Wir haben die Jung­par­teien gefragt, ob sie an den welt­weiten Klima­streiks vom 15.3.2019 anzu­treffen sein werden

Es sind die jungen Leute, die vom Klima­wandel betroffen sein werden, also auch die Vorstände der Jung­par­teien. Deshalb fragten wir von links nach rechts nach, ob man die Führung der Jung­par­teien an den kommenden Klima­streiks antreffen werde – oder nicht. 
Klimaschutz statt Eigennutz ist nach den letzten Klimastreiks an der Weinbergstrasse in Zürich auf dem Boden zu lesen. Es scheint den SchülerInnen und StudentInnen klar zu sein, dass es bei den Streiks um mehr geht als der eigene Profit.
Klimaschutz statt Eigennutz ist nach den letzten Klimastreiks an der Weinbergstrasse in Zürich auf dem Boden zu lesen. Es scheint den SchülerInnen und StudentInnen klar zu sein, dass es bei den Streiks um mehr geht als der eigene Profit. (Foto: Alex Tiefenbacher)

Ein und dasselbe Mail ging vor ein paar Tagen bei der Jungen SVP, den Jungen Grün­li­be­ralen, der Jungen CVP, den Jung­frei­sin­nigen, der Jungen EVP, der Juso, der Jungen BDP und den Jungen Grünen ein. Absender: das Lamm. Wir stellten den Jung­par­teien folgende Frage:

Guten Tag zusammen

Mich würde es inter­es­sieren, ob eure Partei­lei­tung an den kommenden Klima­streiks anzu­treffen sein wird. Falls ja: Wieso findet ihr dieses Enga­ge­ment wichtig? Falls nein: Wieso geht ihr nicht hin?

Ich bin gespannt auf eine Antwort, wünsche euch ein schönes Wochen­ende und verbleibe mit freund­li­chen Grüssen
Das Lamm

Die Bewegung der Klimastreikenden wird immer grösser. Welche Jungparteien werden sich den Streiks mit anschliessen?
Die Bewe­gung der Klima­strei­kenden wird immer grösser. Welche Jung­par­teien werden sich den kommenden Streiks anschliessen? (Foto: Alex Tiefenbacher)

Und hier nun die Antworten darauf!

Für die Jungen Grünen kommen die Klima­streiks genau zum rich­tigen Zeitpunkt

Wenig über­ra­schend sind die Jungen Grünen Feuer und Flamme für die Klima­streiks. Co-Präsi­dent Luzian Franzini schreibt uns folgende Zeilen zurück:

Viele Mitglieder der Jungen Grünen sind seit Tag 1 bei der Orga­ni­sa­tion der Klima­streiks dabei. Wie bereits bei den vorher­ge­henden Streiks werden wir unsere Mitglieder zur Teil­nahme aufrufen. Wir sind momentan daran, in verschie­denen Kantonen Vorstösse und Peti­tionen zur Ausru­fung des Klima­not­standes einzu­rei­chen und unter­stützen die Forde­rungen der Bewegung.

Die Klima­streik-Bewe­gung kommt genau zum rich­tigen Zeit­punkt. Wir stehen in der Klima­po­litik am Schei­deweg. Mit einem konse­quenten Ausstieg aus den Fossilen Ener­gien bis 2030 lassen sich die schlimm­sten Auswir­kungen der Klima­krise noch verhin­dern. Wir sind jung und fordern eine Politik mit Zukunft!

Zum rich­tigen Zeit­punkt kommen die Streiks für die Jungen Grünen wahr­schein­lich nicht nur aus ökolo­gi­schen Gründen, sondern auch aus partei­stra­te­gi­schen. Das Motto für das Wahl­jahr 2019 lautet bei den Grünen nämlich „Klima­wahl“. Je mehr Aufmerk­sam­keit das Thema bis zu den Wahlen im Oktober erhält, desto mehr Stimmen werden sie im Herbst einsacken können.

Auch die Jungen Grün­li­be­ralen nutzen die Klimawelle

Ähnlich sieht es bei den Jungen Grün­li­be­ralen aus. Ihr Co-Präsi­dent Tobias Vögeli antwortet uns:

Vertreter von der JGLP werden in der ganzen Schweiz an den Klima­streiks teil­nehmen – oder sind sogar für die Orga­ni­sa­tion mitver­ant­wort­lich. Inner­halb der JGLP haben wir für jede Stadt eine Ansprech­person, die an den Demos dabei ist und an welche sich unsere Mitglieder wenden können, damit sie nicht allein hingehen müssen.

