Das Lamm: Die Schweiz war selbst nie eine sogenannte Kolonialmacht. Dennoch hat sie während der Kolonialzeit eine Rolle gespielt, profitiert und mitgemischt. Wenn wir nun über Zürich reden, wie stark ist das koloniale Erbe dieser Stadt?
Philipp Krauer: Es gibt da verschiedene Ebenen. Eigentlich sitzen wir seit 400 Jahren in Europa alle im selben Boot, was den Kolonialismus angeht. Und die Schweiz war eingebunden in soziale, ökonomische, kulturelle Verbindungen mit anderen Kolonialmächten. Ein Beispiel für die Stadt Zürich wäre etwa die Bank Leu: Die gehörte mal zur Hälfte der Stadt Zürich und investierten in die Compagnie des Indes...
Monique Ligtenberg: ...die unter anderem Sklavenhandel betrieben hat.
Krauer: Gerade hier ist die Kontinuität spannend. Denn diese Bank wurde Anfang der 00er Jahre von der CS übernommen, die sich mit Berufung auf das Schweizer Bankgeheimnis bis 2010 weigerte, die entsprechenden Archive zu öffnen.
Ligtenberg: Unter Kolonialismus stellen sich viele Menschen eine direkte politische Beherrschung vor. Es stimmt, dass die Schweiz nie über grossflächige Übersee-Territorien herrschte. Aber das ist eben nicht die einzige Dimension von Kolonialismus. Es gibt die ökonomische, wie Philipps Beispiel gezeigt hat, also die Investitionen in diverse koloniale Märkte, etwa den Sklavenhandel. Es gibt kulturelle, wissenschaftliche Dimensionen, in welche die Schweiz – ganz besonders Zürich – sehr stark involviert war. Wenn wir die Kolonialgeschichte von Zürich thematisieren möchten, müssen wir auch über die Dimension der Migrationsgeschichte reden. Und zwar nicht nur darüber, wer in die Schweiz kam, sondern vor allem darüber, wo die Schweizer überall hingegangen sind.
Welche Rolle spielt diese Emigration? Und wann begann sie?
Ligtenberg: Nach der Eröffnung des Suez Kanals wurden die Reisewege massiv vergünstigt und verkürzt. Plötzlich waren Reisen nach Afrika und Asien auch für Schweizer*innen erschwinglich. Einige liessen sich zudem von Kolonialregierungen anwerben – etwa für die Armee oder für Wissenschaftsinstitutionen – um sich solche Reisen zu finanzieren.
Krauer: Aber diese Migration gab es schon früher: Nach dem Wienerkongress 1815 ist der Tambora Vulkan in Indonesien ausgebrochen. Er war so riesig, dass der Ausbruch das Klima beeinflusste: In der Folge gab es in der Schweiz zwei Jahre ohne Sommer, was zu einer Hungersnot führte. Viele Schweizer*innen wanderten aus, besonders viele gingen nach Brasilien und Nordamerika.
Zurück zur Stadt Zürich.
Ligtenberg: Hier gab es zur Kolonialzeit schon viele Kaufleute und Schweizer aus dem Mittelstand, die nach neuen Möglichkeiten der Wohlstandssteigerung suchten, was in der Schweiz als ressourcenarmes Land nicht so einfach ist. Also musste man weg von hier — dorthin, wo es Ressourcen gab. Und billige Arbeitskräfte. Ein Sinnbild hierfür wäre die Villa Patumbah im Seefeld. Diese wurde von Karl Fürchtegott Grob erbaut, einem Zürcher, der Ende des 19. Jahrhunderts ins heutige Indonesien emigriert war. Auf Sumatra betrieb er Tabakplantagen mit mehreren tausenden Arbeiter*innen, die unter sklavenähnlichen Bedingungen der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgeliefert waren.
