Als in Zürich ein Schloss knackte und in Chiapas der Aufstand begann

Vor 30 Jahren besetzten in Zürich Aktivist*innen ein leer­ste­hendes Haus, zeit­gleich erhoben sich in Chiapas die Zapa­ti­stas gegen die mexi­ka­ni­sche Regie­rung. Zwei Bewe­gungen, weit vonein­ander entfernt, doch verbunden durch dieselbe Frage: Wie wider­setzen wir uns dem Neoliberalismus? 
Demokratie, Gerechtigkeit, Freiheit – ein Mural in Chiapas. (Bild: Solidarität mit Chiapas)

Silve­ster­nacht 1994. Während draussen Raketen in den Zürcher Nacht­himmel steigen, knackt drinnen jemand ein Schloss. Eine Gruppe Aktivist*innen, unter ihnen Philipp Gerber, dringen in ein leer­ste­hendes Haus am Stein­wies­platz. Kalte Atem­wolken, nervöses Lachen. Die Besetzer*innen nutzen die Gunst der Stunde – die Wach­leute feiern fröh­lich ins neue Jahr.

Zur glei­chen Stunde, tausende Kilo­meter weiter im Süden Mexikos, tauchen 4’000 bewaff­nete Guerillakämpfer*innen aus dem Nebel des lakan­do­ni­schen Urwalds und besetzen San Cristóbal de las Casas, die Haupt­stadt des Bundes­staates Chiapas, und sechs weitere Städte. Ausge­rechnet am Tag, an dem Mexikos Präsi­dent Carlos Salinas das Nord­ame­ri­ka­ni­sche Frei­han­dels­ab­kommen (NAFTA) feiert, rufen sie «¡Ya basta!» – es reicht.

Zürich, 30 Jahre später. Hinter Philipp Gerber liegt eine lange Reise. Aus Mexiko ist er nach Zürich geflogen, um diesen Tag zu feiern. Drei Jahr­zehnte ist es her, dass er sich schon einmal mit den Menschen traf, die jetzt im Saal sitzen. Ein gutes Dutzend Gesichter, manche älter geworden, andere immer noch vertraut. Gerber erhebt sich, schaut in die Runde. «Ohne dass wir vonein­ander wussten», sagt er, «nutzten wir hier in Zürich dieselbe Taktik wie zeit­gleich die zapa­ti­sti­sche Guerilla in Chiapas.»

Natür­lich, sagt Gerber, kann man eine Zürcher Haus­be­set­zung nicht mit einem bewaff­neten Aufstand verglei­chen. Aber: In beiden Nächten begannen Kämpfe, die Spuren hinter­lassen sollten, in Chiapas ebenso wie in Zürich.

Ein Aufstand gegen die Regierung

Mexiko galt Ende der 80er-Jahre als wirt­schaft­li­cher Aufsteiger. Zwischen 1988 und 1991 priva­ti­sierte Präsi­dent Salinas mehr als 250 Unter­nehmen, wodurch er die Staats­ver­schul­dung auf 35 Prozent des BIP senken konnte.

Doch nur wenige profi­tierten von den neoli­be­ralen Verän­de­rungen. Zu leiden hatte insbe­son­dere die Land­be­völ­ke­rung, deren Agrar­pro­dukte nicht mehr mit den weitaus günsti­geren, weil effi­zi­enter produ­zierten Produkten aus Nord­ame­rika konkur­rieren konnten. Etwa ein Viertel der mexi­ka­ni­schen Bevöl­ke­rung lebten Anfang der 90er-Jahre in extremer Armut, mehr als die Hälfte hatte nicht genug zum Leben.

Während in Chiapas indi­gene Gemeinden ihr Land gegen Militär, Kartelle und Inve­storen vertei­digen, geht es in Zürich um Wohn­raum, um Verdrän­gung und um die Frage, wem die Stadt gehört. 

