitnichten ein Prozess, der mit einer klaren Intention nur von oben nach unten verlief. Zwar führten immer die Obrigkeiten die Prozesse. Das war nun einmal der Charakter der frühneuzeitlichen Gerichtsverfahren. Aber die Verfolgungen waren in der Regel nicht geplant und eher zufällig, selbst wenn es Fürsten oder kirchliche Obrigkeiten gab, die durch gezielte Verfolgungen die Ordnung wiederherstellen oder eine neue Ordnung implementieren wollten.
Das zweite Problem ist, dass die Hexenverfolgung in Europa viel zu heterogen war und zu lang andauerte, um als gerichtete, gezielte Verfolgung beziehungsweise als „Krieg“ bezeichnet zu werden. In manchen Regionen, wie etwa in der heutigen Schweiz, begannen die Verfolgungen schon im Spätmittelalter und endeten eher früher. In anderen Regionen, etwa in Ostmitteleuropa, begannen sie erst viel später und dauerten dort aber dann auch länger. Und in manchen Städten und Regionen gab es praktisch gar keine Hexenprozesse. Es wäre deshalb eigentlich besser, von „Hexenverfolgungen“ im Plural zu sprechen.
Wie unterscheiden sich diese verschiedenen Hexenverfolgungen?
Federici stützt sich vor allem auf angelsächsische Autorinnen, die sich mit den Hexenverfolgungen in England befassen. Das ist aber nicht die typische Form der Verfolgung, wie sie in Kontinentaleuropa stattgefunden hat.
In England wie auch in Neuengland gab es verhältnismässig wenige Verfolgungen, die meist „von unten“ ausgingen und wo der klassische Nachbarschaftskonflikt im Vordergrund stand. Hier wurden häufig arme, alte Frauen Opfer der Verfolgung. Der englische Fall steht bei Federici im Vordergrund und passt gut in ihr Narrativ. Denn in England gab es tatsächlich sehr früh die Enteignung von gemeinschaftlich genutzten Allmenden – die sogenannten “enclosures” –, den frühen Kapitalismus und den frühen Kolonialismus. Das alles parallel zu einer Hexenverfolgung, die vor allem gegen Frauen gerichtet war. So bekommt man den Eindruck, das alles gehöre zusammen und bedinge sich gegenseitig.
Und in Kontinentaleuropa?
Dort kommen diese Phänomene nicht zusammen. Die grössten Sklaventreibende und Kolonist*innen zu jener Zeit sind die Spanier*innen. Doch in Spanien und Neu-Spanien gibt es praktisch keine Hexenverfolgung.
Ausserdem lautet eine von Federicis Thesen, dass die Hexenverfolgung eine Antwort auf die Bevölkerungskrise gewesen sei: Die Herrschenden hätten den Frauen die Kontrolle über die Reproduktion entrissen, um die Bevölkerung nach den Krisen des Spätmittelalters wieder wachsen zu lassen. Nun ist es aber so, dass gerade Frankreich, wo ein relativ früh zentralisierter Staat von einer bevölkerungspolitischen Sorge angetrieben war, im 17. Jahrhundert am allerwenigsten Hexenverfolgungen kannte.
Die von Federici behaupteten Zusammenhänge sind also eher zufällig und nicht für alle Länder gültig?
Ja, da werden Zusammenhänge behauptet, die man nicht beweisen kann. Phänomene, die zeitgleich passieren, müssen eben nicht dieselbe Ursache haben. Das ist eine der Hauptschwächen von Federicis Buch: Es wird alles passend gemacht.
Hingegen ist die Darstellung der Hexenverfolgung im Einzelnen bei Federici gar nicht so falsch, abgesehen von dieser Benennung als „Krieg gegen die Frauen“. Sie stützt sich dabei auch auf relativ aktuelle Literatur. Das Hexenkapitel an sich stört mich somit weniger. Viel mehr stört mich die Verbindung mit dieser grossen These eines Zusammenhangs zwischen der ursprünglichen Akkumulation und der Hexenverfolgung.
Sie haben viele Beispiele genannt, die diese grosse Erzählung von Federici differenzieren oder gar widerlegen. Aber könnte denn die Geschichtswissenschaft nicht über die komplexen und differenzierenden Fallbeispiele hinausgehen?
Dieses Bedürfnis sehe ich auch. Und es ist auch mein Ausgangspunkt für weitere Überlegungen: Wie kann eine feministische Geschichtsperspektive aussehen, wenn nicht so? Wie könnte eine grosse Erzählung aussehen? Dazu gab es eine Zeitlang viele Debatten, aber bisher noch keinen „grossen Wurf“.
Es ist tatsächlich so: Je differenzierter die historische Geschlechterforschung geworden ist, desto schwerer fällt es, allgemeine Aussagen zu treffen. Im Grunde ist die Geschichtswissenschaft eine dekonstruierende Wissenschaft. Die grossen Erzählungen haben wir häufig von aussen, von Sozialwissenschaftler*innen oder Philosoph*innen importiert, um sie dann sorgfältig auseinanderzunehmen und zu widerlegen.
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Nach Ihren Aussagen könnte man dieses Buch vielleicht weniger als Geschichtsbuch und mehr als ein feministisch-marxistisches Theoriebuch bezeichnen. Was würden Sie einer Studentin raten, wie sie dieses Buch lesen sollte?
Das ist relativ schwierig. Denn es gibt kaum kritische Lektüren des Buchs. Normalerweise könnte man ja sagen: “Lies es und schau dir dann an, wie es bei der Fachwelt ankam.” So mache ich es auch bei anderen Büchern, die relativ schräge Thesen vertreten. Nur zu sagen, “das ist alles veraltet”, finde ich auch nicht wirklich befriedigend. Denn es gibt ja viele alte Bücher, die wirklich schlau sind.
Ich würde sicher raten, das Vorwort genau durchzulesen und damit auch der Intention und dem theoretischen Standpunkt der Autorin genauer auf den Grund zu gehen. Und dann würde ich darauf hinweisen, dass bei genauerem Hinsehen vieles nur behauptet und nicht belegt wird. Zwar hat Federicis Buch zum Teil sehr lange Fussnoten, aber sie kommt aus ihrem gedanklichen Gerüst, demzufolge alles zusammenhängen und auf den heutigen Zustand der Welt und des Kapitalismus herauslaufen muss, nicht heraus. Und das ist ohne jeden Zweifel aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive ein Problem. Weil wir als Historiker*innen ja davon ausgehen, dass Geschichte immer offen ist, dass es immer Alternativen und Widersprüche im gesellschaftlichen System oder im Handeln der Menschen gab.
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