“Ich werde nicht vor der Migra­ti­ons­be­hörde knien”

Sie müssen ihre Tage draussen verbringen und erhalten keine ausrei­chende medi­zi­ni­sche Versor­gung. In den Schweizer Asyl­un­ter­künften regt sich Wider­stand. Die Asyl­su­chenden Farid und Ersin erzählen von ihren Prote­sten für ein menschen­wür­diges Leben. 
Obwohl andere Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden wären, müssen die Asylsuchenden in Containern leben. (Bild: Alain Schwerzmann)

Die Unter­künfte für Asyl­su­chende in der Schweiz, von den Betrof­fenen oft „Camps“ oder „Lager“ genannt, stossen seit ihrer Einfüh­rung auf Wider­stand. Schon 1981, als das Asyl­ge­setz in Kraft trat, besetzten türki­sche und kurdi­sche Geflüch­tete die Kirche von Eaux-Vives in Genf. Seitdem folgten zahl­reiche Hunger­streiks und Besetzungen. 

Die Proteste rich­teten sich nicht nur gegen die schlechten Bedin­gungen in den Unter­künften, sondern auch gegen die Schweizer Asyl­po­litik. Sie forderten ein Blei­be­recht für alle. Das Schweizer Parla­ment verschärfte das Asyl­ge­setz immer wieder, zuletzt 2019 mit der 13. Revi­sion. Die Unter­künfte haben sich inzwi­schen verän­dert, doch die Logik von Ausschluss und Isola­tion bleibt die gleiche.

Auch heute wehren sich die Bewohner*innen der Asyl­un­ter­künfte gegen das Schweizer Asyl­sy­stem und die schlechten Lebens­be­din­gungen. Wie viele Proteste es aktuell gibt, ist unklar. Hunger­streiks und Aktionen bleiben von der Öffent­lich­keit oft unbe­merkt, eine Doku­men­ta­tion fehlt. Doch eines steht fest: Solange Menschen nach ihrer Flucht direkt in teils geschlos­sene Camps kommen, wird der Wider­stand nicht enden. 

Farid, Nothil­fe­un­ter­kunft Kalt­bach, Schwyz

Der Ort, an dem ich mit anderen abge­wie­senen Asyl­su­chenden aus dem Kanton Schwyz lebe, macht uns psychisch krank – und er tötet langsam. Nachts schlafen wir in der Nothil­fe­un­ter­kunft Kalt­bach, einem Container zwischen dem Milli­täramt, dem Verkehrsamt und einer Umfah­rungs­strasse. Tags­über werden wir auf die Strasse gestellt, auch wenn wir krank sind.

Abge­wie­sene Asyl­su­chende werden in der Schweiz in Nothil­fe­un­ter­künften oder soge­nannten Rück­kehr­zen­tren unter­ge­bracht. Abge­legen und isoliert in Contai­nern, Zivil­schutz­bun­kern oder ehema­ligen Psych­ia­trien leben sie von 10.50 Franken am Tag. 

Laut Artikel 12 der Bundes­ver­fas­sung hat jede Person in Not Anspruch auf „Hilfe, Betreuung und die Mittel, die für ein menschen­wür­diges Dasein uner­läss­lich sind”. Dieses Recht erhielt seine Bedeu­tung über­haupt erst, als man abge­wie­sene Asyl­su­chende 2008 von der regu­lären Sozi­al­hilfe ausschloss, die allen anderen Personen in der Schweiz eine Existenz­si­che­rung gewährleistet. 

Was ein „menschen­wür­diges Dasein” beinhaltet, wurde somit anhand abge­wie­sener Asyl­su­chender disku­tiert und umge­setzt. Da die Migra­ti­ons­be­hörden abge­wie­sene Asyl­su­chende zur Ausreise bewegen möchten, gewähren sie ihnen nur das abso­lute Minimum. So dient eine Verfas­sungs­regel, die geschaffen wurde, um Menschen vor einer abso­luten Notlage zu bewahren, gleich­zeitig der Durch­set­zung asyl­po­li­ti­scher Ziele.