Dank deren günstigen Arbeit konnte Grob sehr viel Tabak produzieren und auf dem Weltmarkt mitspielen. Dann verkaufte er in einem guten Moment seine Plantage an eine grosse, holländische Tabakgesellschaft und kam steinreich nach Zürich zurück. Hier errichtete er die Villa, die heute noch steht. Auch das ist Kolonialgeschichte.
Welche Rolle hat der Rohstoffhandel während der Kolonialzeit für die Schweiz gespielt? War sie damals schon Drehscheibe des Handels?
Krauer: Der Rohstoffhandel erfolgte nicht primär über die Schweiz — aber mit Schweizer Hilfe im Sinne des Transithandels. Zum Beispiel der Schweizer Dienstleistungs- und Handelskonzern DKSH, der heute noch riesig ist: Dieser hatte an den Handelsplätzen der Briten und Holländer die Waren abgefertigt und in alle Welt verschickt.
Gleichzeitig entwickelte sich die Schweiz im 19. Jhr. zur Textilnation. Das war auch nur möglich, weil die Schweiz billige Baumwolle aus den Sklavenplantagen importieren konnte. Im Sog dieser Textilarbeit entstanden weitere relevante Branchen, etwa die Chemiebranche oder das Finanzwesen. Was aber direkt für die Stadt Zürich eine besonders wichtige Rolle gespielt hat, war der Seidenhandel: Die Bahnhofstrasse war ein Ort, wo all diese grossen Textilhäuser damals schon ihre Niederlassungen hatten.
Zur ökonomischen Dimension kam dann auch die kulturelle hinzu, etwa die Kategorie der Kolonialwaren wie Kaffee oder Kakao. Im Rahmen des kolonialen Handels wurde die Milchschokolade zum Schweizer Vorzeigeprodukt.
Wenn wir uns etwas von der ökonomischen Dimension entfernen und mehr auf die Kulturelle zu sprechen kommen, fallen mir als erstes Beispiel die Völkerschauen ein, die in Zürich bis zum 2. Weltkrieg gang und gäbe waren…
Ligtenberg: Und drüber hinaus!
Stimmt. Der Circus Knie stellte noch bis 1964 afrikanische Menschen in seinem Programm aus…
Ligtenberg: Völkerschauen gibt es seit dem frühen 19. Jhr. Um 1870 wurden sie dann grossflächig popularisiert. Einerseits wegen der bereits erwähnten Öffnung des Suezkanals. Andererseits fällt der Anstieg der Popularität in die Zeit des „Wettlaufs um Afrika“, als an der Kongokonferenz Afrika unter den europäischen Grossmächten aufgeteilt wurde, was zu einer aggressiveren Expansionspolitik führte. Die Shows tourten durch Europa oder Nordamerika und legten auch in der Schweiz Halte ein. Das waren kommerzielle Veranstaltungen; sie bedienten ein Bedürfnis des Zielpublikums.
Inwiefern?
Ligtenberg: Was an diesen Völkerschauen ausgestellt wurde, entsprach nicht den Lebensrealitäten der Menschen, die verschleppt wurden. Es gibt sogar Fälle, die belegen, dass die Menschen instruiert worden waren, wie sie sich zu kleiden und zu verhalten hatten. Sehr oft wurden westliche Vorstellungen und Sehnsüchte, etwa vom Familienzusammenleben, auf diese Menschen projieziert.
Im Tourismus bestehen übrigens viele der Stereotypen noch heute fort, die in der Kolonialzeit geprägt wurden. Das Fremde dient noch heute als Gefäss für eigene Bedürfnisse und Vorstellungen.
Wie erwähnt hatte der Zirkus Knie noch bis in die 60er-Jahre Menschen im Programm. Wie war so etwas möglich? Hatte nach dem 2. Weltkrieg keine Aufarbeitung stattgefunden?
Ligtenberg: Wir dürfen nicht vergessen, dass es auch nach dem zweiten Weltkrieg noch Kolonien gab, etwa Algerien oder Vietnam.
