So über­lebst du als Mann im Ausgangsdschungel

Über­leben im Ausgang: Acht goldene Regeln. 
Männer werden als triebgesteuerte Maschinen dargestellt, die sich so krass nicht im Griff haben, dass sämtliche mögliche Reize aus ihrem Umfeld verbannt werden müssen. Fast ein bisschen wie bei einer Raubkatze (Foto: Frans van Heerden/ pexels.com).

Mitt­ler­weile gibt es zwar mehr als genug Anlei­tungen von Männern dafür, wie es sich als Frau im Ausgang und auf dem Heimweg sorgen­frei lebt. Solche Ratgeber stellen die Frau nicht nur als poten­ziell Schul­dige dar, wenn ihr etwas zustösst – sie drücken den Mann ausserdem in ein Rollen­bild, das doch eigent­lich schon lange als veraltet gelten sollte: Eine trieb­ge­steu­erte Maschine, die sich so krass nicht im Griff hat, dass sämt­liche mögliche Reize aus ihrem Umfeld verbannt werden müssen. Fast ein biss­chen wie bei einer Raubkatze.

Wer aber denkt eigent­lich an die Männer? Richtig. Ich. Hier also der drin­gend benö­tigte Leit­faden für verwirrte Manns­bilder, die nach jahre­langem femi­ni­sti­schem Brain­wa­shing der Gesell­schaft gar nicht mehr wissen, wie ihnen geschieht.

Welcher Mann kennt es nicht: Versu­chungen lauern überall und als testo­ste­ron­ge­steu­ertes Wesen kann man schlichtweg nicht anders, als ihnen nach­zu­geben – gerade in gelö­ster Stim­mung, ein Club ist schliess­lich kein Kloster. Daher gilt die Devise: Schütz dich so gut wie es geht. Ich helfe gern.

1- Blende die Reize aus

Sei dir bewusst: Obwohl Frauen glück­li­cher­weise vieler­orts auf durch­sich­tige Stoffe verzichten, sie zeigen manchmal trotzdem fast so viel Ausschnitt wie in der Badi. Oder Beine. Manche sogar beides zusammen! Am besten ziehst du daher eine möglichst dunkle Sonnen­brille an, die du auch im Club auf behältst. Damit bist du schon einmal gut geschützt vor visu­ellen Reizen und kannst dich voll und ganz auf die Musik konzentrieren.

2- Choose your players

Viele Frauen gehen in Gruppen in den Ausgang, manchmal sogar ganz ohne Männer. Das bedeutet für dich logi­scher­weise kumu­lierte Über­for­de­rung. Aber ein Mann ist nur so gut wie sein Rudel. Lass dich darum bitte von deinen links­ver­sifften femi­ni­sti­schen Freun­dinnen in den Ausgang begleiten. 

Diese Posse kann im Notfall einschreiten und dich zurück­halten, wenn du dich gar nicht mehr kontrol­lieren kannst – etwa, weil eine Frau eine andere Frau küsst. Diese Femi­ni­stinnen sind alle so gut ausge­bil­dete Kampf­ma­schinen, dass sogar Bruce Lee neidisch würde.

3- Tanze am besten nicht

Seien wir ehrlich, Ausgang ohne Tanzen ist irgendwie nicht so lustig. Aber genau hier kannst du dich schützen: Denn auf der Tanz­fläche entsteht die inten­sivste Reibung, hier lauert die grösste Gefahr. Und obwohl viele Frauen immerhin mitt­ler­weile kurze Hosen unter dem Kleid­chen tragen, kann es sein, dass du auf der Tanz­fläche deiner Lust hilflos ausge­lie­fert bist. Sitze daher möglichst den ganzen Abend auf einem Barhocker.

4- Rausch davon

Damits dir auf deinem Barhocker nicht ganz so lang­weilig ist, darfst du ein biss­chen etwas trinken. Klar, wenn du betrunken bist, dann gehst du noch lieber auf Braut­schau nach eben­falls betrun­kenen und darum aufdring­li­chen Frauen. Ich verrate dir darum einen kleinen Trick: Am besten hältst du Ausschau nach Drinks, die mit K.O.-Tropfen versehen wurden. 

Schnapp dir das Glas, bevor es die Frau tut und trink! Wenn du Glück hast, reicht die Dosis aus, damit du für den Rest des Abends ausge­knockt bist. So hast du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Deine Triebe sind nach kurzer Zeit ausge­schaltet, und du hast wahr­schein­lich einem anderen Mann geholfen, der noch nicht so stark ist wie du und eine Frau gefügig machen wollte. Not all heroes wear capes!