Auch die Grün­li­be­ralen erhoffen sich zu Recht, dass sie bei den anste­henden Wahlen kräftig zulegen können – vor allem dank der grossen Aufmerk­sam­keit, die dem Klima gerade zuteil­wird. Auch wegen der Klima­streiks. Es wäre verwun­der­lich, würde die JGLP diese Chance nicht nutzen. Aber das Enga­ge­ment der Partei ist sicher­lich nicht nur auf wahl­tak­ti­sche Gründe zurück­zu­führen: Es scheint aufrichtig.

Die Jung­frei­sin­nigen müssen leider arbeiten gehen

Anders sieht das bei der FDP aus. Auch sie will neuer­dings auf der Klima­welle reiten, aller­dings wenig glaub­würdig. Anders als die Mutter­partei könnten sich die Jung­frei­sin­nigen jedoch glaub­haft als ‚klima­be­sorgt‘ posi­tio­nieren: Ihre Mitglieder sind jünger und werden von den Folgen des Klima­wan­dels deshalb stärker betroffen sein. Trotzdem sind die Klima­streiks bei den jungen Libe­ralen nicht beson­ders beliebt.

Die Jung­frei­sin­nigen Schweiz könnten aus statua­ri­schen Gründen nicht zu einer Teil­nahme an den globalen Klima­streiks aufrufen, erklärt uns Maja Frei­er­muth, Gene­ral­se­kre­tärin der Jung­frei­sin­nigen Schweiz. Hierfür bräuchte es zuerst ein Posi­ti­ons­pa­pier zum Thema Klima­po­litik. Die Leit­li­nien für ein solches Posi­ti­ons­pa­pier würden jedoch erst am dies­jäh­rigen natio­nalen Kongress der Jung­frei­sin­nigen vom 16. bis 17. März fest­ge­legt werden. Also ein Tag nach den welt­weiten Klimastreiks.

Laut den Organisatoen werden am 15. März 2019 an 900 Events in 78 Ländern ein Zeichen für mehr Klimaschutz gesetzt. Die Jungfreisinnigen können leider nicht mit dabei sein.
Laut den Orga­ni­sa­to­rInnen werden die Menschen am Freitag, 15. März 2019, welt­weit für mehr Klima­schutz auf die Strassen gehen. Geplant seien 900 Events in 78 Ländern. Die Jung­frei­sin­nigen Schweiz können nicht mit dabei sein. (Screen­shot www.climatestrike.ch)

Aber auch mit einem solchen Posi­ti­ons­pa­pier sei es eher unwahr­schein­lich, dass die Partei dereinst zu einer Teil­nahme an den Streiks aufrufen würde, da sich der Vorstand der Jung­frei­sin­nigen laut Frei­er­muth noch nie offi­ziell an einer Demo betei­ligt oder zur Betei­li­gung aufge­rufen habe – auch nicht bei typisch libe­ralen Themen wie für ein höheres Renten­alter oder gegen Netz­sperren. Streiks und Demos gehören bei den Jung­frei­sin­nigen offen­sicht­lich nicht zu den belieb­te­sten Methoden, um sich Gehör zu verschaffen. Ob man aber schluss­end­lich an den Klima­streiks mitlaufe oder nicht, sei natür­lich jedem und jeder einzelnen der neun Vorstands­mit­glieder selbst über­lassen. Diese scheinen jedoch laut Frei­er­muth alle auf Partei­kurs zu sein:

Vom Vorstand wird am 15. März niemand teil­nehmen können. Es sind alle entweder arbeits­be­dingt verpflichtet oder nicht an einer Teil­nahme interessiert.

Trotzdem unter­stützten die Jung­frei­sin­nigen die Klima­streiks, meint die Gene­ral­se­kre­tärin, da...

… wir es toll finden, wenn sich junge Menschen in die Politik einmi­schen und sie mitge­stalten wollen. Wir hoffen aber auch, dass die Leute merken, dass es, um etwas zu bewirken, harte Arbeit braucht, die nach einem Streik nicht einfach aufhört.