Der bewaff­nete Aufstand in Chiapas reagierte auf diese Wirt­schafts­ord­nung, deren Wachstum auf zuneh­mender Ungleich­heit beruhte. Den unmit­tel­baren Auslöser lieferte jedoch ein poli­ti­scher Entscheid zwei Jahre zuvor: Mit der Ände­rung von Artikel 27 der Verfas­sung erlaubte die Regie­rung die Priva­ti­sie­rung von kollek­tivem Land. Was als Reform verkauft wurde, bedeu­tete für viele indi­gene Gemeinden den Verlust ihrer Existenz­grund­lagen und damit den Bruch mit dem zentralen Verspre­chen der Revo­lu­tion von 1910.

Wie sich diese Ungleich­heit im Alltag anfühlte, lässt sich aus Medi­en­be­richten unmit­telbar nach dem zapa­ti­sti­schen Aufstand nach­zeichnen. Am 3. Januar 1994 berichtet die Tages­schau aus der Region, eine Woche später folgt «10 vor 10». Leere Schulen, ein verwai­stes Kran­ken­haus. Drei Jahre zuvor sei das Gesund­heits­per­sonal abge­zogen worden, erzählt ein Dorf­be­wohner. Ein Bauer berichtet, er habe noch nie Milch kaufen können und trinke seinen Kaffee schwarz, mit Zucker. Bildung und medi­zi­ni­sche Versor­gung existierten vieler­orts nur noch auf dem Papier.

Auch in Zürich rumort es. Im Hinter­zimmer einer Beiz an der Mili­tär­strasse riecht es nach Bier und kaltem Rauch. Ein paar Dutzend Leute, Student*innen, linke Altein­ge­ses­sene, Neugie­rige. Sie hörten von den Gescheh­nissen in Chiapas. Die Diskus­sionen dauern bis spät in die Nacht: Wie kann man helfen? Flug­blätter drucken? Geld sammeln? Unter ihnen: Gerber und Andrea Stein­auer, damals Studentin, heute Lehrerin in Winterthur.

Als Zapa­ti­stas wird eine über­wie­gend indi­gene Bewe­gung aus dem mexi­ka­ni­schen Bundes­staat Chiapas bezeichnet, die ihren Ursprung in der Gueril­la­or­ga­ni­sa­tion EZLN (Ejército Zapa­tista de Libe­r­ación Nacional) hat. Die Bewe­gung besteht aus einer zivilen Basis und einer bewaff­neten Einheit und verfügt heute über Unterstützer*innen weit über Mexiko hinaus. 

Benannt ist sie nach Emiliano Zapata, einem der zentralen Akteur*innen der mexi­ka­ni­schen Revo­lu­tion von 1910 bis 1917, der für eine gerechte Land­ver­tei­lung für Campe­sinos (spanisch Kleinbäuer*innen) eintrat.

Am 1. Januar 1994 besetzten mehrere Tausend bewaff­nete Indí­genas sieben Gemein­de­be­zirke in Chiapas und erklärten der mexi­ka­ni­schen Regie­rung den Krieg. Nach massiver Soli­da­rität aus der Bevöl­ke­rung und zwölf Tagen Kämpfen mit über 400 Toten kam es zu einem Waffenstillstand.

«Es war eine verrückte Zeit – wir waren elek­tri­siert, und gleich­zeitig verän­derte sich die Kommu­ni­ka­tion grund­le­gend», sagt sie. Die ersten Commu­ni­qués der Zapa­ti­stas kamen per Fax in Schweizer Haus­halte. Später per Mail. Was sofort auffiel, war nicht nur die Geschwin­dig­keit, sondern der Ton dieser Texte. 

In den Commu­ni­qués heisst es: «Es ist an der Zeit, dass die stillen Waffen, die wir seit Jahr­hun­derten tragen, wieder in Form von Worten aufblühen. Es ist an der Zeit, dass der Frieden spricht, es ist Zeit für das Wort des Lebens» (EZLN 1998). 

Die Zapa­ti­stas wider­spra­chen all jenen, die Anfang der 1990er vom Ende der Geschichte schwärmten.

