Vor den beiden Häusern am Sihlquai 280 und 282 patrouillieren an diesem Mittwoch zwei private Security-Angestellte. Obwohl „patrouillieren“ wohl der falsche Ausdruck ist: Die beiden Männer trinken Kaffee und starren auf die belebte Strasse. Die Stimmung ist unaufgeregt, die Häuser hinter ihnen wirken verlassen.
„Die sind nett, motzen manchmal sogar zusammen mit uns über das Vorgehen von Coop“, sagt Seraina Rohner, als sie die Tür öffnet. Die beiden älteren Wachmänner vom Sicherheitsdienst DARU-Wache lächeln der 30-Jährigen kurz zu, dann richten sie ihren Blick wieder auf die Strasse.
Drinnen, in der „Schreinerei am Fluss“ am Sihlquai 280 im Zürcher Kreis 5, läuft leise Hip-Hop. Seraina Rohner schenkt Wasser ein und setzt sich an den kleinen Holztisch zwischen schweren Maschinen, Holzstapeln und fertigen Möbeln. Hinter ihr an der Wand klebt ein Sticker mit der Aufschrift „Gegen Aufwertung und Verdrängung“.
Die Immobilie, in der sich die Werkstatt befindet, ist seit vielen Jahrzehnten eine Schreinereiwerkstatt. Hier hat Rohner 2012 ihre Zweitausbildung zur Schreinerin gemacht.
Coop Immobilien ist die Eigentümerin dieser Häuser am Sihlquai 280 und 282. Hier wie im umliegenden Quartier ist sie Besitzerin diverser Liegenschaften. Unmittelbar neben den historischen Häusern befindet sich das Industrieareal der Swissmill (eine Division der Coop Genossenschaft) mit dem unverkennbaren Swissmill Tower.
Da die Mühlenanlage in den alten Mühlegebäuden am Sihlquai in unbestimmter Zukunft saniert werden soll, muss das grosse Bürogebäude am Sihlquai 306 für die Produktion umgebaut werden. Deshalb will Coop die beiden Wohnhäuser am Sihlquai 280 und 282 nun für über sechs Millionen Franken in Büros, Laboratorien und eine Versuchsbäckerei für Swissmill umbauen.
Beinahe hätten Rohner und ihr Kollektiv das Gebäude Hals über Kopf verlassen müssen – nur weil sie sich gegen die Vermieterin wehrten und einen Gewerbemietvertrag besitzen, können sie noch bleiben. Andere Mieter:innen hatten weniger Glück. Sie müssen ihre Wohnungen zuerst der Zwischennutzungsfirma Intermezzo überlassen, bevor diese von Coop umgebaut werden.
Rund 320 Objekte in der ganzen Schweiz gehören der Coop Immobilien AG, einer von sieben Direktionen innerhalb der Genossenschaft. Darunter sind Wohnhäuser, Einkaufszentren und Bürogebäude. Die in Fällanden ansässige Intermezzo ihrerseits hat sich darauf spezialisiert, ganze Gebäude und einzelne Wohnungen zur Zwischennutzung anzubieten. Besonders Expats oder Studierende greifen gerne auf diese Form von Angeboten zurück.
„So etwas Unprofessionelles habe ich selten erlebt“
Im November 2020 lädt Coop Immobilien alle Mietparteien der beiden Häuser am Sihlquai 280 und 282 in den Swissmill Tower ein. In Einzelgesprächen wird allen Mietparteien die Kündigung ausgesprochen. „Es kam aus dem Nichts“, erinnert sich Rohner heute. Zu Swissmill hätte die Schreinerei immer einen guten Kontakt gehabt, sogar Aufträge übernommen. Immer wieder gab es Gerüchte über Renovationsarbeiten oder Umbauten an den beiden Immobilien, die jedoch stets aus Kostengründen wieder verworfen wurden.
Coop Immobilien kündigte Rohners Schreinerei per Ende Mai 2021, den Mieter:innen der Wohnungen in den beiden Häusern bereits auf Ende März.