Unter­stüt­zung auf der einen Seite und Desin­ter­esse auf der anderen? Es scheint, als hätten die Jung­frei­sin­nigen noch keine klare Posi­tion zu den Klima­streiks gefunden. Der Kongress am kommenden Samstag und die bis dato noch fehlenden Leit­li­nien bezüg­lich Klima­po­litik werden da viel­leicht Klar­heit schaffen können.

Die Junge CVP zieht die poli­ti­sche Allianz der Strasse vor

Genau wie die Jung­frei­sin­nigen wird man auch die Junge CVP an den Klima­streiks vom kommenden Freitag verge­bens suchen. Dennoch scheint man sich bei der Jungen CVP bereits klarer posi­tio­niert zu haben als bei den jungen Libe­ralen. Josko Pekas, der Gene­ral­se­kretär der Jungen CVP Schweiz, schreibt uns nämlich folgende Antwort:

Die JCVP Schweiz wird nicht an den Klima­streiks teil­nehmen. Wir setzen uns aber dennoch für drin­gend notwen­dige Mass­nahmen ein. Im Rahmen der Jung­al­lianz für das Klima kämpft die JCVP Schweiz für ein grif­figes CO2-Gesetz und versucht damit nicht nur Medi­en­auf­merk­sam­keit zu gene­rieren, sondern direkt auf die poli­ti­sche Entschei­dungs­fin­dung Einfluss zu nehmen.

Ähnlich wie bei den Jung­frei­sin­nigen gehören Demos und Streiks offen­sicht­lich auch bei der Jungen CVP nicht in das poli­ti­sche Inter­ven­ti­ons­re­per­toire. Dass ihnen der Klima­schutz trotzdem ein Anliegen sei, scheint aber keine leere Wort­hülse zu sein, denn die Junge CVP enga­giert sich in der erwähnten Jung­al­lianz für das Klima, ein über­par­tei­li­ches Komitee aus Juso, Junge Grüne, JEVP, JBDP, JCVP und JGLP. Zusammen wollen diese Jung­par­teien in der kommenden Session mit harter poli­ti­scher Arbeit dafür sorgen, dass ein grif­figes und inno­va­tives CO2-Gesetz verab­schiedet wird. Nicht im Komitee dieser Jung­al­lianz vertreten sind neben den Jung­frei­sin­nigen nur noch die Leute von der Jungen SVP. Anders jedoch als die Jung­frei­sin­nigen posi­tio­niert sich die Junge SVP ziem­lich deut­lich – jedoch auf der Basis von falschen Zahlen.

Die Junge SVP ist schlecht informiert

Folgendes Mail von Benjamin Fischer, Präsi­dent der Jungen SVP Schweiz, erreichte die Lamm-Redaktion:

Nein, die Junge SVP wird nicht an den Klima­demos anzu­treffen sein, weil die popu­li­sti­sche Hysterie nichts bringt. Umwelt­pro­bleme lösen wir nur mit Forschung und tech­no­lo­gi­schem Fort­schritt. Schweizer Unter­nehmen leisten gross­ar­tige Arbeit für eine bessere Umwelt.

In der Schweiz wird pro Kopf nur halb so viel CO2 ausge­stossen wie etwa in Deutsch­land. Der Einfluss der Schweiz auf das Welt­klima ist gleich Null. Wir wehren uns gegen Plan­wirt­schaft und sind gegen höhere Abgaben für Benzin oder das Fliegen.

Die Junge SVP ist gegen höhere Abgaben fürs Fliegen. Bei den Klimastreiks scheinen die Fluggesellschaften hingegen nicht sonderlich beliebt zu sein (cc A. Tiefenbacher)
Die Junge SVP ist gegen höhere Abgaben im Flug­ver­kehr. Bei den Klima­streiks scheinen die Flug­ge­sell­schaften hingegen nicht sonder­lich beliebt zu sein. (Foto: Alex Tiefenbacher)

Leider hat der Vorstand der Jungen SVP die Entschei­dung, den Klima­streiks fern zu bleiben, auf Basis falscher Infor­ma­tionen getroffen. Zwar lagen die Treib­haus­gas­emis­sionen, welche im Jahr 2016 auf Schweizer Terri­to­rium ausge­stossen wurden, mit 5.8 Tonnen pro Person (nicht einge­rechnet ist der inter­na­tio­nale Flug- und Schiffs­ver­kehr) tatsäch­lich tiefer als die Emis­sionen auf deut­schem Terri­to­rium (8.88 Tonnen CO2 pro Person). Aber: In der Rech­nung, die diesen Zahlen zugrunde liegt, fehlen all die Emis­sionen, die anderswo auf der Welt bei der Produk­tion von Gütern entstehen, die schluss­end­lich in der Schweiz konsu­miert werden.

