Über­sicht: Das CO2-Gesetz in acht Folgen

In ein paar Wochen stimmen wir darüber ab, ob wir das über­ar­bei­tete CO2-Gesetz annehmen wollen oder nicht. Doch vergli­chen mit dem CO2-Gesetz ist sogar Game of Thrones noch ziem­lich unter­kom­plex. Mit dieser Arti­kel­serie kannst du dir trotzdem den Durch­blick verschaffen. 
Das CO2-Gesetz in acht Folgen
Das CO2-Gesetz in acht Folgen. (Illustration: Luca Mondgenast)

Klima­fonds, Emis­si­ons­handel, Flug­ticket­ab­gabe und Kompen­sa­tionen auf Treib­stoff­im­porte – wer blickt da noch durch? Die Klima­ge­setz­ge­bung ist auf den ersten Blick komplex. Und auf den zweiten Blick noch komplexer. Beides hat uns nicht davon abge­halten, genau hinzu­schauen. Denn wer am 13. Juni ein infor­miertes Ja oder Nein in die Urne legen will, sollte ein wenig mehr wissen, als dass die Rechte gegen das CO2-Gesetz ist und die Linke sich nicht ganz einig wird. Entstanden sind acht Artikel zur aktu­ellen und viel­leicht kommenden CO2-Gesetzgebung.

In einem ersten Beitrag beleuchten wir die drei bereits existie­renden Abgaben auf CO2, die sich mehr oder weniger direkt auf den verur­sachten Ausstoss von Klima­gasen beziehen: die CO2-Abgabe auf fossile Brenn­stoffe, die Sank­tionen auf impor­tierte Neuwagen und die Kompen­sa­tionen auf Treib­stoff­im­porte. Das Fazit: Es gibt Schlupf­lö­cher und Inter­es­sens­kon­flikte. Doch die entdeckt nur, wer die Musse hat, ganz tief in die Wirren der Klima­ge­setz­ge­bung einzutauchen. 

Hier gehts zu Teil 1.

Falls wir das revi­dierte CO2-Gesetz annehmen, kommt eine weitere Mass­nahme hinzu: die Flug­ticket­ab­gabe. Dass damit endlich auch die Flug­rei­senden mit in die Verant­wor­tung für die Entwick­lung unseres Klimas genommen werden, ist richtig. Die tatsäch­liche Preis­ge­stal­tung der Flug­ticket­ab­gabe ist aber massiv asozial, wie unser zweiter Beitrag aufzeigt. Denn die Reichen zahlen je nach Flug­reise nur halb so viel für ihren CO2-Ausstoss.

Hier gehts zu Teil 2.

Für die Firmen, die am meisten CO2 in die Luft pusten, sieht sowohl das aktu­elle wie auch das viel­leicht kommende CO2-Gesetz Spezi­al­be­hand­lungen vor. Aber nicht etwa, um sie stärker an die Kandare zu nehmen, sondern damit sie sich von der CO2-Abgabe befreien können. Die Begrün­dung: Die Wett­be­werbs­fä­hig­keit dieser Firmen muss erhalten werden.

Hier gehts zu Teil 3.

Die zweite Möglich­keit, sich von der CO2-Abgabe befreien zu lassen, ist die Ziel­ver­ein­ba­rungen. Mit der Annahme des neuen CO2-Gesetzes ginge diese Hintertür neu für alle Firmen auf.

Hier gehts zu Teil 4.

Und wer zahlt über die verschie­denen Abgaben und Mecha­nismen jetzt genau wie viel für seine Klima­gase? Bei so vielen Wegen, die eigenen CO2-Tonnen zu berappen, ist der Vergleich alles andere als einfach. Trotzdem haben wir eine Über­sicht zusam­men­ge­stellt. Klar ist: Nicht alle zahlen gleich viel.

Hier gehts zu Teil 5.