Jeden Morgen um 8 Uhr wecken uns zwei Sicher­heits­leute. Dann müssen wir zur Anwe­sen­heits­kon­trolle unter­schreiben, unsere Sachen packen und die Unter­kunft bis späte­stens um 9.30 Uhr verlassen. Während­dessen laufen die Sicher­heits­leute durch die Räume und singen zynisch: „Guten Morgen, liebe kleine Ausländer! Steht auf, ihr müsst das Land verlassen!” 

Wenn wir krank sind oder in einer psychi­schen Krise stecken, ist eben­dieses Sicher­heits­per­sonal unsere erste Anlauf­stelle. Den Tag müssen wir aber in jedem Fall draussen verbringen. Eine ärzt­liche Behand­lung kriegen wir, wenn über­haupt, erst wenn wir uns am Schalter vom Migra­ti­onsamt melden.

Die Leute in Schwyz regen sich darüber auf, dass wir den ganzen Tag draussen rumlun­gern. Sie machen feind­se­lige und rassi­sti­sche Bemer­kungen über uns. Dabei wissen sie nicht, dass wir keinen anderen Ort haben und nicht arbeiten dürfen. Wir sind gezwungen, an öffent­li­chen Plätzen rumzu­hängen, in Shop­ping­zen­tren ein warmes oder trockenes Plätz­chen zu suchen. Alle haben ihre eigenen Über­le­bens­stra­te­gien. Einige fahren nach Luzern oder Zürich, um dort Deutsch­kurse oder andere Ange­bote zu besu­chen, andere halten sich mit Sport beschäftigt. 

Sonst gibt es nichts zu tun. Wir warten nur, dass die Zeit vergeht. Jeden Abend stehen wir vor den vergit­terten Fenstern des Contai­ners und warten auf den Sicher­heits­mann, der uns zu unseren Betten lässt. Und am näch­sten Morgen bedauern wir dann, den vorhe­rigen Tag verschwendet zu haben.

„Die Nothilfe wird auf das Minimum beschränkt, damit sie keinen Anreiz zum Verbleib in der Schweiz bietet.” 

Farid, abge­wie­sener Asyl­su­chender, Kanton Schwyz

Dieses Leben im Nothil­fe­re­gime setzt uns psychisch stark zu. Deshalb haben wir im April mit einer Protest­ak­tion und einem offenen Brief auf die unhalt­baren Zustände unserer Unter­brin­gung aufmerksam gemacht. Mit zuge­klebten Mündern stellten wir uns vor den Container und hielten Schilder, auf denen stand: „Wir haben kein Leben! Wir haben keine Frei­heit!” oder „Leere Herzen” und „Sie können uns nicht fühlen”. An die Tür zur Unter­kunft klebten wir einen Zettel mit der Aufschrift „Will­kommen im psychi­schen Labor”. 

Im offenen Brief forderten wir unsere grund­le­gend­sten Menschen­rechte ein, damit wir zumin­dest das Gefühl haben, wie Menschen behan­delt und nicht wie Müll wegge­worfen zu werden. Den Brief und die Bilder der Aktion veröf­fent­lichten wir über die Kanäle des „Migrant Soli­da­rity Network”, einem Netz­werk, das sich gemeinsam mit (geflüch­teten) Migrant*innen organisiert. 

Das Migra­ti­onsamt reagierte nicht auf unseren Protest. Deshalb verla­gerten wir die Aktion. Mit fünf weiteren Bewoh­nern von Kalt­bach stand ich im April trotz Regen einen ganzen Freitag vor dem Migra­ti­onsamt in Schwyz, um eine Verbes­se­rung unserer Lebens­be­din­gungen zu erwirken. Am Montag waren wir bereits zu acht. Am Dienstag rief das Amt die Polizei, die mich kurz­zeitig fest­nahm und am ganzen Körper durch­suchte. Die anderen Bewohner verwies sie vom privaten Gelände des Migra­ti­ons­amts. Auch die rest­liche Woche versam­melten wir uns täglich auf einem öffent­li­chen Platz im Zentrum von Schwyz. Denn wir müssen für uns kämpfen – niemand sonst wird es tun.