„Als wir die Werkstatt 2018 übernahmen, handelten wir mit Coop einen neuen Vertrag aus“, erzählt Rohner. Schliesslich lag ein Fünfjahresvertrag mit einer unechten Option vor. Eine unechte Option bedeutet, dass nach den fünf Jahren eine Verlängerung möglich ist – allerdings können je nachdem die Mietkonditionen nach der ersten Vertragsdauer angepasst werden. „Unser Ziel war es immer, mindestens zehn Jahre hier drin zu bleiben und hier zu arbeiten“, so Rohner.
Nach dem Gespräch mit Coop Immobilien vereinbarte das Schreinereikollektiv ein Gespräch beim Mieter:innenverband. Ein Anwalt dort stellte fest: Der Vertrag, ein Geschäftsmietvertrag, ist nicht kündbar vonseiten der Vermieterin. Wenig später erhält Rohner einen Anruf von Coop Immobilien: Das alles sei ein Missverständnis gewesen. „So etwas Unprofessionelles habe ich selten erlebt“, sagt Rohner.
Das Kollektiv „Schreinerei am Fluss“ hält nun an dem bestehenden Mietvertrag fest. Er läuft erst im November 2022 aus. Die Wohnungsmieter:innen der beiden Häuser nebenan hatten hingegen noch weniger Glück.
Wenig Gesprächsbereitschaft
Zur selben Zeit, als Rohner die Kündigung bekam, teilte Coop auch Dino Residovic (31) mit, dass er seine Wohnung verlassen müsse. Er wohnt seit über sechs Jahren als Untermieter in einer Zweier-WG am Sihlquai. Die Kündigung kam auch für ihn überraschend, doch als Untermieter war seine rechtliche Handhabe eingeschränkt. Obwohl Residovic über eine Vollmacht des Hauptmieters verfügte, verweigerte Coop Immobilien zuerst aus Prinzip das Gespräch mit einer Untermietpartei. Erst als Residovic mit Nachdruck auf einem Gespräch beharrte, lenkte Coop schliesslich ein.
Nach der Kündigung im Oktober 2020, erhielt die Wohngemeinschaft im November auch die schriftliche Kündigung zugestellt. Im Namen des Hauptmieters reichten die beiden Männer ein Erstreckungsbegehren ein. Die Mieter:innen setzten sich zusammen und riefen unter dem Motto „Forever Sihlquai“ eine Kampagne ins Leben, involvierten den Mieter:innenverband und holten Politiker:innen an Bord.
„Coop signalisierte von Anfang an keine Gesprächsbereitschaft. Also gestalteten wir die Petition mit unseren Forderungen an Stadtrat Odermatt, die Swissmill und Coop“, sagt Residovic, der seither die Social-Media-Kanäle der Kampagne betreut. Von den 25 ursprünglich involvierten Personen hat sich eine Mehrheit mittlerweile jedoch zurückgezogen. Gerade Rentner:innen und Familien mit Kindern konnten die Unsicherheit nicht auf sich nehmen und zogen aus. Rebecca Veiga, Leiterin der Medienstelle Coop, teilt auf Anfrage mit, man habe „mit der grossen Mehrheit der Mieterinnen und Mieter Lösungen gefunden“ und „lediglich mit zwei Mietparteien laufen derzeit noch Gespräche“.
