Wie die Maasai Natur­schutz neu gestalten

Wild­tiere schützen und noma­di­sche Lände­reien erhalten – das scheint in Kenia seit der Kolo­ni­al­zeit unver­einbar. Im selbst­ver­wal­teten Pardamat Natur­schutz­ge­biet wollen die Maasai diesen jahr­zehn­te­langen Konflikt auflösen. 
Geoffrey Liaram unterwegs auf seiner täglichen Patrouille im Pardamat Naturschutzgebiet. (Foto: Clara Hellner)

Als er die Giraffen nach der Biegung der roten Erdpiste sieht, würgt Geoffrey Liaram den knat­ternden Motor seines alten Motor­rads ab. Es ist einen Moment lang still, nur der Wind ist zu hören. Acht Augen­paare starren zu ihm herunter. Reglos stehen sie da, die umlie­genden Akazien um einige Köpfe überragend. 

Geoffrey Liaram schiebt seinen grünen Hut aus dem Gesicht, fischt ein Smart­phone aus der Tasche seiner Cargo­hosen und markiert auf der Karte: Acht Tiere, darunter zwei Junge, in der Nähe des Talek River. „Giraffen sind meine Lieb­lings­tiere“, sagt er. „Sie fressen den Kühen und Ziegen nicht das Gras weg, sondern nur die hoch gele­genen Äste.“

Geoffrey Liaram, Ende zwanzig, kennt jede Biegung des rotbraunen Talek Rivers, jede Wüsten­dattel am Rand der bucke­ligen Erdpi­sten. Er ist einer von 27 Rangern im Pardamat Natur­schutz­ge­biet im Südwe­sten Kenias.

In den meisten kenia­ni­schen Natio­nal­parks besteht der Job eines Rangers vor allem darin, Wilderer und Safari-Jeeps auf unbe­fe­stigten Wegen zu ertappen. Notfall­ein­sätze von Liaram und seinen Kolleg*innen sehen anders aus: Sie zünden Feuer­werke, um einen genüss­lich die Blätter der Akazie fres­senden Elefanten aus einem Vorgarten in die Hügel zu treiben. Oder sie verjagen mit einem Jeep einen Löwen, der vor einer Rinder­herde im einge­zäunten Tier­ge­hege verharrt.

Ihre tägli­chen Patrouillen durch das 26’000 Hektar grosse Gelände, zu zweit oder zu dritt auf dem Motorrad über Schot­ter­wege, dauern zwei­ein­halb Stunden. Wenn wie so oft kein Sprit da ist, brau­chen sie zu Fuss doppelt so lange. Sie kontrol­lieren den Zustand von Weide­flä­chen, Wasser­lö­chern und Wald. Sie zählen Zebras, Büffel und Elefanten: Funk­tio­niert die Koexi­stenz zwischen Tier und Mensch in dieser kargen Landschaft? 

Vertrieben für Plan­tagen und Nationalparks

850 Maasai haben ihr Land im letzten Jahr­zehnt nach und nach zum Pardamat Natur­schutz­ge­biet zusam­men­ge­schlossen. Gleich­zeitig leben sie weiterhin mit ihren Fami­lien darauf und halten ihre Rinder‑, Ziegen- und Schaf­herden. In Pardamat wollen sie zusam­men­denken, was seit Beginn der Kolo­ni­al­zeit in Kenia im Konflikt steht: den Schutz der Wild­tiere und den Erhalt der Lände­reien der indi­genen Gemeinschaften. 

Im Naturpark Pardamat können die Maasai ihre traditionelle Lebensweise fortführen. (Foto: Clara Hellner)
Jeden Donnerstag ziehen die Maasai mit ihren Herden zum Vieh­markt im Dorf. Eine Kuh kostet etwa 300 Euro, ein Schaf etwa 50 Euro.  (Foto: Clara Hellner)

Inmitten von spär­lich bewach­senen Savan­nen­weiten und grünen Weide­flä­chen liegt das Büro des Natur­schutz­ge­biets, ein Bungalow aus hell­blauem Well­blech. In einem kleinen, dunklen Raum sitzt Jackson Sasine hinter seinem Schreib­tisch. Bienen fliegen an seine Hände, sitzen auf seinem Wasser­glas. „Ihre Bienen­stöcke liegen unterm Dach“, erklärt er, ohne sich daran zu stören. Sasine – Mitte vierzig, geblümtes Hemd, ein fehlender Schnei­de­zahn – ist Manager des Natur­schutz­ge­biets, in dem sein eigenes Haus steht. 