„Wir hatten endlich einen Ort, an dem wir auch tags­über verweilen konnten.”

Farid, abge­wie­sener Asyl­su­chender, Kanton Schwyz


Die Vorste­herin vom Schwyzer Migra­ti­onsamt, Tünde Szalay, wollte weiterhin nichts an ihrer menschen­un­wür­digen Praxis ändern. Sie pocht darauf, die Nothilfe auf den mini­malen Stan­dard zu beschränken, um keinen Anreiz zum Verbleib in der Schweiz zu bieten. Die Nothil­fe­un­ter­kunft Kalt­bach solle nur als Notschlaf­stelle dienen. Erst als wir im Mai gemeinsam mit der Juso Schwyz eine Kund­ge­bung orga­ni­sierten, erlaubte uns die Amts­vor­ste­herin, zumin­dest bei Regen­wetter in der Unter­kunft zu bleiben

Am Sams­tag­abend des 31. Mai brach in der Küche der Nothil­fe­un­ter­kunft Kalt­bach ein Feuer aus. Von uns Bewoh­nern wurde niemand verletzt, doch der Container war vorerst unbe­wohnbar. Alle Bewohner konnten in die Unter­kunft Diegen­balm in Morschach umziehen. Wir hatten endlich einen Ort, an dem wir auch tags­über verweilen konnten. Doch die neue Unter­kunft fühlte sich an wie ein Gefängnis. Die Zimmer waren noch kleiner und voller als in Kalt­bach und am späten Abend wurden wir in unsere Zimmer gesperrt. 

Einen Monat später, am 1. Juli, öffnete die unmensch­liche Nothil­fe­un­ter­kunft Kalt­bach erneut. Auch wenn andere Unter­künfte für uns zur Verfü­gung stehen, verdammt uns das Schwyzer Amt für Migra­tion zu einem Leben in Kaltbach. 

Immer noch fordern wir, unsere Unter­brin­gung und insbe­son­dere die Öffnungs­zeiten unserer Unter­kunft so zu gestalten, dass unsere psychi­sche Gesund­heit nicht noch mehr Schaden nimmt. Und ich hoffe weiterhin auf den Tag, an dem sich jeder Mensch lebendig und frei fühlt.

Tausende Menschen befinden sich in der Schweiz in Asyl­ver­fahren und sind in verschie­denen Arten von Unter­künften, von Betrof­fenen Camps genannt, unter­ge­bracht. Ein grosser Teil der Bevöl­ke­rung hört von diesen Orten nur dann, wenn es zu Konflikten kommt oder wenn Miss­stände aufge­deckt werden. Das Lamm will dem etwas entge­gen­setzen: In der Reihe „Stimmen aus den Camps” stehen die Menschen in den Asyl­un­ter­künften im Zentrum. Die Beiträge stellen jeweils ein Thema in den Fokus und lassen die Bewohner*innen selbst zu Wort kommen. 

Ersin, Durch­gangs­zen­trum Kaserne, Zürich

Das Leben im Camp ist ein andau­ernder Kampf. Die Schweiz behauptet zwar, ein soziales Land zu sein, doch die Realität in den Camps zeichnet ein ganz anderes Bild. Die Migra­ti­ons­be­hörden geben uns nur das abso­lute Minimum. Wir verhun­gern zwar nicht, doch unsere Bedürf­nisse werden nicht beachtet. Nie werden wir gefragt, was wir für ein würde­volles Leben brauchen.

Seit ich in die Schweiz kam, lebte ich in unter­schied­lich­sten Camps. Zuerst brachten mich die Migra­ti­ons­be­hörden ins Bundes­asyl­zen­trum (BAZ) in Basel, dann nach Zürich ins BAZ Dutt­weiler. Von dort trans­fe­rierten sie mich in ein tempo­räres BAZ in einem alten Zivil­schutz­bunker an der Turner­strasse in Zürich. Schliess­lich kam ich ins Durch­gangs­zen­trum (DZ) in der ehema­ligen Kaserne, gleich beim Zürcher Haupt­bahnhof. Dort lebe ich nun seit fünf Monaten. 