Die Poli­tik­wis­sen­schaft­lerin Lea Krause-Solberg beschreibt diese Stra­tegie in einer 2018 veröf­fent­lichten Analyse als bewusste Verschie­bung von Gewalt zu Sprache. Die Zapa­ti­stas spre­chen nicht im Namen einer endgül­tigen Wahr­heit, sondern aus einer konkreten Erfah­rung von Unter­drückung heraus – in einer «suchenden, nicht schon wissenden Sprache», wie es WOZ-Korre­spon­dentin Anne Huff­schmid damals formulierte.

Die Zürcher Gruppe, die sich «schwarze Katze» nannte und den Fokus bis dahin vor allem auf Anar­chie­themen gesetzt hatte, war faszi­niert. Denn die Zapa­ti­stas wider­spra­chen all jenen, die Anfang der 1990er vom Ende der Geschichte schwärmten, vom ideo­lo­gi­schen Sieg des Kapi­ta­lismus. Sie zeigten: Geschichte geht weiter, und sie kann anders verlaufen. 

Die ersten Worte des ersten Commu­ni­qués vom 2. Januar 1994 werden seither bei vielen sozialen Kämpfen Latein­ame­rikas wieder­holt: «Hoy decimos ¡Ya basta!» – «Heute sagen wir: Es reicht!» Sie würden kämpfen für Arbeit, Land, Wohnung, Nahrung, Gesund­heit, Bildung, Unab­hän­gig­keit, Frei­heit, Demo­kratie, Gerech­tig­keit und Frieden. Das «Volk von Mexiko» solle sich ihnen anschliessen. Der umfas­sende Katalog der zapa­ti­sti­schen Ziele erin­nert an Che Guevaras Aufruf: «Seid reali­stisch! Fordert das Unmögliche!»

Sommer 2025: 30 Jahre Jubi­lä­ums­feier der Chiapas-Soli­da­ri­täts­gruppe in Zürich. Philipp Gerber steht als zweiter von links in der hinteren Reihe im gelben Shirt, Andrea Stein­auer in derselben Reihe als dritte von rechts in dunklem Shirt und braunem Anhänger. (Bild: Soli­da­rität mit Chiapas)

«In den ersten Monaten über­setzten wir vor allem Commu­ni­qués aus dem Dschungel», erin­nert sich Andrea Stein­auer. «Wir klärten die Öffent­lich­keit auf, tauschten uns mit anderen Gruppen aus und suchten den Kontakt zu den Medien». 

Bald wurde daraus mehr: Aus dem losen Zusam­men­schluss entstand 1995 die Gruppe «Soli­da­rität mit Chiapas». Und diese weitete den Blick. Die Rede von natio­naler Befreiung trat in den Hinter­grund, es ging um mehr: globale Mensch­lich­keit gegen den Neoli­be­ra­lismus. WTO, WEF, neoli­be­rale Offen­sive – «uns wurde klar: Unter­stüt­zung in Chiapas ist das eine. Den Kampf hier zu führen, das andere.»

Wider­stand im Alltag: Kaffee und Beobachtung

Vier Jahre nach ihrer Grün­dung fand die Soli­da­rität mit Chiapas in Zürich 1999 eine neue, eine alltäg­liche Form: Kaffee. Ein Akti­vist aus Dallas brachte in einem Klein­wagen 300 Kilo aus Chiapas nach Europa, 50 landeten in Zürich. «Mit dem Velo haben wir den zapa­ti­sti­schen Kaffee in der Stadt verteilt», erin­nert sich Gerber. Daraus entsteht Café Rebel Dia, der heute vertrieben wird vom Zürcher Fair-Trade-Händler Gebana. 

Pro verkauftem Kilo fliessen noch immer vier Franken in unab­hän­gige Projekte in Chiapas und Oaxaca – für Gesund­heit, Bildung, Auto­nomie. Der Ertrag kommt gemein­schaft­li­chen Projekten zugute, nicht nur den Kaffee­bauern. Denn nicht alle Dorfbewohner*innen besitzen Land oder Pflanzen.

«Es ist notwendig, dass zumin­dest ein kleiner Teil vom Geld, das hier produ­ziert wird, zurück­fliesst», sagt Steinauer.

