Die Giftwelle kam in der Nacht. Ryszard Matecki, 55 Jahre alt, und seine Partnerin Edyta (44) trauten ihren Augen nicht, als sie früh morgens ans Ufer der Oder traten: Auf dem Wasser trieben unzählige tote Fische, viele Kadaver lagen am Ufer.
Ein unangenehmer Geruch von toten Brassen, Welsen und Zandern hing über dem kleinen Ort Zatoń Dolna, 65 Kilometer südlich von Stettin auf der polnischen Flussseite gelegen. Die Leiber fingen bald darauf zu stinken an, es war ungewöhnlich heiss in diesem August. Ryszard und Edyta erinnern sich, dass es ganz still war – die Vögel gaben keinen Laut von sich.
„Wir wussten nicht, was es war, aber wir hatten Angst“, sagt Ryszard, ein grosser, kräftiger Mann. Die Worte sprudeln aus ihm heraus, obwohl er erschöpft ist. Das Unglück hat ihn tief getroffen.
Ihr Haus liegt nur ein paar Schritte vom Flussufer entfernt. An jenem Tag trauten sie sich kaum, die Luft einzuatmen.
Kurz vorher hatte ihr Freund Michał Zygmunt sie gewarnt, dass etwas den Fluss hinunterkomme. Zygmunt ist Musiker und lebt an der polnischen Oder. Die meiste Zeit verbringt der Mann mit den Dreadlocks auf seinem Boot. Er sammelt Sounds aus der Natur – plätscherndes Wasser, die Rufe der Vögel – und mischt sie mit elektronischer Musik.
„Flussaufwärts roch das Wasser chemisch“, erzählt der 43-Jährige. Das war einige Tage bevor das Unglück dort ankam, wo die Oder zum Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen wird. Michał meldete es den Behörden. „Die taten erst mal nichts. Dann prüften sie die Luftqualität und die war gut. Auf die Idee, Wasserproben zu nehmen, kamen sie nicht“, sagt er.
An jenem Morgen, als die Giftwelle ankam, stellten Ryszard und Edyta ein Schild am Ufer auf. „Vorsicht Gift! Bleibt vom Fluss weg!“, stand darauf geschrieben.
Sie wussten nicht, ob sie die Fische anfassen durften und was sie tun sollten. Die Behörden hatten sie nicht gewarnt, auch jetzt liess sich niemand blicken. In der Hitze verwesten die Fische.
Hunderte Tonnen toter Fisch auf 500 Kilometern Flusslauf sind das Ergebnis dieser gewaltigen Umweltkatastrophe. Auch unzählige Krebse, Schnecken und Muscheln sind verendet.
Wissenschaftler*innen des Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) erklärten bereits am 19. August 2022, dass die hohe Konzentration eines Giftes der Brackwasseralge Prymnesium parvum (Goldalge) das Sterben der Fische und Weichtiere in der Oder ausgelöst hat. Eine massenhafte Ausbreitung der Alge konnte später über Satellitendaten bestätigt werden. Die Goldalge wächst laut IGB bei einem Salzgehalt von zwei bis 30 Promille. Süsswasser beinhaltet normalerweise weniger als ein Promille Salz.
Das IGB machte industrielle Einleitungen für die erhöhten Salzgehalte in der Oder verantwortlich. Der Expert*innenbericht aus Deutschland bestätigte dies. Wie und wo genau das Salz in die Oder gelangte, ist allerdings immer noch nicht bekannt.
Neben dem Salz und der Hitze ist die Aufstauung der Oder mitverantwortlich für das Unglück. Dadurch wird die Strömung des Flusses unterbunden, die sonst eine massenhafte Vermehrung von Algen, die sogenannte „Algenblüte“, verhindert.
Noch ist unklar, welche langfristigen Folgen die Umweltkatastrophe hat und wie schnell sich die Oder erholen wird. Die natürliche Widerstandsfähigkeit des Flusses ist jedoch bereits stark geschwächt.