„Nach zehn Tagen hungern sicherte mir das BAZ eine ange­mes­sene medi­zi­ni­sche Behand­lung zu.”

Ersin, Asyl­su­chender, Kanton Zürich

Die Probleme in den Camps unter­scheiden sich, doch Unge­rech­tig­keiten gibt es überall. Deshalb habe ich in jeder Unter­brin­gung für bessere Lebens­be­din­gungen prote­stiert. Mit gewalt­freien Aktionen versuche ich die Rechte zu erstreiten, die mir und allen anderen Asyl­su­chenden zustehen. 

Im BAZ Dutt­weiler kämpfte ich für eine ange­mes­sene medi­zi­ni­sche Behand­lung. Ich leide an einer chro­ni­schen Krank­heit und brauche regel­mässig Spritzen. Doch obwohl ich im BAZ drei Mal beim Arzt war, wurde ich nicht behan­delt. Daraufhin trat ich in einen Hunger­streik. Nach zehn Tagen hungern sicherte mir das BAZ eine ange­mes­sene medi­zi­ni­sche Behand­lung zu und ich konnte meinen Streik erfolg­reich beenden.


BAZ Dutt­weiler: Der 2019 eröff­nete Neubau im Zürcher Indu­strie­quar­tier dient als erste Unter­kunft für Asyl­su­chende im Kanton Zürich. Das als „tempo­räres” Bundes­asyl­zen­trum konzi­pierte Gebäude wirkt auf die Geflüch­teten wie ein Gefängnis: Es herr­schen strenge Eingangs­kon­trollen, feste Ausgangs­zeiten, und ständig patrouil­lieren Sicher­heits­leute. Bis zu 350 Geflüch­tete werden hier auf abschreckende Weise in der Schweiz will­kommen geheissen.

BAZ Turner­strasse: Bei kalku­lierter Über­be­le­gung der Bundes­asyl­zen­tren öffnet der Bund Notlage-Bunker. Zuletzt im Dezember 2023 in einem ehema­ligen Zivil­schutz­bunker im Kreis 6. Zwar zentral gelegen, doch von meter­dicken Beton­wänden umgeben, wurden bis zu 95 Personen unter­ge­bracht. Anfangs lebten dort Fami­lien und allein reisende Frauen. Nach einem medialen Aufschrei diente der Bunker bis zur Schlies­sung im Januar 2025 nur noch als Unter­kunft für Männer. 

DZ Kaserne: Die alte Poli­zei­ka­serne im Zentrum von Zürich wurde Anfang 2023 als Durch­gangs­zen­trum neueröffnet. Doch schon seit den 90ern war die Kaserne immer wieder in Betrieb als Unter­kunft für Geflüch­tete oder als Ausschaf­fungs­zen­trum. Heute warten hier 200 bis 300 Menschen im erwei­terten Verfahren auf einen Asylentscheid.

Die Aktivist*innen vom Bündnis „Wo Unrecht zu Recht wird…” erstellten letztes Jahr eine Karte, die eine Über­sicht der verschie­denen Camps im Kanton Zürich bietet.

Auch im tempo­rären BAZ an der Turner­strasse wehrte ich mich. Bei jedem Eintreten in das BAZ durch­su­chen Sicher­heits­an­ge­stellte die Bewoh­nenden am ganzen Körper. So lief ich inner­halb kürze­ster Zeit immer wieder rein und raus und liess mich jedes Mal von den Sicher­heits­an­ge­stellten kontrol­lieren. Ich wollte die Absur­dität und Sinn­lo­sig­keit dieser Durch­su­chungen aufzuzeigen.

„Nur um eine Aufent­halts­be­wil­li­gung zu kriegen, werde ich nicht vor den Migra­ti­ons­be­hörden knien.”