Beson­ders ausge­prägt ist diese soziale Spal­tung in Chiapas: 2024 lebten dort noch 27 Prozent der Bevöl­ke­rung in extremer Armut.

Ein weiteres Instru­ment im Kampf gegen Gewalt und Willkür sind die zivilen Menschen­rechts­be­ob­ach­tungen. Seit 30 Jahren laden Gemeinden aus Chiapas inter­na­tio­nale Aktivist*innen ein, als Menschenrechtsbeobachter*innen für einige Wochen in ihren Dörfern zu leben. Ihre Präsenz wirkt wie ein Schutz­schild: Wo inter­na­tio­nale Augen­zeugen anwe­send sind, schrecken staat­liche und para­mi­li­tä­ri­sche Akteur*innen eher vor Über­griffen zurück.

Geschieht doch Gewalt, doku­men­tieren die «Briga­di­stas» die Vorfälle, sodass sie später juri­stisch verfolgt werden können. Inzwi­schen haben über 11’000 Menschen aus 60 Ländern teil­ge­nommen. Viele kommen immer wieder, und auch die Zusam­men­ar­beit mit rund 30 natio­nalen und inter­na­tio­nalen Kollek­tiven, die die Einsätze koor­di­nieren, trägt zur Stabi­lität des Projekts bei.

«Der mexi­ka­ni­sche Staat hat inter­na­tional einen Ruf zu verlieren – und der Schaden ist gross, wenn doku­men­tiert wird, wie Soldaten indi­gene Menschen einschüch­tern oder angreifen», erklärt eine Mitar­bei­terin von Frayba, dem Menschen­rechts­zen­trum in San Cristóbal, das das Projekt seit Jahren koor­di­niert, gegen­über einer deut­schen Nachrichtenagentur.

In Zürich ist es die Soli­da­ri­täts­gruppe, die Vorbe­rei­tungs­kurse für neue Beobachter*innen anbietet. «Hier lernen die Teilnehmer*innen, wie sie in bestimmten Situa­tionen handeln müssen, was ihre Rechte und Aufgaben sind», so Gerber. Doch der Einsatz verän­dere nicht nur die Situa­tion vor Ort, sondern auch die Perspek­tive der Menschen, die zurück­kehren. «Wer aus der wattierten Schweizer Schnee­kugel kommt und zwei Wochen in einem zapa­ti­sti­schen Dorf lebt, sieht die Welt mit anderen Augen», sagt er. «Es verän­dert, wie man Armut, Verant­wor­tung und Politik begreift.»

2004 besucht die Soli­gruppe die Kaffee­ko­ope­ra­tive Mut Vitz in Chiapas. Bis zur Schlies­sung der Koope­ra­tive haben sie deren Kaffee in die Schweiz impor­tiert. (Bild: Soli­da­rität mit Chiapas)

Gewalt ohne Ende

Während Soli­da­rität und auto­nome Struk­turen in Chiapas fort­be­stehen, hat sich die Gewalt in der Region weiter verschärft. Zwar haben die Zapa­ti­stas in vielen auto­nomen Gemeinden trag­fä­hige Selbst­ver­wal­tungs­mo­delle etabliert, doch indi­gene Aktivist*innen leben weiterhin unter perma­nenter Bedro­hung. Ein Drittel der mexi­ka­ni­schen Armee ist im Bundes­staat statio­niert. Immer wieder kommt es zu bewaff­neten Über­fällen, Morden und Entführungen.

Zuletzt erreichte die Gewalt auch San Cristóbal de las Casas. Im Oktober 2024 wurde dort Pater Marcelo Pérez ermordet, der über mehr als zwanzig Jahre zwischen indi­genen Gemeinden vermit­telte und die zuneh­mende Kartell­ge­walt nach der Pandemie öffent­lich kriti­siert hatte. Sein Tod steht exem­pla­risch für eine landes­weite Eska­la­tion: Mehr als 130’000 Menschen gelten in Mexiko als verschwunden. 