Krauer: Anderseits war die Entnazifizierung in Europa ja auch nicht wirklich transparent und erfolgreich. Das Konzept von „Rasse“ wurde ersetzt durch „Kultur“. Unter dem Label „Verschiedene Kulturen dieser Welt“ konnte man solche Ausstellungen dann schon weiterlaufen lassen.
Ligtenberg: Es gab diesen einen prominenten Fall der Kawesqar, den übrigens Sally Schonfeldt im Rahmen unseres dekolonialen Stadtrundgangs beleuchtet. An der Zürcher Plattenstrasse gab es 1882 eine Ausstellung mit indigenen Menschen aus Tierra del Fuego, das heute zu Chile gehört. Fünf dieser Menschen starben schliesslich an Krankheiten. Obwohl schon früh absehbar war, dass sie sehr schwer krank waren, wurden sie weiter in der Völkerschau ausgestellt und erhielten keine oder erst spät Hilfe. Soweit ich weiss, gab es zu diesem spezifischen Fall kritische Gegenstimmen.
Krauer: Generell lässt sich aber sagen, dass sich die Formen des Widerstands, über den ich gelesen habe, primär auf regulatorische und administrative Sachen beschränken. Zum Beispiel im Zusammenhang mit dem „Senegalesendorf“ im Zürcher Zoo: Im Stadtarchiv gibt es Protokolle der Stadtpolizei, die belegen, dass sich damals die Anwohner*innen über den Trommellärm beschwert haben. Viele überlieferte Beschwerden liegen in diesem reglementarischen Bereich. Sehr selten sind dagegen Beschwerden, welche die Menschenwürde betreffen. In diesem Bereich sind wir nicht die Expert*innen. Aber sicher ist: Organisierten, breiten Widerstand gab es nicht. Es herrschte eher ein Konsens, dass „man das schon so machen kann“.
Was waren das denn für Menschen, die diese Völkerschauen besucht haben?
Krauer: Alle. Absolut alle. Durch alle Klassen hindurch. Rea Brändlis recherchiert für ihr Buch über Zürcher Völkerschauen, dass zum Beispiel an einem Wochendende 1925 rund 20’000 Eintritte für das afrikanischen „N‑Dorf“ in Alstetten verkauft wurden. Das sind extrem grosse Zahlen für eine Veranstaltung zu dieser Zeit.
Ligtenberg: Zum einen war die breite Öffentlichkeit an diesen Shows interessiert, zum anderen aber auch Wissenschaftler*innen, die sie nutzten, um anthropometrische Vermessungen vorzunehmen.
Auch in Zürich?
Ligtenberg: Zürich war gewissermassen ein globaler Hotspot der Rassenforschung. 1899 wurde an der UZH der Lehrstuhl für physische Anthropologie von Rudolf Martin gegründet, der diese Rassenforschung im Kontext der Schweizer Wissenschaft sehr stark gemacht hat. Rudolf Martin hat unter anderem das Lehrbuch der Anthropologie herausgegeben, welches zu einem Standardwerk der Rassenforschung und Rassenhygieniker in ganz Europa avanciert ist. Später haben er und sein Schüler Otto Schlaginhaufen direkt mit Nationalsozialisten zusammengearbeitet.
Krauer: Durch die Konfrontation mit aussereuropäischen Menschen und Gebieten wurde auch in der Wissenschaft hierzulande der Blick nach innen gerichtet. So gab es etwa Versuche, den Homo Alpinus zu finden.
Das Schweizer Pendant zum nationalsozialistischen Arier-Ideal quasi?
Krauer: Genau. Man fragte sich: Was ist ein richtiger Schweizer? Nach dem ersten Weltkrieg hatte man rund 250 Rekruten vermessen, wobei jedoch nur 2% dem im Vorhinein errechneten Ideal einer „alpinen Rasse“ entsprachen. Die Messung schien sehr ungenau zu sein, deshalb startet man Mitte der 1920er eine zweite, viel umfangreichere Messung. Allerdings trafen die Kriterien dieser konstruierten „alpinen Rasse“ bloss noch auf weniger als zwei Prozent der untersuchten Rekruten zu.