Wo sie zuvor als Nomad*innen in Koexi­stenz mit den Wild­tieren gelebt hatten, errich­teten briti­sche Siedler*innen nun Kaffee- und Teeplantagen.

„Das Zusam­men­leben mit den Wild­tieren ist für die Maasai nichts Neues“, sagt er. Um seine Arbeit im Pardamat Natur­schutz­ge­biet zu erklären, holt Jackson Sasine weit in die Vergan­gen­heit aus. Löwen, Elefanten oder Giraffen seien seinen noma­di­schen Vorfahren recht gleich­gültig gewesen. Die Jagd war unter Maasai ledig­lich für Opfer­ze­re­mo­nien und in schwer­sten Dürre­zeiten geduldet. „Es war eine Koexi­stenz im reinen Sinne“, sagt Sasine.

Aus dem Gleich­ge­wicht geriet dieses Zusam­men­leben mit der Ankunft der briti­schen Kolo­ni­al­herren im 19. Jahrhundert. 

Sie jagten Löwen und Elefanten für Fell und Elfen­bein und schleppten die Rinder­pest ein, denen nicht nur die Herden der Maasai, sondern auch Gnus, Zebras und Anti­lopen zum Opfer fielen. Zwei Abkommen mit den Maasai besie­gelten deren Vertrei­bung aus dem Rift Valley, einem Gebiet mit vielen Seen und frucht­barer Vulkanerde. Wo sie zuvor als Nomad*innen in Koexi­stenz mit den Wild­tieren gelebt hatten, errich­teten briti­sche Siedler*innen nun Kaffee- und Teeplan­tagen. Natio­nal­parks, die auf Drängen briti­scher Tierschützer*innen ab den 1930er-Jahren einge­richtet wurden, schlossen die Maasai wiederum von wert­vollen Weide­ge­bieten und heiligen Stätten aus und nahmen ihnen mancher­orts Land, das die Brit*innen ihnen als Ersatz für das Rift Valley verspro­chen hatten. 

Auch nach der Unab­hän­gig­keit Kenias im Jahr 1963 setzte sich diese Miss­ach­tung indi­gener Belange fort. Der Staat errich­tete weitere Natio­nal­parks und ‑reser­vate, oft ohne die lokalen Gemein­schaften mitzudenken. 

Zäune gegen Wildtiere

Dort, wo die Maasai heute leben, entstand 1961 das Natio­nal­re­servat Mara, „gefleckt“ in der Sprache der Maasai, in Anspie­lung auf die vielen einzeln stehenden Bäume in der Savanne. Der Staat trat den Maasai ledig­lich die umlie­genden Lände­reien ab. Sie verwal­teten es zunächst in Grup­pen­ran­ches, später teilten die einzelnen Mitglieder die Parzellen unter sich auf. 

In den Folge­jahr­zehnten rich­teten viele Maasai auf ihrem Land Natur­schutz­ge­biete ein – manche unter Touris­mus­agen­turen, die eine Pacht zahlten, andere eigen­ständig als Zusam­men­schluss von Landbesitzer*innen. Es entstand das Gebiet „Greater Mara“, etwa andert­halb so gross wie Deutsch­land; Pardamat wurde zum Sied­lungsort, da es reich an Wasser­lö­chern und frucht­baren Weide­flä­chen ist.

Das zog auch die Wild­tiere an. An den Bauman­samm­lungen zum Fusse der Hügel zogen Elefanten ihre Jungen gross, Wild­hunde bauten ihre Höhlen zum Werfen. Tausende Gnus, Anti­lopen und Zebras zogen während der jähr­li­chen Wild­tier­mi­gra­tion durch Pardamat, Löwen und Hyänen folgten ihrer Beute.