Durch die Effekte des Klimawandels befürchtet das IGB zudem, dass ein Zusammentreffen der für die Katastrophe ursächlichen Faktoren in den kommenden Jahren wahrscheinlicher wird. Es kann also erneut zu einer Algenblüte kommen.
Eine Naturkatastrophe, aber eine menschengemachte: Zwar wurden die Fische durch eine Alge vergiftet. Diese konnte sich aber nur deshalb ausbreiten, weil der Mensch die Bedingungen schaffte, die die Alge benötigte, um sich zu vermehren.
Diese Geschichte handelt vom Umgang des Menschen mit der Natur. Von einem Fluss, dessen Leben davon abhängt, dass man ihn in Ruhe lässt. Von einer Regierung, die die Umwelt nicht zu interessieren scheint, sondern die ihr – im Gegenteil – schadet.
Aber vor allem handelt sie von den Menschen, die an der polnischen Oder leben. Menschen, die nicht mehr schweigen gegenüber einer Politik, die Flüsse als Schifffahrtsstrassen oder als Abwasserkanäle betrachtet.
Vergiftetes Geschenk
Zwei Wochen nachdem die Giftwelle in Zatoń Dolna ankam, wird Anfang September rund 35 Kilometer südlich eine neue Fussgängerbrücke über die Oder mit einem Festakt eingeweiht. Sie verbindet den deutschen Ort Neurüdnitz und das polnische Siekierki.
Ryszard ist vor Ort, denn er hat einen Protest organisiert. Ryzsard ist Künstler und Grafikdesigner, aber Edyta und er leben von ihrem Foodtruck, mit dem sie Essen an Tourist*innen an der Oder verkaufen. Den werden sie jetzt verkaufen, weil die Einnahmen in den letzten Monaten gegen null gingen – die Tourist*innen kamen nicht mehr. Wie bei vielen, die an und von der Oder leben, ist ihre Existenz gefährdet.
Auf die Trauer, die Ryszard in seiner Kunst verarbeitete – düstere Bilder von Massen toter Fische, folgte Kampfgeist. Jetzt will er den Oderausbau stoppen und sich für den Fluss und die Umwelt einsetzen.
An diesem Morgen fliesst die Oder dahin, als wäre nichts gewesen. Es riecht noch etwas algig, aber keine Spur mehr von toten Fischen. Auf dem Grund jedoch werden laut dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) noch tonnenweise Kadaver liegen.
Begleitet wird Ryszard von Umweltaktivist*innen der Initiative Save the Rivers, einem Zusammenschluss von Menschen aus Deutschland, Polen und Tschechien.
Im Vorfeld hatte die polnische Polizei versucht, ihn einzuschüchtern und den Protest zu verhindern, sagt Ryszard. Hinter der Brücke im Wald stehen Polizeiwagen bereit. Zunächst blockieren die rund 20 Aktivist*innen die Brücke. An den Trägern der Brücke haben sie ein Banner aufgehängt: „Save Oder Die!“, steht darauf.
Dann gehen sie zum Festakt, stellen sich neben die Bühne und halten dabei blaue Schilder hoch, auf denen die Namen polnischer Flüsse stehen: Odra, Pliszko, Wisła, Warta.
Nach den offiziellen Reden gehen die Aktivist*innen auf die Bühne. Justyna Odrich von den River Sisters – einem Kollektiv aktivistischer Künstlerinnen – überreicht Karsten Birkholz, dem Amtsdirektor von Barnim-Oderbruch, und Adam Zarzycki, dem Bürgermeister des nahe gelegenen Ortes Cedynia, ein Geschenk: Ein Mosaik der Jungfrau Maria mit dem Gesicht eines Totenkopfes und einem toten Fisch im Arm. Tage später geht das Gerücht um, dass sie wegen Verletzung religiöser Gefühle angeklagt werden soll.