Ligtenberg: Man schreibt es sich nicht auf die grosse Fahne, aber mein Eindruck ist, dass man sich auch nicht gross gegen die Aufarbeitung wehrt. Die Knochen der Kawesqar, die hier gestorben sind, wurden zum Beispiel sehr medienwirksam vor wenigen Jahren nach Chile zurückgeschickt und dort vergraben.
Krauer: Aber es wird nicht aktiv angegangen. Zum Beispiel in der ETH herrscht ja noch dieser Eschersche Geist: Das Narrativ, dass Escher ein grosser Genius war. Es gibt sogar einen Escher Preis.
Monique Ligtenberg ist seit Oktober 2019 Doktorandin an der Professur Geschichte der modernen Welt der ETH Zürich. Ihren Master in Geschichte und Philosophie des Wissens hat sie mit der Arbeit ‚Zwei Schweizer Ärzte im „Fernen Osten‘. Wissenschaft, niederländischer Imperialismus, das Schweizer Bürgertum und die Kolonie als Kapital, ca. 1879–1935“ abgeschlossen.
Philipp Krauer ist seit Juli 2017 als Doktorand (SNF) an der Professur Geschichte der modernen Welt der ETHZ tätig. Er forscht unter anderem zu (Post-)Colonial Studies, Globaler und transnationaler (Schweizer) Geschichte.
Der Verein Zürich Kolonial ist aus dem akademischen Umfeld der Geschichtswissenschaften in Zürich entstanden. Ziel des Vereins ist es, ein breites Publikum mit einem Audioguide über die Kolonialgeschichte Zürichs aufzuklären.
Hierzu schreibt der Verein auf seiner Website: „Wir erhoffen uns dadurch, die Grundlagen für eine Debatte über unser Zusammenleben in der Gegenwart zu liefern, und möchten uns mithin für eine gerechte, tolerante und dekolonisierte Gesellschaft einsetzen.“
Zu den Vereinsmitgliedern zählen neben Philipp Krauer und Monique Lichtenberg auch Stephanie Willi, Charlotte Hoes und Jakob Kisker.
eitere Informationen sowie die digitalen Rundgänge finden Sie demnächst unter: http://zh-kolonial.ch
Reden wir über Escher. Was wäre eurer Meinung nach der richtige Umgang mit einer Person wie Escher, der so eng mit der Stadt Zürich verbunden, aber ebenso offenkundig problematisch ist.
Ligtenberg: Es ist ja eine mittlerweile etwas bekanntere Geschichte, dass die Familie Escher Plantagen in Kuba besass, auf der Sklaven gehalten wurden, und sie dadurch wieder zu Wohlstand gelangte. Alfred Escher hatte selbst nichts damit zu tun, konnte aber daraufhin ein bequemes Leben im Bellevoirpark führen, eine Ausbildung machen und karrieretechnisch auch gewisse Risiken eingehen.* Auf einem finanziellen Fundament, das durch Sklaven erarbeitet worden war. Ich würde mir deswegen wünschen, dass man ihn nicht zu einem Helden hochstilisiert, sondern zum Anlass nimmt, über die Zeit, in der er gelebt hat, nachzudenken. Ich habe mir viele Gedanken gemacht zu diesen Statuen, die momentan so im Fokus sind…
Das wäre meine nächste Frage gewesen.
Ligtenberg: Dass vor dem Hauptbahnhof eine Statue von Alfred Escher steht und keine Statue der Sklaven, die auf den Plantagen der Familie gearbeitet hatten und ihnen den Wohlstand erst ermöglicht haben, ist schon kennzeichnend dafür, wie unvollständig wir unsere Geschichte erinnern. Oder wieso nicht eine Statue der Gotthard-Arbeiter, von denen viele für den Wohlstand dieses Landes ihr Leben gelassen haben? Es war nie einfach irgendein grosser Mann, der grosse Sachen in einem Vakuum geleistet hat.