Ersin, Asyl­su­chender, Kanton Zürich

Immer wieder schliessen sich Asyl­su­chende meinen Prote­sten an. Doch andere haben Hemmungen, sich zu wehren. Zu gross ist ihre Angst vor nega­tiven Konse­quenzen. Sie fürchten sich vor den Mitar­bei­tenden im Camp oder glauben, dass ihr Wider­stand gegen das Asyl­re­gime zu einer Ausschaf­fung führen könnte. Geflüch­tete haben viel aufs Spiel gesetzt, um in die Schweiz zu gelangen und Asyl zu bean­tragen. Sie möchten ihre Chance auf Asyl auf keinen Fall gefährden.

Ich selbst habe keine Angst vor den Konse­quenzen meiner Proteste. Wenn ich Unge­rech­tig­keiten sehe und nichts mache, kann ich das nicht aushalten. Nur um eine Aufent­halts­be­wil­li­gung zu kriegen, werde ich nicht vor den Migra­ti­ons­be­hörden knien. Und sicher­lich werde ich nicht schweigen und so tun, als gäbe es keine Unge­rech­tig­keiten im Asyl­re­gime. Ich fordere nichts mehr als meine Rechte.

Im April dieses Jahres trat ich erneut in den Wider­stand und stellte Forde­rungen an die Migra­ti­ons­be­hörden und Mitar­bei­tenden des DZ Kaserne. Dort leben zurzeit etwa 200 Personen, darunter 20 Kinder. Wegen fehlenden Perso­nals blieb das Spiel­zimmer für die Kinder geschlossen. Auch der Aufent­halts­raum war nur an einem von zehn Tagen geöffnet. Und: Bis zu 16 Personen müssen sich ein Zimmer teilen. Gleich­zeitig bleiben leere Zimmer verschlossen. Zu gross und zu teuer wäre der Verwal­tungs­auf­wand, die Bewoh­nenden auf alle Zimmer zu verteilen, heisst es von Seiten der Mitarbeitenden. 

„Die Mitar­bei­tenden sagten, ich habe kein Recht, Forde­rungen zu stellen.”

Ersin, Asyl­su­chender, Kanton Zürich

Auch die Sauber­keit lässt zu wünschen übrig: Über einein­halb Monate wurde beispiels­weise die Seife in den Bade­zim­mern nicht aufge­füllt. Als ich Verbes­se­rungen forderte, äusserten sich die Mitar­bei­tenden der Kaserne mir gegen­über abschätzig. Sie sagten, ich habe kein Recht, Forde­rungen zu stellen, schliess­lich werde ich schon mit einem Bett und Essen unter­stützt. Daraufhin verwei­gerte ich eben­dieses Bett und Essen. Ich zog mit meiner Matratze nach draussen vor das Camp und trat in einen Hunger­streik, dem sich schnell weitere Bewoh­nende anschlossen.

Nach kurzer Zeit entschul­digte sich die Leitung des Camps bei mir und versprach, auf meine Forde­rungen einzu­gehen. Gleich­zeitig kündigte ich an, erneut in den Hunger­streik zu treten, falls die Forde­rungen nicht inner­halb von zehn Tagen umge­setzt werden. Tatsäch­lich öffnete die Camp Leitung kurz darauf das Spiel­zimmer und verbes­serte die Sauber­keit im Camp. Als ich die Fröh­lich­keit in den Augen der Kinder sah, die endlich das Spiel­zimmer betreten konnten, gab mir das Kraft, für weitere Verbes­se­rungen zu kämpfen. 

Die Miss­stände in den Camps sind unüber­sehbar und trotzdem wehren sich die meisten nicht dagegen. Und wenn die Migra­ti­ons­be­hörden Verbes­se­rungen vornehmen, sind diese oft nur provi­so­risch. Sie handeln, damit andere sehen, dass sie etwas unter­nommen haben. Lang­fri­stige Lösungen bauen sie damit jedoch nicht. Irgend­wann verschwinden die Verbes­se­rungen wieder und der Kampf für eine besseres Leben beginnt von neuem. 

Unser Leben in den Camps ist nicht provi­so­risch. Ich wünsche mir, dass sich alle für bessere Lebens­be­din­gungen einsetzen – damit das Leben von Asyl­su­chenden nicht nur vorüber­ge­hend, sondern für immer besser wird. 


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