Immer wieder kam es zu Konflikten zwischen Mensch und Tier. Elefanten zerstörten Zäune, Hütten, Häuser. Löwen und Hyänen griffen Rinder, Schafe und Ziegen und manchmal sogar Menschen an.

Im Pardamat Natur­schutz­ge­biet in Kenia schützt das Abreissen von weit­läu­figen Zäunen Wild­tiere und sorgt für den Erhalt der Lände­reien der indi­genen Gemein­schaften. (Foto: Clara Hellner)

„Die Bewohner*innen begannen sich zu beschweren. Sie waren nach Pardamat gezogen, um Wild­tieren anderswo Raum zu geben, nun waren die Tiere auch hier“, sagt Jackson Sasine. „Die Landbesitzer*innen zogen wie verrückt Zäune hoch.“

Auf beson­ders detail­lierten Satel­li­ten­bil­dern, die die Dänin Mette Løvschal 2017 auswer­tete, zeigt sich, wie die Zahl der Zäune im Maasai-Gebiet während der letzten vier Jahr­zehnte um ein Fünftel zunahm. 

Man müsse diese Zäune im Zusam­men­hang mit den histo­ri­schen Unge­rech­tig­keiten sehen, als die Wild­schutz­ge­biete einge­richtet wurden – als Versuch, die „letzte Bastion, bevor alles verloren ist“ zu schützen, schrieben ihre norwe­gi­schen Kollegen Tekle­ha­ya­manot Weide­mi­chel und Haakon Lein

Doch durch all diese Zäune – aus Ästen gesteckt, aus elek­trisch gela­denen Seilen, aus dicken Drähten – wurden Angriffe auf Rinder­herden und Menschen noch häufiger. Denn zwischen den Land­stücken der einzelnen Fami­lien blieben nur einige Schot­ter­pi­sten und schmale Land­streifen. Ein Maasai, der seine Herde zum Wasser­loch brachte, und ein Elefant, der dort trinken wollte, konnten sich kaum noch ausweichen.

Die Land­pacht bezahlt das Schulgeld

Inzwi­schen hatten sich die Vertreter*innen der 15 Natur­schutz­ge­biete zur „Maasai Mara Wild­life Conser­va­tion Asso­cia­tion“ zusam­men­ge­schlossen, um solche Probleme gemeinsam anzu­gehen. Ihnen war klar: Es wäre schlicht nicht möglich, die Wild­tiere aus diesem Gebiet zu vertreiben. Und zugleich zeigten Daten von Forscher*innen wie der Dänin Mette Løvschal, dass die Umzäu­nung inner­halb weniger Jahre zum Zusam­men­bruch des Ökosy­stems der Greater Mara zu führen drohte. 

„Also blieb nur noch eine Möglich­keit: Defen­cing“, sagt Jackson Sasine, Entzäunen. Mithilfe wissen­schaft­li­cher Model­lie­rungen und ihres jahr­hun­der­te­alten Wissens zu den Migra­ti­ons­routen und Brut­stätten der Tiere errech­neten sie Korri­dore, welche frei von Zäunen sein müssen, damit die Wild­tiere unge­hin­dert zu Wasser­lö­chern und Brut­stätten kommen. 

„Es ist mein Löwe, der meine Kuh getötet hat“

Dominic Sitanay

Eine halbe Stunde mit dem Motorrad von Jackson Saisines Büro entfernt, in einem Haus aus dunkel­grauen und gelben Beton­blöcken, sitzt hinter türkis­farben vergit­terten Fenstern Dominic Sitanay auf einem Sofa, das das ganze Wohn­zimmer einnimmt. Früher arbei­tete er als Guide beim Kenyan Wild­life Service. Von seinem Gehalt konnte er sich 30 Hektar Land in Pardamat, einen Jeep und das moderne Stein­haus mit den kleinen Solar­pa­nels und dem grossen Wasser­tank vor der Tür leisten. Inzwi­schen ist er kahl­köpfig, hat einen gemüt­li­chen Bauch und ist in Rente. Aus seinem Haus führt er über eine Wiese zum Boma, dem Tier­ge­hege aus Metall­drähten und Ästen, in dem nachts je zwei­hun­dert Rinder, Schafe und Ziegen einge­sperrt sind. 