Bezieht man diese auslän­di­schen Emis­sionen mit ein, dann steigen die Pro-Kopf-Emis­sionen von Herrn und Frau Schweizer auf 14 Tonnen. Und das ist nicht nur deut­lich höher als der welt­weite Durch­schnitt von 6 Tonnen, sondern auch weit entfernt von den 0.6–1.5 Tonnen, welche die Atmo­sphäre laut dem Bundesamt für Umwelt maximal ertragen würde.

Der Einfluss der Schwei­ze­rinnen und Schweizer auf das Klima ist also nicht gleich Null. Unsere Pro-Kopf-Emis­sionen sind unter Berück­sich­ti­gung unseres Konsums grösser als dieje­nigen unserer Nach­barn – und zehnmal grösser, als sie sein dürften.

Zudem kann es natür­lich sein, dass die Tech­no­logie einen Beitrag leisten wird zur Lösung gewisser klima­be­dingter Probleme. Aber auch für mehr Forschung in Sachen Klima­tech­no­logie könnte man auf die Strasse gehen.

Die Juso erhofft sich eine bessere Welt

Ganz anders tönt es hingegen bei den Jung­so­zia­li­stInnen. Die Teil­nahme an den Klima­streiks sei ein logi­sches Enga­ge­ment, um für eine gerech­tere Welt einzu­stehen. Julia Baum­gartner, Zentral­se­kre­tärin Juso Schweiz, schreibt uns folgende Zeilen:

Unsere Geschäfts­lei­tungs­mit­glieder werden sicher auch an den Klima­streiks in den unter­schied­li­chen Städten anzu­treffen sein – wie auch schon bei den vergan­genen Streiks. Wir gehen jedoch nicht koor­di­niert, sondern alle auf Eigeninitiative.

Wir unter­stützen die Klima­streik­be­we­gungen klar. Die Klima­krise ist die dring­lichste Heraus­for­de­rung unserer Zeit. Das grosse Enga­ge­ment dieser jungen Menschen, die aufstehen für ihre Zukunft, macht Hoff­nung auf eine Welt, in der endlich die Bedürf­nisse der Menschen und die Sorge für unsere Umwelt im Zentrum stehen, statt Profite. Wir teilen die Über­zeu­gung der Schü­le­rinnen und Schüler, dass es für eine ernst­hafte Umwelt­po­litik endlich einen System­wechsel in der Wirt­schaft braucht. Wir wünschen ihnen weiterhin viel Hart­näckig­keit und Durch­hal­te­ver­mögen bei diesem wich­tigen Einsatz für unsere Welt und unsere gemein­same Zukunft.

Gerechtigkeit ist sowohl für die Leute von den Klimastreiks wichtig, wie auch für die Juso.
Gerech­tig­keit ist sowohl für die Leute von den Klima­streiks wie auch für die Juso ein wich­tiges Thema. (Foto: Alex Tiefenbacher)

Dass der Kampf gegen den Klima­wandel viel damit zu tun hat, wieviel Profit die CEOs und Akti­en­eig­ne­rInnen der grossen Firmen in Zukunft noch abzü­geln können, ist nicht an den Haaren herbei­ge­zogen. Laut einem Artikel des Guar­dian sind es gerade einmal 100 Firmen, die zusammen für 71% der indu­striell entstan­denen Treib­haus­gase verant­wort­lich sind. Müssten diese Firmen für die Schäden aufkommen, die sie durch den Ausstoss dieser Klima­gase verur­sa­chen, dann würden die Profite von Exxon­Mobil, Shell, BP, RWE, Glen­core und Co. ziem­lich schnell absacken. Und exor­bi­tante Mana­ger­löhne würden genauso der Vergan­gen­heit ange­hören wie gross­zü­gige Ausschüt­tungen an die AktienbesitzerInnen.