Toxische Beziehung
Die deutschen Behörden hatten ihren polnischen Kolleg*innen schwere Vorwürfe gemacht, als sie erfuhren, dass die Fische in der polnischen Oder schon im Juli starben. Warum waren sie nicht informiert worden? Das zwischen den Ländern vereinbarte Warnsystem hatte nicht funktioniert.
Die polnische Seite wies alle Vorwürfe zurück. Die Beziehungen, um die es ohnehin nicht gutstand, verschlechterten sich. Eine Rolle spielte hierbei auch, dass die polnische rechtsnationale Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) bereits in den Wahlkampfmodus umschaltete – nächstes Jahr finden Parlamentswahlen statt – und wegen Weltkriegsverbrechen Reparationsforderungen in Höhe von 1.3 Billionen Euro an Deutschland stellte. Der polnische Staatssekretär für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Marek Gróbarczyk, spekulierte sogar, dass die Deutschen die Oder absichtlich vergiftet hätten, um Polen zu schaden.
In diesem politisch aufgeladenen Klima schleppte sich auch die Ursachenaufklärung dahin. Erst Mitte August fanden Wissenschaftler*innen des IGB heraus: Der Tod kam durch eine hochgiftige Alge, die sogenannte Goldalge, Fachbegriff: Prymnesium parvum. Eigentlich im Salzwasser heimisch, gelangte sie irgendwie in den Fluss.
Die Alge vermehrte sich rasant. Eine ganze Reihe von Faktoren begünstigte das seltene Ereignis: Die extreme Hitze, das Niedrigwasser und eine hohe Nährstoffkonzentration.
Aber am Anfang war das Salz. Die Goldalge benötigt davon sehr viel, um sich zu vermehren. Die Frage ist daher: Was macht die Goldalge in einem Süsswasserfluss? Oder: Wie kommt eigentlich so viel Salz in die Oder?
Abwässer
Der Ort Oława liegt etwa 30 Kilometer südlich von Breslau, dem polnischen Wrocław, tief in Niederschlesien. Die Oder schlägt hier eine Kurve nach Norden, verzweigt sich dabei in einem Netz aus Kanälen und Flussläufen.
Die Kleinstadt mit ihren 32’000 Einwohnern galt früh als möglicher Ausgangspunkt des Unglücks. Hier meldeten Angler*innen den Behörden bereits im Juli, dass die Fische starben.
Marek Drabiński ist Teil der Bürgerinitiative „Alle für Oława“. Der 47-Jährige macht seit Jahren auf die Wasserverschmutzung durch die örtliche Industrie aufmerksam. Bisher ohne Erfolg.
„Als die Fische starben, informierten wir die Wasserschutzbehörden. Sie nahmen Proben aus einem der Kanäle, aber nicht aus dem, wo sich bereits die toten Fische anhäuften. Über drei Tonnen haben wir herausgeholt“, sagt er.
Die Aufräumarbeiten mussten die Bewohner*innen von Oława selbst in die Hand nehmen. Laut Drabiński hätte der Bürgermeister Tomasz Frischmann Hilfe anfordern müssen. „Alles, was er getan hat, war, uns Handschuhe und Säcke zur Verfügung zu stellen“, sagt Drabiński.
Frischmann sagte dem Fernsehsender RBB dazu, alle Hinweise über sterbende Fische an die zuständigen Behörden weitergeleitet zu haben. Die Proben, die entnommen worden sind, seien ja auch gar nicht umweltschädlich gewesen, so der Bürgermeister.
Dieser Meinung ist Drabiński nicht: Er macht giftige, illegale Einleitungen von Abwässern durch die örtliche Industrie für das Unglück verantwortlich.
„Seit Jahren leiten hier die Firmen ihre Abwässer ins Gewässer. Immer wieder sterben die Fische. Nur waren es dieses Jahr wegen Hitze und Niedrigwasser viel mehr als sonst“, sagt er.