Schafe, Ziegen und Zebras grasen auf denselben Weiden. Elefan­ten­fa­mi­lien entdecken die Ranger meist am Fuss der Hügel­ketten im Schutz der Bäume. (Foto: Clara Hellner)

Tags­über führen seine Kinder sie auf wech­selnde, vom Natur­schutz­ge­biet bestimmte Weide­flä­chen und zum Wasser­loch. Sitanay hat inzwi­schen einen Gross­teil seiner 30 Hektar Land an das Pardamat Natur­schutz­ge­biet verpachtet. Die Zäune sind abge­rissen und geben den Tieren den Zugang zu einem Wasser­loch frei. Ein dünner, elek­trisch gela­dener Zaun umgibt nur noch den Vorgarten um sein Stein­haus und das Tier­ge­hege. In dessen Metall­zaun hat Sitanay ausserdem mehrere „predator lights“ befe­stigt, neon­far­bene Lichter, die nachts mit ihrem grellen Licht Löwen abschrecken sollen. Trotzdem reisst manchmal ein Löwe oder eine Hyäne ein Tier, tram­pelt ein Elefant den Zaun zum Vorgarten nieder, sodass er die Ranger*innen rufen muss.

„Aber dann denke ich heute: Es ist mein Löwe, der meine Kuh getötet hat“, sagt Sitanay. Denn mit der Pacht, die er im Tausch für das Über­lassen seines Landes an den Löwen bekommt, bezahlt er Colleges, High­schools und Univer­si­täten seiner neun Kinder. Wie Dominic Sitanay haben inzwi­schen viele Maasai Land abgegeben.

Früher habe es jedes Jahr ein bis drei Todes­fälle durch Angriffe von Wild­tieren auf Menschen gegeben, sagt Sasine. „Seit dem Defen­cing ist das Vergan­gen­heit.“ Anders­herum hätten die Ranger*innen seit einiger Zeit auch keine Angriffe auf Elefanten mehr regi­striert, wo sie früher manchmal 26 Kadaver in einem Jahr gefunden hätten. 

Dominic Sitanay vor seinem Boma, dem Gehege, in das er seine je 200 Kühe, Ziegen und Schafe nachts bringt. (Foto: Clara Hellner)

Luxustourist*innen anstatt Low-Budget-Reisende

Pacht und Lohn der Ranger*innen stammen aus den Einnahmen von Luxus­lodges. Jackson Sasine zeigt aus seinem Büro in Rich­tung der Hügel­ketten. Dort soll eine der Unter­künfte entstehen, wie es sie im Umkreis von wenigen Kilo­me­tern dutzend­fach gibt, ausge­stattet mit Spül­toi­letten und Feder­betten. Nur die beige­far­benen Zelt­wände der Lodges werden daran erin­nern, dass von den umlie­gend wohnenden Maasai kaum jemand flies­send Wasser und einen Strom­an­schluss hat. 

Manche befürchten, dass der Tourismus den Natur­schutz­ge­bieten und ‑reser­vaten auch schaden könnte. 200’000 Reisende kommen jedes Jahr, viele auf einer der elf Lande­bahnen in Propel­ler­ma­schinen aus Nairobi, und lassen sich in Jeeps durch die Natio­nal­parks fahren. Inner­halb eines Jahr­zehnts entstand so ein Drittel mehr Off-Road-Strecken im Greater Mara-Gebiet. Immer wieder stauen sich Jeeps voller Tourist*innen um gestresste Löwen­fa­mi­lien. In einer Studie stellte der kenia­ni­sche Umwelt­wis­sen­schaftler Jairus Obangi Machogo fest, dass die Lebens­räume der Wild­tiere seit 1985 durch den Tourismus immer weniger wurden.