5- Zungen­fer­tig­keit mal anders

Zuge­geben, welcher Mann kann schon wider­stehen, wenn ihn eine hübsche Braut an der Bar anquatscht. Aber du willst kein Löwe in freier Wild­bahn mehr sein, du kannst das! Falls dir das trotz aller Vorsichts­mass­nahmen passieren sollte, zitiere entweder Jordan Peterson oder Michel Houellebecq. 

Falls sich die Frau auch davon nicht abschrecken lässt, bitte igno­riere deinen Stolz und versuch nicht, sie zu konfron­tieren. Durch das neu erstarkte Körper­be­wusst­sein tragen Frauen heute oft lange Gelnägel und die willst du heute eben nicht auf deiner Haut spüren.

6- Sei nicht zu soft

Natür­lich ist es heute okay, sich als Mann die Finger­nägel zu lackieren. Oder Lippen­stift zu tragen. Dieses Erschei­nungs­bild gehört für viele Frauen aller­dings zum neuen Beute­schema, schliess­lich hat uns Nicki Minaj schon vor Jahren beigebracht, dass Männer attraktiv sind, die mit ihrer femi­ninen Seite in Einklang stehen. 

Wenn du diese neu gewon­nene Frei­heit geniessen willst, die für dein Geschlecht erkämpft wurde, nur zu. Aber bitte zu Hause. Kreuzt du so im Ausgang auf, riskierst du heute, von Frauen ange­macht zu werden. 

7- Die Hölle sind die andern – im ÖV

Du hast für einmal Glück, für deinen Nach­hau­seweg ist Uber die beste Möglich­keit. Meistens hast du einen Fahrer und keine Fahrerin, damit ist schon mal eine Gefah­ren­si­tua­tion mehr gebannt. Aber falls du auf den ÖV ange­wiesen bist, gilt hier wieder Vorsicht! Denn hier könnte es trotzdem noch sein, dass du der ein oder anderen Frau begeg­nest und dich auf der Suche nach Ruhe allein zu ihr ins Abteil setzen musst. 

Bitte vermeide solche Situa­tionen, denn ange­trunken und müde kann es sein, dass du nicht mehr Herr deiner Sinne bist. Wir wissen doch alle: Du musst Frauen dann einfach anstarren! Das Gute an dieser vertrackten Situa­tion ist: Die Frau wird irgend­wann von selber weggehen und du kannst dich entspannen.

8- Auf den letzten Metern nicht aufgeben!

Falls du eine Club­nacht über­lebt hast, ohne Opfer deiner Hormone zu werden, Glück­wunsch! Soll­test du das letzte Stück Heimweg zu Fuss antreten müssen und du hörst eine Frau hinter dir, sei vorsichtig: Die mit den hohen Schuhen sind die gefähr­lich­sten, die sind wirk­lich auf Sex aus. Diese Situa­tionen sind beson­ders brenzlig. Viel­leicht wirst du hier schwach und hältst eine Frau plötz­lich fest.

Ich kann dich beru­higen: Sollte sie sich dennoch losreissen und hinter der näch­sten Haus­ecke die 117 anrufen, wird das mit hoher Wahr­schein­lich­keit keine ernst­zu­neh­menden Konse­quenzen haben für dich. Ziem­lich sicher wirst du genug Zeit haben, um dich aus der Situa­tion zu entfernen. 

Und wenn nicht, kannst du dich hier ausnahms­weise voll und ganz auf deine Männ­lich­keit verlassen: Wahr­schein­lich tanzen zwei Poli­zi­sten an, die eher dir glauben als der Frau – und Männer unter sich verstehen sich ja sowieso, die beiden dürften deine strug­gles als verwirrter Mann gut nach­voll­ziehen können.


Jour­na­lismus kostet

Die Produk­tion dieses Arti­kels nahm 4 Stunden in Anspruch. Um alle Kosten zu decken, müssten wir mit diesem Artikel CHF 468 einnehmen.

Als Leser*in von das Lamm konsu­mierst du unsere Texte, Bilder und Videos gratis. Und das wird auch immer so bleiben. Denn: mit Paywall keine Demo­kratie. Das bedeutet aber nicht, dass die Produk­tion unserer Inhalte gratis ist. Die trockene Rech­nung sieht so aus:

Löse direkt über den Twint-Button ein Soli-Abo für CHF 60 im Jahr!

Ähnliche Artikel