„Dass mit dem Grossteil der Mieter:innen Lösungen gefunden worden sei und nur noch mit zwei Parteien Gespräche laufen, stimmt nicht“, sagt Rohner. „Wenn sie von zwei Mietparteien sprechen, dann meinen sie die beiden Hauptmieter:innen, die noch drin sind. Die anderen beiden Mietparteien sind Untermietparteien, welche sie nicht beachten. Und auch mit uns, die wir Hauptmieter sind, haben sie noch keine Lösung gefunden.“
Gemäss den beiden Mietparteien machte Coop allen Betroffenen ein Angebot: Sie können eine Wohnung im Letzipark beziehen. Dort steigen die Mieten nach einer sechsmonatigen Periode zu gleichem Mietzins per Vertrag kontinuierlich in vorbestimmten Kaskaden. Am Ende beträgt die Miete dort das zwei- bis dreifache des Mietzinses der Wohnungen am Sihlquai. Das Angebot hat einen weiteren bitteren Nachgeschmack: Im Letziparkblock kündigte Coop Immobilien 2013 68 Mieter:innen ihre Verträge, um eine Totalsanierung vorzunehmen und die Wohnungen teurer wieder zu vermieten. Auch hier waren die Kündigungen kurzfristig und überraschend erfolgt.
Ein einziger Mieter, selbst bei Coop angestellt, habe dennoch das Angebot angenommen, sagt Rohner. Eine betroffene Familie mit zwei Kindern beantragte hingegen ein Härtefallgesuch, woraufhin Coop ihnen eine Wohnung auf Lebzeiten zu fixem Mietpreis anbot. „Alle anderen haben selber eine Lösung finden müssen. Coop hat damit rein gar nichts zu tun“, so Residovic. Viele der ehemaligen Mieter:innen konnten mit der Ungewissheit, wie es mit ihrem Zuhause weitergeht, nicht umgehen und haben sich unter Druck um neue Wohnungen bemüht.
Veränderte Bedürfnisse oder gebrochenes Versprechen?
Dass Coop Immobilien die beiden Häuser zu Büros und Laboratorien für die Swissmill umbauen und in den Räumlichkeiten der Schreinerei eine Testbäckerei aufbauen will, stösst bei den Mieter:innen auf Unverständnis.
In ihrem Statement vom vergangenen Winter schrieb die Mieter:innen-Gruppe, dass dieses Vorgehen nicht das Versprechen der Coop Immobilien einlöse, „ausgeprägte Durchmischung von Wohnen und Arbeiten“ am Sihlquai zu ermöglichen. So formulierte es die Firma, als 2011 über den Swissmill Tower abgestimmt wurde.
Stadt- und Gemeinderat empfahlen damals mit Nachdruck die Annahme der Vorlage, die den Bau des 120 Meter hohen Getreidespeichers beziehungsweise dessen Aufstockung von 40 auf exakt 118 Meter ermöglichte. Die Vorlage wurde mit 58.3 Prozent der Stimmen angenommen.
„Die Swissmill, Coop und der Stadtrat hatten damals bei der Abstimmung zum Gestaltungsplan des Swissmill Towers zugesichert, dass es rein um Lagerkapazität und nicht um Produktionskapazität ginge“, erinnert sich Rohner. Doch jetzt, zehn Jahre später, passiere das Gegenteil.
„Sie werden nicht das bestehende Bürogebäude in eine Produktionsanlage umbauen und hier in die Wohnhäuser Büros reinmachen, nur um nach der Sanierung der Mühle das alte Bürogebäude wieder als Büro zu brauchen.“ Und: „Was sie hier machen ist unglaublich teuer, das macht ja auch ökonomisch keinen Sinn, diese alten Wohnhäuser zu Büros umzubauen, wenn es nicht um eine Produktionssteigerung geht.“
Gemäss der Medienstelle von Coop sei der Umbau die Folge veränderter Bedürfnisse, es gehe ausserdem um die Sicherung von Arbeitsplätzen. Auf die Frage, ob Coop mit diesem Vorgehen nicht den bezahlbaren Wohnraum im Quartier verknappe, geht die Mediensprecherin nicht ein.