Möglich­keiten, Abgaben zu umgehen und sich in Sachen Klima zu drücken, gibt es also sowohl im alten wie auch im neuen CO2-Gesetz. Damit es schön über­sicht­lich ist, hier die zehn grössten Schlupf­lö­cher in der CO2-Gesetzgebung.

Hier gehts zu Teil 6.

Immerhin wird das über die Abgaben einge­nom­mene Geld wieder an die Privat­haus­halte und die Wirt­schaft zurück­ver­teilt. Das soll dieje­nigen belohnen, die bereits klima­freund­lich unter­wegs sind. Dieses Beloh­nungs­sy­stem würde im revi­dierten CO2-Gesetz sogar noch ausge­baut. Aber wer zahlt da eigent­lich genau ein? Und wer kriegt wie viel zurück? Um das heraus­zu­finden, haben wir in dieser Recherche die Vertei­lungs­me­cha­nismen rund um den Klima­fonds etwas genauer unter die Lupe genommen.

Hier gehts zu Teil 7.

Und jetzt? Was halten wir nach wochen­langen Recher­chen in den tief­sten Tiefen des CO2-Gesetzes von dem, was uns am 13. Juni zur Abstim­mung vorge­setzt wird? Dazu mehr in diesem Meinungs­ar­tikel. So viel aber vorweg: Ein Gesetz, das einem mehr abver­langt als Game of Thrones, Der Pate und Der Herr der Ringe zusammen, hat vor allem ein Problem: Es unter­gräbt die Demo­kratie. Denn nicht jeder hat die Zeit, sich vor dem Abstim­mungstag Gesetze, Verord­nungen und Regu­lie­rungen im Umfang einer Serie mit acht Staf­feln oder einer tausend­sei­tigen Trilogie reinzuziehen.

Hier gehts zu Teil 8.

Damit ihr die Über­sicht nicht verliert – Hier die Schweizer Klima­ge­setz­ge­bung auf einen Blick (oder viel­leicht auf zwei):

Klima­ge­setz­ge­bung in der Schweiz. (Illu­stra­tion: Luca Mond­genast)


Jour­na­lismus kostet

Die Produk­tion dieser Serie zur Revi­sion des CO2-Gesetzes hätte eigent­lich 5‚082 Franken geko­stet (231 Arbeits­stunden à 22 Franken).

Als Leser:in von das Lamm konsu­mierst du unsere Texte, Bilder und Videos gratis. Und das wird auch immer so bleiben. Denn: Mit Paywall keine Demo­kratie. Das bedeutet aber nicht, dass die Produk­tion unserer Inhalte gratis ist.

Mit dieser geschätzten Anzahl Stunden am Ende unserer Beiträge möchten wir darauf aufmerksam machen, dass Jour­na­lismus kostet – und wie wichtig die Unter­stüt­zung von unseren Leser:innen ist, um ihn zu ermög­li­chen. Diese Angabe beinhaltet nicht nur die Recherche- und Schreib­ar­beit, sondern auch Redi­gate, Korrek­to­rate, Bild­re­dak­tion und vieles mehr.

Unser Ziel ist es, uns allein über unsere Leser:innenschaft zu finan­zieren. Um dies zu errei­chen, benö­tigen wir rund 20’000 CHF pro Monat. Im Moment errei­chen wir dieses Ziel leider noch nicht: Mehr als die Hälfte unserer Arbeit erfolgt daher immer noch ehrenamtlich.

Damit das Lamm weiterhin eine kriti­sche Stimme in der Schweizer Medi­en­land­schaft bleiben und Jour­na­lismus auch ohne Gross­kon­zerne, Verlage und Mäzene fair entlöhnt werden kann, brau­chen wir also dich. Werde Unterstützer:in! Falls du Bindungs­ängste hast, keine Sorge: Wir freuen uns auch über einma­lige Zuwendungen.

Sende eine SMS mit “go lamm” an 488 und spende somit einmalig CHF 5 – dauert nur 30 Sekunden!

Ähnliche Artikel