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Politik

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Das Lamm schaut zurück und in die Zukunft

Das Lamm blickt auf ein weiteres Jahr voller spannender Stories, existenzieller Krisen und neuer Entwicklungen zurück. Zum Jahreswechsel erzählen vier Redaktionsmitglieder von den Geschichten, die sie 2018 am meisten geprägt haben – und davon, was sie daraus für 2019 mitnehmen. Das Lamm wünscht schöne Festtage!
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Tiere in der Stadt

Das Lamm beleuchtete in zwei Artikeln verschiedene Seiten des Reizthemas Pelz. Zum Abschluss der Miniserie hat das Lamm-Fotograf Claude Hurni Jagd auf Tierfelle gemacht. Unprätentiös und unkommentiert zeigt diese Fotoreportage die Füchse, Nerze und Plastiktiere der Schweizer Städte.

„Im Main­stream ist Pelz ein Ausdruck von Mode­be­wusst­sein, nicht von Prestige”

In den Fussgängerzonen und Schaufenstern der Schweizer Städte ist er wieder da: Der Pelz. Ob als Kragenbesatz oder Kappenbommel- kaum ein Kleidungsstück scheint mehr ohne ein Tierfell oder dessen Plastikimitat auszukommen.  Dabei war der Pelz lange so tot wie das Pelztier aus dem er gemacht ist.  Wie es zum erneuten Boom gekommen ist, hat das Lamm mit der Kulturanthropologin Gabriele Mentges besprochen.

Pelz: „Ein Natur­pro­dukt” oder „mit Chemie voll­ge­pumpte Leichen­teile?” Und spielt das über­haupt eine Rolle?

Unsere Beziehung zu Tieren ist seltsam und oft problematisch, widersprüchlich und von privaten Erinnerungen durchtränkt. Da gibt es Nutz- und Haustiere und Tiere, die wir an unseren Körpern tragen. Reden wir über Tiere, sind wir nur selten neutral: Gerade Pelz ist ein emotional enorm behaftetes Thema. Oft ist eine objektive Diskussion darüber kaum möglich, denn gewisse Argumente scheinen nicht miteinander vereinbar zu sein. Liegt es also an jeder und jedem von uns, ob wir unsere Finger vom Pelz lassen oder nicht? Eine persönliche Suche nach dem Verständnis der Gegenseite und dem Scheitern daran.

Klima­flücht­linge schützen, aber wie?

Klimaflüchtlinge gibt es schon heute. Und ihre Zahl wird gemäss den neuesten Erkenntnissen auch im Fall der vorbildlichsten Massnahmen gegen den Klimawandel weiter steigen. Sie zu schützen ist aufgrund der Komplexität der Problematik allerdings schwierig – und so werden ihre Fluchtgründe weiterhin nicht anerkannt.

Der Kanton Zürich will im Asyl­be­reich künftig noch mehr Verant­wor­tung ausla­gern. Dem Lamm liegt das neue Pflich­ten­heft für den Betrieb seiner Unter­künfte vor.

Der Kanton Zürich vergibt für den Betrieb seiner Unterkünfte im Asylbereich Aufträge an Dritte– zum grössten Teil an die private ORS. Diese Aufträge wurden jetzt wieder ausgeschrieben. Das neue Pflichtenheft für die künftigen Betreiber der Unterkünfte liegt dem Lamm vor. Es gewährt Einblick hinter die Kulissen der Privatisierung – und zeigt: Künftig soll noch mehr Verantwortung ausgelagert werden. Was bedeutet das für die Betroffenen? Wer profitiert von der zunehmenden Auslagerung? Und wie funktionieren die Mechanismen dahinter?

Was treibt Menschen dazu an, sich trotz Repres­sion, Kälte und Regen akti­vi­stisch für ein poli­ti­sches Anliegen einzu­setzen? Das Lamm hat nachgefragt.

Wenn du dich beherzt für ein Anliegen einsetzt, wirst du dich auch schon gefragt haben: Wieso machen das nicht alle? Aktivismus ist im Aufwind und hat sich zu einem in weiten Kreisen durchaus akzeptierten Mittel der Meinungsäusserung entwickelt. Was aber bringt Menschen dazu, sich für ein Anliegen einzusetzen – und dafür einen Teil des privaten Lebens aufzugeben? Nicht länger nur zuzusehen, sondern das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen?

Ziviler Unge­horsam: Weshalb tut man das?

6500 KlimaaktivistInnen folgten am letzten Oktoberwochenende dem Aufruf des Aktionsbündnisses Ende Gelände zum zivilen Ungehorsam, legten für mehrere Stunden den Schienentransport des Tagebau-Betreibers RWE lahm und forderten den sofortigen Kohleausstieg. Wir haben die Ungehorsamen vom Ende Gelände gefragt, wie sie diese extreme Form des Protests rechtfertigen.

„Hast du Kinder? Wir tun das nicht nur für uns, wir tun das auch für deine Kinder!“

Rund 6500 Personen nahmen am 27. Oktober in der Nähe des Hambacher Forst an der Aktion des Bündnisses Ende Gelände teil. Es war einer der grössten Akte zivilen Ungehorsams im Namen der Klimapolitik seit den Anti-Atom Protesten. Die AktivistInnen marschierten rund 15 Klinometer durch verlassene Dörfer und Felder, stürmten eine lahmgelegte Autobahn und besetzten schliesslich RWE-Zugschienen. Die Polizei griff hart durch.