Ein paar Meter von der Strasse entfernt im Gebüsch, in dem sich mehrere Zuflüsse zur Oder kreuzen, zeigt Drabiński auf ein Abwasserrohr, das aus dem Uferhang hinausragt und aus dem mit hohem Druck Abwasser in den schmalen Kanallauf sprudelt. Sie hinterlassen einen öligen Film auf der Wasseroberfläche. Blickt man in die Richtung, aus der das Wasser kommt, erhebt sich hinter den Bäumen zuerst ein Zaun, dann eine große Fabrikanlage – Jack-Pol, eine der zwei Papierfabriken im Ort.
Die Firma bestreitet in einer Erklärung, etwas mit dem Fischsterben zu tun zu haben. Der Geschäftsführer Jacek Woźniak bezeichnet es als Verleumdung, dass Jack-Pol von Vielen als Sündenbock hingestellt werde. Er beruft sich darauf, dass die Behörden in den Gewässern keine Schadstoffe festgestellt hätten.
Doch Drabiński ist sich sicher: „Die Firmen hier vergiften die Gewässer. Und sie haben nichts zu befürchten. Denn die Menschen, die in den Behörden arbeiten, sind inkompetent. Diese Posten wurden als Gefälligkeiten vergeben. Es gibt kein Interesse an Kontrolle oder Aufklärung“, sagt er.
Systemfehler
Als im Juli die Meldungen über sterbende Fische in Oława und Umgebung eingehen, schlug Małgorzata Tracz Alarm. Sie ist Co-Parteivorsitzende der polnischen Grünen und eine von drei Parlamentsabgeordneten der Partei. Am 4. August wurden schließlich auch in ihrem Wahlkreis in Breslau giftige Substanzen in der Oder festgestellt.
Der Kampf der jungen Abgeordneten für den Umweltschutz gleicht dem Kampf gegen Windmühlen. Genau so fühlte es sich für sie an, als sie Anfang August die Behörden auf das Problem aufmerksam machen wollte. Sie verfasste Briefe an verschiedene Behörden – sogar an das Justizministerium –, weil sie ein Verbrechen vermutete.
Tracz ist sich sicher, dass die Einleitungen der Industrie das Problem verursacht haben. Immer wieder kommt es hier zu Fischsterben. Sie forderte eine Untersuchung.
Doch von den Behörden kam nur Schweigen.
„Das Problem ist, dass Flüsse rein wirtschaftlich gesehen werden, die Natur an sich hat für die PiS keinen Wert“, sagt Tracz. Die Regierung setzt ihrer Meinung nach Umweltregularien nur unzureichend oder gar nicht um. Vor allem wenn sie von der EU kommen.
Dem stimmt Krzysztof Cibor von Greenpeace Polen zu. „Den Flüssen in Polen geht es durch die lasche Umweltpolitik und den Industrieverschmutzungen nicht gut“, sagt er.
Die Papierfabrik mag ein Übeltäter sein, aber tatsächlich ist an der Oder viel Industrie angesiedelt: Eine der größten Kupferminen Europas liegt in Flussnähe in dem Ort Rudna. Ein Kohlebergwerk befindet sich nahe Gliwice. Dort kam es Anfang September erneut zu einem Fischsterben, das aber kaum Beachtung fand.
Greenpeace Polen vermutet, dass Bergbaufirmen für das Fischsterben verantwortlich sind. In deren Nähe haben die Umweltschützer*innen hohe Salzkonzentrationen und Schwermetalle gemessen. Allerdings ist das Vorgehen der Industrie nicht immer unbedingt illegal. „Die Auflagen und Regularien sind schwach. Die Einleitungen können sogar legal sein. Aber sie werden nicht kontrolliert, die Konsequenzen nicht bedacht. Das führt dazu, dass die Summe der Einleitungen katastrophale Folgen für den Fluss haben kann“, sagt Cibor.