Die Junge BDP will, dass die Jugend­li­chen in die Entschei­dungs­fin­dung einbe­zogen werden

Von Ange­lika Ruider aus dem Vorstand der Jungen BDP erreichte uns folgendes Statement:

Das poli­ti­sche Enga­ge­ment der Jungen freut uns sehr. […] Das Thema Klima­wandel lässt uns nicht kalt! Zu Streiks rufen wir — unab­hängig vom Thema — gene­rell nicht auf; es werden morgen dennoch einzelne Mitglieder unserer Partei an den zahl­rei­chen Protest­mär­schen anzu­treffen sein. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass wir als Partei der Vernunft immer bereit sind, Hand zu Lösungen zu bieten. Unsere Frak­ti­ons­prä­si­dentin hat darum am 12.03.2019 auch folgenden Vorstoss einge­reicht: „Klima-Demon­strie­rende in Lösungs­pro­zesse einbinden.“ Diese Heran­ge­hens­weise erachten wir auf lange Sicht als nach­hal­tiger als Schuleschwänzen.

In dem von der BDP-Natio­nal­rätin Rosmarie Quadranti einge­reichten Vorstoss wird der Bundesrat damit beauf­tragt zu prüfen, wie man die demon­strie­renden Schü­le­rinnen und Schüler in die Lösungen bezüg­lich Klima­wandel einbe­ziehen könnte. Das sei sinn­voll, da die demon­strie­renden Jugend­li­chen grosses Poten­zial, viel Know-how und krea­tive Lösungs­an­sätze hätten.

Bei der Jungen EVP soll jeder selbst entscheiden, ob es sich lohnt

Auch die letzte Jung­partei, die wir gefragt haben, will laut eigenen Angaben, dass sich die Wirt­schaft stärker am Gemein­wohl orien­tiert statt nur am Gewinn. Aber gehen sie dafür auch auf die Strasse? Die Antwort von Raphael Hählen, Gene­ral­se­kretär der Jungen EVP, ist vermit­telnd, sympa­thisch und diffe­ren­ziert. Aber viel­leicht fast ein biss­chen zu differenziert:

Es ist so, dass wir nicht als Partei dazu aufrufen, an den Klima­streiks teil­zu­nehmen. Für uns ist der Klima­schutz wirk­lich ein wich­tiges Thema, und wir setzen uns konse­quent für einen verbes­serten Klima­schutz ein. Betref­fend des Klima­streiks werden sicher Partei­mit­glieder daran teil­nehmen bzw. sie haben bereits teil­ge­nommen. Ich denke, das soll jeder mit sich selbst verein­baren, ob es sich für ihn lohnt zu streiken“, und was der Nutzen davon ist. Die Leute, welche gehen, möchten ein Zeichen setzen und mit dem Streik einen gewissen Druck ausüben. Die Leute, welche nicht gehen, sind nicht gegen Klima­schutz, sondern sehen viel­leicht andere alter­na­tive Wege, sich für einen Klima­schutz zu engagieren.

Natür­lich gibt es viele Wege, sich für das Klima einzu­setzen. Und die Junge EVP gibt durch ihr Enga­ge­ment bei der Jung­al­lianz für das Klima gerade selbst einen dieser Wege vor.

Ob man jedoch nur dann an den Streiks teil­nehmen sollte, wenn man denkt, dass es sich für einen persön­lich lohnt“, ist frag­lich. Denn für die meisten Menschen in der Schweiz, auch für die Jugend­li­chen, wird globale Gerech­tig­keit in Sachen Klima zuerst einmal heissen, dass wir auf einiges, was heute selbst­ver­ständ­lich ist, verzichten müssen. Einen direkten, indi­vi­du­ellen Nutzen wird kaum eineR der Schweizer Klima­strei­kenden aus seinem oder ihrem Enga­ge­ment ziehen können.

Die Möglich­keit, dadurch aber sowohl weitere Hitze­sommer und Herbst­stürme wie auch klima­be­dingte Mehr­aus­gaben, die in der Schweiz laut einer Studie der ETH Lausanne bis zu 10 Milli­arden jähr­lich betragen könnten, zu verhin­dern, wiegt diesen Verzicht mehr als auf.

Dass sich die Jungen nun nicht nur in Form der Klima­streiks, sondern auch im poli­ti­schen Rahmen zu einer breiten, über­par­tei­li­chen Allianz zusam­men­ge­funden haben, ist ein erster Schritt in die rich­tige Rich­tung. Schade ist nur, dass noch nicht alle dabei sind.

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