Unter Präsi­dentin Claudia Shein­baum hat sich die Situa­tion weiter zuge­spitzt. In den ersten hundert Tagen ihrer Amts­zeit regi­strierten die Behörden durch­schnitt­lich 40 neue Fälle von Verschwun­denen pro Tag – fast doppelt so viele wie unter ihrem Vorgänger Andrés Manuel López Obrador.

Demge­gen­über steht eine stati­stisch posi­tive Entwick­lung: Die Armut in Latein­ame­rika ist auf den nied­rig­sten Stand seit Beginn der Daten­er­he­bung gesunken, wie aus einem Ende November veröf­fent­lichten Bericht der Wirt­schafts­kom­mis­sion für Latein­ame­rika und die Karibik (Cepal) hervorgeht. 

Dabei ist Mexiko das latein­ame­ri­ka­ni­sche Land, in dem die Armut im vergan­genen Jahr­zehnt am stärk­sten zurück­ge­drängt werden konnte. Doch: Die reich­sten zehn Prozent der Bevöl­ke­rung vereinen laut Cepal weiterhin mehr als ein Drittel des Gesamt­ein­kom­mens auf sich, während die ärmsten zehn Prozent kaum davon profitieren. 

«Der Wider­stand hier wie dort hat nicht nur eine span­nende Geschichte, sondern auch eine leben­dige Gegenwart.»

Philipp Gerber

Beson­ders ausge­prägt ist diese soziale Spal­tung in Chiapas. 2024 lebten dort noch 27 Prozent der Bevöl­ke­rung in extremer Armut, zwei von drei Menschen verfügten über ein Einkommen unter­halb der Armuts­grenze. Ein histo­risch gewach­senes Erbe, das bis heute fortwirkt.

Für Jorge Sant­iago Sant­iago, lang­jäh­rigen Menschen­rechtler und Vorstand des Zentrums Frayba, ist die Lage heute komplexer denn je. Die Aufstands­be­kämp­fung dauere an, weil terri­to­riale Kontrolle für den Staat zentral sei, erklärt Sant­iago Sant­iago gegen­über dem deut­schen Online­me­dium ak.

Zugleich beob­achtet Frayba eine wach­sende Verflech­tung von Politik und orga­ni­sierter Krimi­na­lität. Kartelle sichern zuneh­mend Unter­nehmen und staat­li­chen Akteur*innen den Zugang zu Land, das unter indi­gener Verwal­tung wirt­schaft­lich nicht verwertbar wäre. Der wirt­schaft­liche Ausver­kauf der Region gehe dabei Hand in Hand mit zuneh­mender Gewalt.

Wider­stand ist Gegenwart

30 Jahre nach dem Aufstand in Chiapas sitzt die Zürcher Soli­da­ri­täts­gruppe zusammen. Manche wirken müde, andere spre­chen mit derselben Energie wie damals, als sie zum ersten Mal die Commu­ni­qués aus dem Regen­wald in den Händen hielten. Philipp Gerber lebt seit 15 Jahren in Oaxaca, wo er für eine NGO arbeitet und täglich über die Lage berichtet. Andrea Stein­auer ist in der Schweiz geblieben. Seit 30 Jahren setzt sie sich hier dafür ein, dass die Soli­da­ri­täts­gruppe am Leben bleibt.

Während in Chiapas indi­gene Gemeinden ihr Land gegen Militär, Kartelle und Inve­storen vertei­digen, geht es in Zürich um Wohn­raum, um Verdrän­gung und um die Frage, wem die Stadt gehört. Das Jubi­läum ist deshalb mehr als ein Rück­blick. «Der Wider­stand hier wie dort hat nicht nur eine span­nende Geschichte, sondern auch eine leben­dige Gegen­wart, getragen von neuen Gene­ra­tionen, die frische Akzente setzen», betont Philipp Gerber. So orga­ni­sieren die Zapa­ti­stas in Chiapas zum Jahres­wechsel ein inter­na­tio­nales Treffen, um «die Rebel­lionen der Welt» und ein weiteres Jahr des zapa­ti­sti­schen Aufstands zu feiern.


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