Diesen Sommer hat die PiS versucht, das Problem totzuschweigen. Von ihr kontrollierte Medien hatten zunächst gar nicht darüber berichtet. Aber die Geschehnisse an der Oder waren nun nicht mehr zu verschleiern.
Zudem kam das Unglück nun in Deutschland an, wo die Oder auf 180 Kilometern Länge eine natürliche Grenze zu Polen bildet. Am 9. August wurden bei Frankfurt an der Oder toxische Substanzen im Fluss festgestellt. Und hier wollte man wissen, was passiert war.
Täterprofile
Deutschland und Polen richteten schliesslich eine gemeinsame Untersuchungskommission ein, die die Unglücksursache aufklären sollte. Doch die Kommission scheiterte, weil die Vorstellungen über Ursache und Schlussfolgerungen auseinandergingen.
Beide Länder veröffentlichten daher Ende September jeweils eigene Berichte mit unterschiedlichen Narrativen.
Worin sich Polen und Deutsche einig sind: Das Gift der Goldalge hat die Fische getötet. Klimatische Faktoren wie Hitze und der niedrige Wasserstand haben dazu geführt, dass sich die Alge massenweise vermehren konnte.
Aber für Polen endet hier die Geschichte – eine natürliche Katastrophe.
Die Deutschen bohren weiter: Wie kann sich eine Goldalge, die nur in Salzwasser überleben kann, auf fast zwei Dritteln des Süsswasserflusses ausbreiten?
Schuld an der hohen Salzkonzentration im Fluss und damit auch am Massensterben müsse menschliches Versagen sein, so die deutsche Position. Das Salz muss durch industrielle Einleitungen – und zwar auf dem Gebiet Polens–, in die Oder gekommen sein.
Die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke hatte da den Oderausbau bereits gestoppt und will Umweltauflagen nun ganz neu bewerten.
In Polen hingegen: Business as usual. Der Ausbau der Oder geht weiter. Die Bagger standen auch während des Unglücks nie still. Momentan heben sie eine Fahrrinne von 1.80 Metern Tiefe aus, damit auch größere Schiffe Platz haben.
Marek Gróbarczyk, der Staatssekretär für Infrastruktur, kündigte auf Twitter bereits an: „Die Modernisierung der Oder mit dem Bau von Wasserstrassen und einem Containerterminal hat für uns Priorität. Wir machen keinen Schritt zurück!“
Im Fluss
Zurück in Zatoń Dolna blicken Ryszard und Edyta Matecki auf die nun scheinbar friedliche Oder. Sie sorgen sich um den Zustand unter der Oberfläche. „Tränen fliessen die Oder hinab, salzige Tränen“, sagt Ryszard.
Eine Woche nach Vorstellung der Untersuchungsberichte stellt Ryszard seine Fischbilder im polnischen Stettin aus. Es sind düstere schwarz-weiss Grafiken, auf denen sich Fischkadaver tummeln, durchbrochen von religiösen Motiven. Auf einem Bild entsteigen tote Fische dem Fluss, schweben hinauf in Richtung Himmel.
Sicher ist, dass viele Faktoren zur Umweltkatastrophe geführt haben. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie genau so wieder auftreten werden, hat sich durch Klimawandel und Trockenheit erhöht. „Und daran sind wir schliesslich auch schuld oder nicht? Von wegen Naturkatastrophe“, sagt Ryszard.
Er und die polnischen Umweltaktivist*innen werden daher nicht aufhören, gegen die Feinde des Flusses zu kämpfen. Sie kündigen an, Brücken zu blockieren. Sie klagen vor dem Verwaltungsgericht in Warschau. Sie planen ein Bottom-up-Flussmonitoring, um mit eigenen Messstationen die Wasserqualität der Oder zu messen.
„Der Fluss gehört ja nicht der PiS“, sagt er.
Ryszard und die anderen – sie haben gerade erst angefangen zu kämpfen.
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