Jackson Sasine wiegt den Kopf hin und her und sagt: „Es gibt grosse Unter­schiede zwischen dem Tourismus in den selbst­ver­wal­teten Natur­schutz­ge­bieten und dem vom Bundes­staat Narok gema­nagten Mara Natio­nal­re­servat.“ Das Natio­nal­re­servat sei während der Wild­tier­mi­gra­tion tatsäch­lich über­laufen. „In den Natur­schutz­ge­bieten setzen wir aber beim Tourismus auf Qualität statt Quan­tität“, sagt er: Statt vieler Low-Budget-Reisenden lieber genau diese zahlungs­kräf­tigen Luxustourist*innen, die für eine Nacht in einer Lodge oft mehrere Hundert Euro bezahlen. Die selbst­ge­setzte Grenze der Natur­schutz­ge­biete liege bei 350 Hektar pro Bett. 

Wie viel von den Einnahmen dieses Luxus­tou­rismus‘ wirk­lich bei Landbesitzer*innen und Ange­stellten ankommt, ist schwer einsehbar. Zwischen 30 und 50 US-Dollar pro Hektar zahlen die Natur­schutz­ge­biete den Landbesitzer*innen, durch Rinder­hal­tung brächte dieser Hektar etwa dasselbe ein. 

Tier­schutz als Teil der Kultur

Jackson Sasine sieht das prag­ma­tisch. Sie müssten sich anpassen, sagt er. Die grosse Mehr­heit der Maasai ernährt sich von Fleisch und Milch der Rinder und ange­bautem Mais, doch frucht­bare Weide- und Anbau­flä­chen werden immer knapper. Die kenia­ni­schen Behörden zählten 1989 knapp 400’000 Maasai, 2019 waren es über eine Million. Dazu verkürzen sich die Regen­zeiten, heisse Tage und Über­flu­tungen werden häufiger. Jede*r Sechste muss schon heute regel­mässig darum bangen, genug zu essen zu haben.

Die Ranger*innen arbeiten in Schichten von einer Woche und schlafen in Outposts. Wer Ranger*in werden will, braucht ein gutes Schul­zeugnis und muss seine körper­liche Fitness in kilo­me­ter­langen Läufen beweisen. (Foto: Clara Hellner)

Jackson Sasine war in Pardamat der Erste, der seinen Zaun abriss und sein Land verpach­tete. Um seine Nachbar*innen zu über­zeugen, hielt er Barazas ab, Gemein­de­treffen. „Ich sagte ihnen: Lasst uns unser Land retten.“ Er erklärte, wie sie als Gemeinde von den Wild­tieren und dem Tourismus, den diese anlocken, profi­tieren können. Und dass ihre Vorfahren Wild­tiere schützten, ohne es zu wissen, sie es jetzt aber bewusst tun würden.

Sasine will, dass der Tier­schutz Lebens­grund­lage und Teil ihrer Kultur wird. Die meisten der Jungen und Mädchen in Pardamat, sagt er, träumen davon, als Tour­guide Reisende auf Safaris zu führen. Denn sie sehen, dass die Guides in der Sied­lung sich einen Jeep und eine grosse Rinder­herde leisten können. „Wir wollen sie auch zu anderen Berufen in der Branche ermu­tigen“, sagt Jackson Sasine. Vor wenigen Monaten eröff­nete er unweit seines Büros das „Wild­life Tourism College“. Für den ersten Jahr­gang gab es mehr Bewerber*innen als Plätze.

Auch Geoffrey Liaram und seine Kolleg*innen gehörten dazu. Auf Plastik­stühlen sitzen sie zu fünft vor den Hütten, in denen sie in den Arbeits­wo­chen schlafen. Während die Sonne langsam unter­geht, träumen sie von einer Zukunft als Umweltmanager*in, wissenschaftliche*r Wildtierbeobachter*in, Rezeptionist*in, Haushälter*in. Morgen werden sie um sechs Uhr aufstehen, ihre Chapati, kenia­ni­sche Teig­fladen, in milchigen Chai-Tee tunken und zu Fuss zur fünf­stün­digen Patrouille aufbrechen. 


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