Bereits vor mehreren Wochen begann die Polizei mit der Räumung der über 60 Baumhäuser im Hambacher Forst. Der offizielle Grund dafür waren aber nicht die Rodungspläne von RWE, sondern fehlende Sicherheitsmassnahmen bei den Baumhäusern. Diese waren nicht nur das Zuhause der dortigen AktivistInnen, sondern auch Teil des Protestes selber. Denn solange Menschen in den Baumwipfeln hausen, kann der Energiekonzern RWE den Wald nicht roden.
Es geht nicht nur um den Wald
Dabei geht es den WaldaktivistInnen und den tausenden von DemonstrantInnen, die jedes Wochenende auf die Wiesen vor dem Hambacher Forst strömen, nicht nur um die Erhaltung des Waldes, sondern auch um die Kohle, die sich darunter verbirgt. Ihre Verbrennung würde viel CO2 in die Atmosphäre freisetzen. Die Verantwortlichen von RWE bestehen darauf, das Recht auf ihrer Seite zu haben. Gemäss den momentanen gesetzlichen Bestimmungen dürften sie sowohl den Wald roden, wie auch die Kohle darunter verstromen. Ob dies aber auch langfristig so bleiben wird, hängt vom Bericht der sogenannten Kohlekommission ab, der Ende Jahr veröffentlicht werden soll.
Obwohl die AktivistInnen vor zwei Tagen bekannt gaben, dass nun alle Baumhäuser geräumt worden seien, klingt der Protest nicht ab. Für die Demonstration beim Hambacher Forst unter dem Motto „Wald retten – Kohle stoppen“ am kommenden Samstag werden 20’000 TeilnehmerInnen erwartet. Und auch ausserhalb des Hambacher Forsts, etwa in den deutschen Städten Hamburg, Dresden oder Stuttgart, kommt es zu Protesten.
Nun schwappt der Protest auch in die Schweiz
Auch in der Schweiz ist nun bereits die zweite Aktion gegen die Rodung des Hambacher Forstes angekündigt. Nachdem sich vor ein paar Wochen lediglich eine Handvoll Menschen vor dem Verkaufslokal des Modeunternehmens Prada versammelten, um die auf der anderen Strassenseite ansässige Fondsgesellschaft Black Rock wegen ihrer Beteiligungen am Energiekonzern RWE zu kritisieren, ruft nun die Friedensbewegung Schweiz zu einer spontanen Aktion am Zürcher Paradeplatz heute Nachmittag auf.
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