Der an der Petition der Mieter:innen beteiligte AL-Gemeinderat und Sprecher des Mieter:innenverbandes Walter Angst teilt unterdessen Rohners Einschätzung: „Es ist völlig unglaubwürdig, wenn der Grossverteiler behauptet, wegen zwei Büros und ein paar Laborräumen ein solches Megapuff zu veranstalten.“
Die Petition von Forever Sihlquai erreichte auch mit Bezug auf die Versprechen von damals fast 10 000 Unterschriften. Auf den Druck der Kampagne hin setzte Stadtrat Andre Odermatt, Vorsteher des Hochbaudepartements, einen runden Tisch mit Vertreter:innen der Mieter:innenschaft, Coop Immobilien und der Stadt auf Ende Mai an. Man wolle noch mal miteinander sprechen. Auf Anfrage heisst es: „Der Stadtrat kennt die Anliegen und kann die Sorgen durchaus verstehen. Deshalb hat sich die Stadt auch nach der Möglichkeit eines Kaufs der Liegenschaft erkundigt. Dieses Angebot hat die Coop Immobilien AG abgelehnt.“ Dem vom Gemeinderat geforderten runden Tisch hätten die Verantwortlichen zugestimmt. „Der Stadt obliegt damit die Rolle einer Vermittlerin zwischen Mieterschaft und privater Eigentümerschaft“, heisst es in der schriftlichen Antwort von Lucas Bally, Sprecher des Hochbaudepartements, weiter.
So warteten also alle Beteiligten auf Ende Mai. Kurz vorher, am 7. Mai, betrat jedoch unerwartet ein neuer Player das Feld.
Zwischennutzung ohne Vorwarnung
„An diesem Freitag schickte mir eine Person ein Inserat auf wgzimmer.ch zu, es war eine Wohnung hier am Sihlquai. Ich schickte es der Mieter:innenschaft, weil ich dachte, dass es ein Fake ist“, erinnert sich Rohner. Im Laufe des Nachmittags wurde den Parteien dann klar, dass es sich um keinen schlechten Witz handelte. Die leerstehenden Wohnungen hat Coop der Zwischennutzungsfirma Intermezzo überlassen. Diese Firma schreibt seither einzelne Zimmer zur Zwischennutzung aus – zu Mietzinsen, die bis zu 60 Prozent höher sind als zuvor. Für die noch verbliebenen sowie die vertriebenen Mieter:innen war diese Zwischennutzung durch Intermezzo ein Schlag ins Gesicht.
Von den Mieter:innen war niemand über dieses Vorgehen informiert worden. Coop schreibt auf Anfrage, es sei geplant gewesen, dass die Umbauarbeiten „umgehend beginnen, sobald die Wohnungen leer stehen“. Da gewisse Mietparteien allerdings eine Erstreckung beantragt hätten, habe man sich entschieden, die bereits leerstehenden Wohnungen bis zum voraussichtlichen Erstreckungstermin für eine Zwischennutzung zu vermieten.
Walter Angst findet deutliche Worte: „In einer Stadt, in der Räume für Zwischennutzungen so stark nachgefragt werden wie in Zürich, sind Firmen wie Intermezzo überflüssig.“ Auch Dino Residovic hat kein Verständnis für dieses Vorgehen: „Die ausgeschriebene Wohnung, die wir gesehen haben, hat einer Mieterin gehört, die vorher 35 Jahre hier gewohnt hatte und aus Stress und Angst gegangen ist. Sie hat für zweieinhalb Zimmer rund 1 000 Franken gezahlt, Intermezzo will aber 750 Franken pro Zimmer, was den Preis um 500 Franken erhöht.“ Auf Anfrage schreibt Intermezzo Geschäftsführer Gabriel Jundt, dass man die vorherigen Mietpreise nicht kenne und die neuen Preise pro Zimmer für gerechtfertigt halte.
Auch den Vorwurf der Mieter:innen, mit diesem Vorgehen trage die Firma zum Gentrifizierungsprozess in der Innenstadt bei und verknappe günstigen Wohnraum, lässt Jundt nicht gelten: „Während der Zwischennutzung selbst können wir ja günstigen Wohnraum anbieten.“ Er fügt hinzu: „Was die Gentrifizierung vorantreibt, was ihre Vor- und Nachteile sind etc., ist komplex. Wie würde Zürich heute aussehen, wenn man vor hundert Jahren alle Investitionen in Neubauten und den Zuzug von grossen Firmen bekämpft hätte?“ Zürich sei eine Wohnstadt in dauerndem Wandel.