Herr Krauer, wie sehen sie das? Müsste man den Escher in die Limmat werfen?
Krauer: Ich würde mir für diese Statue wünschen, dass die Stadt zum Beispiel ein kubanisches Kunstkollektiv einladen würde, welches sich der Statue annehmen könnte. Ich fände es heuchlerisch, wenn die Stadt Zürich diese Statue heimlich entfernen würde. Es braucht eine Debatte.
Escher ist das vielzitierte Sinnbild. Aber denken Sie, dass sich die Stadt Zürich generell zu wenig mit ihrer kolonialen Vergangenheit auseinandersetzt?
Krauer: Nehmen wir die verstorbenen Kawesqar: Im ehemaligen Plattengarten steht jetzt das Schwesternhochhaus. Dort erinnert nichts mehr an das Schicksal dieser Menschen.
Ligtenberg: Der öffentliche Raum ist das eine, aber wo es vor allem grossen Nachholbedarf gibt, ist die Geschichtspädagogik. Wenn ich an den Geschichtsunterricht in der Schule denke, finde ich es wenig überraschend, dass diese Vergangenheit kein Teil der kollektiven Wahrnehmung ist. Wenn immer nur erzählt wird — es gab mal den Rütlischwur, dann die Schlacht von Morgarten, dann war irgendwann die Neutralität da, Zweiter Weltkrieg und zack sind wir wo wir heute sind – dann kann gar kein Bewusstsein etabliert werden.
Krauer: Ich denke, bezüglich der Thematisierung der Kolonialzeit hat sich in den letzten Jahren ein bisschen was getan, aber nicht genug. Was besonders fehlt, ist die Verknüpfung der kulturellen, ökonomischen und der Migrationsperspektive. Es muss aufgezeigt werden, dass es eben nicht nur ein paar Schweizer Kaufleute gab, die involviert waren. Der Fokus muss auch auf den Ideen, Bildern und Vorstellungen aus dieser Zeit liegen, die teilweise bis heute wirksam sind.
Ist diese verzogene Erinnerungskultur in gewisser Art und Weise politisches Kalkül?
Ligtenberg: Sie ist ein historisch gewachsenes Selbstbild. Es gibt Dinge, an die man sich nicht zwingend kollektiv erinnern möchte. Gleichzeitig kam auch die Geschichtsschreibung, wie wir sie kennen, erst im 19. Jahrhundert auf. Mit der Nationalstaatenbildung bestand ein enormes Interesse, gewisse Geschichten und Mythen zu konstruieren, die eine gemeinsame Identität begründen und die Gesellschaft zusammenschweissen.
Krauer: 1850 war die Schweiz eines der ärmsten Länder Europas. Es ist dann schon attraktiv zu sagen, wir hätten das alles, diesen Wohlstand, aus eigener Kraft erreicht, sich auf ein paar starke Männer zu berufen – und alles drumherum auszublenden. Sich mit der eigenen Vergangenheit zu konfrontieren würde bedeuten, dass auch die Schweiz über Restitutionen nachdenken müsste, darüber, was in den eigenen Museen steht und warum diese Dinge eigentlich hier sind. Und die Schweiz müsste sich auch fragen, was unsere Rolle darin ist, dass es bis heute ein ökonomisches Nord- Südgefälle gibt und welche Verantwortung wir tragen müssen.
*Korrigendum: Am 20.6.2020 wurde diese Passage leicht angepasst. Vorher stand hier folgendes: „Es ist ja eine mittlerweile etwas bekanntere Geschichte, dass sein Vater nach Kuba ausgewandert war, wo er Sklaven auf Plantagen hielt, und dass erst diese der verarmten Familie Escher wieder zu Wohlstand verhalfen. Alfred Escher konnte daraufhin ein bequemes Leben im Bellevoirpark führen, eine Ausbildung machen und karrieretechnisch auch gewisse Risiken eingehen.“
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