Staubsaugergeräusche und Schuhe vor der Türe
Am folgenden Sonntag fand eine Solidaritätsbekundung statt. Zwischenzeitlich kam es im Rahmen davon zu einer Besetzung der Liegenschaft durch Dritte. „Die Besetzung hatte uns überrascht, auch wenn wir verstehen können, dass so auf Leerstand reagiert wird“, so Rohner. Am folgenden Tag sollte das Haus bereits wieder geräumt werden. Coop hatte, wie die Firma auf Anfrage bestätigt, Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet. Gemäss Dino Residovic standen kurz vor zehn Uhr rund 30 Personen in Vollmontur vor der Haustüre. Die Besetzer:innen hatten das Gebäude zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen, sodass die Polizei lediglich die Transparente abhängte.
„Der Immobilienchef von Coop war da, genauso wie zwei Vertreter von Intermezzo, welche uns unterstellten, dass wir etwas mit dieser Besetzung zu tun hätten“, erinnert sich Rohner. „Seither steht der von Coop engagierte Sicherheitsdienst hier, der dafür sorgen soll, dass die Häuser nicht wieder besetzt werden.“
Die Mieter:innen erheben derweil Vorwürfe gegen das intransparente Vorgehen der Zwischennutzungsfirma: „Intermezzo hat in den leerstehenden Wohnungen Zeitschaltuhren und Staubsaugergeräusche installiert, Schuhe und Gegenstände im Haus verteilt, um sie belebt wirken zu lassen“, erzählt Dino Residovic. „Plötzlich standen da fremde Menschen im Haus und hatten Schlüssel“, sagt Rohner. Da niemand darüber informiert worden sei und die Bewohner:innen davon ausgingen, dass die Wohnungen leer stehen, hat dieses Vorgehen für viel Unbehagen gesorgt.
Zerschlagenes Geschirr
Den runden Tisch Ende Mai wollen Residovic und Rohner nutzen, um ihre Forderungen zu stellen und Coop in die Verantwortung zu nehmen, wie Residovic sagt.
„Mit der Abgabe der freien Wohnungen an Intermezzo und dem Strafantrag hat Coop weiteres Geschirr zerschlagen. Mit dem Umnutzungsprojekt und dem Versuch, dieses mit der Brechstange gegen Quartier und Stadt durchzusetzen, hat man sich ins Abseits manövriert“, resümiert Walter Angst.
Das Hochbaudepartement schreibt auf Anfrage, dass der Stadtrat den Anspruch an „einen durchmischten Kreis 5 mit Industrie, Wohnen und Kleingewerbe“ teile und seine Verantwortung wahrnehme. Bei einem ganzheitlichen Blick auf den Kreis 5 sei die Durchmischung „immer noch sehr intakt“. Und weiter: „Gleichzeitig ist der Stadtrat nicht allmächtig. Es handelt sich um eine private Eigentümerschaft, die ihre Räume für ihr Geschäft braucht. Der Stadtrat tut hier sein Bestes innerhalb der gesetzlichen Limiten.“
Seraina Rohner und Dino Residovic nützen diese Worte nur wenig. „Vor zehn Jahren haben der Stadtrat und der Gemeinderat einen privaten Konzern mit viel Goodwill im Quartier dabei unterstützt, diesen Turm zu bauen. In dieser Abstimmung damals wurde immer wieder gesagt, dass ein guter, belebender Mix aus Industrie, Kleingewerbe und Wohnraum entstehen würde, wenn dieser Turm gebaut und die Industrie in der Stadt gehalten werden können“, fasst Seraina Rohner ihre Enttäuschung in Worte. „Jetzt, zehn Jahre später, vernichtet Coop Wohnraum und Gewerbefläche.“
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