Kolumnen

Längst sind die Zeiten vorbei, in denen das Wissen der Welt zwischen zwei Buch­deckel passen musste. Gut so, denn statt in verstaubten Enzy­klo­pä­dien im unter­sten Regal­fach kann Wissen in ganz unter­schied­li­chen Formen kommen. Doch was zählt über­haupt als Wissen? Wer bestimmt darüber und wer hat Zugang dazu? In der Annzy­klo­pädie widmet sich Ann Mbuti den Wissens­formen unserer Zeit. Mit kriti­schem Blick und einer gesunden Skepsis nimmt sie unsere indi­vi­du­ellen Perspek­tiven und Erfah­rungen unter die Lupe, die die Art und Weise prägen, wie Wissen gesam­melt und inter­pre­tiert wird.

Ann Mbuti ist unab­hän­gige Autorin mit Schwer­punkt auf zeit­ge­nös­si­scher Kunst und Popkultur. Ihre Arbeit konzen­triert sich auf künst­le­ri­sche Projekte, die das Poten­zial für soziale, poli­ti­sche oder ökolo­gi­sche Verän­de­rungen haben. Derzeit beschäf­tigt sie sich mit Mytho­lo­gien, münd­li­cher Geschichte, Science Fiction und der Verschmel­zung von Fakten und Fiktion. Seit 2024 ist sie Profes­sorin für Prozess­ge­stal­tung am Hyper­Werk der HGK in Basel.


Die poli­ti­sche Dimen­sion des Digi­talen ist so gross wie das Netz selbst. Mit einem Mix aus Exper­tise, Spass und sehr viel Wut auf das System schreibt maia arson crimew über Tech­no­logie, Über­wa­chung, Inter­net­kultur und Science Fiction – oder was ihr im digi­talen Raum sonst gerade zwischen die Finger gerät. In ihrer Kolumne cyber_punk nimmt sie uns mit in die Untiefen des Inter­nets und zeigt, wie die physi­sche mit der digi­talen Welt zusammenhängt.

maia arson crimew ist eine Luzerner Hack­ti­vi­stin und inve­sti­ga­tive Jour­na­li­stin. Auf ihrem Blog publi­ziert sie Recher­chen über die verschie­denen Auswüchse des Über­wa­chungs­ka­pi­ta­lismus und ist nebenbei auch als DJ unterwegs.

Von Musk gecancelt

Gibt sich Firmen­in­haber Elon Musk auf seiner Platt­form X mit einem Fake-Account als sein eigener Fanboy aus? Das vermu­tete die X‑Community in den letzten Monaten. Unsere Kolum­ni­stin und Hackerin maia arson crimew hat die Vorwürfe unter­sucht; und wurde kurz darauf auf X gesperrt. 

Schaut einmal zum Fenster raus, wahr­schein­lich seht ihr bald ein Tier. Sie sind die Mehr­heit der Bevöl­ke­rung. Doch in der Schweizer Medi­en­land­schaft werden sie meist igno­riert. „Animal Poli­tique“ gibt Gegen­steuer. Nico Müller schreibt über Macht­sy­steme, Medien, Forschung und Lobby­ismus. Und denkt nicht, es gehe immer „nur“ um Tiere. Ihre Unter­drückung hängt oft mit der Unter­drückung von Menschen zusammen. „Animal Poli­tique“, geschrieben von Tier­ethiker Nico Müller macht das sichtbar.

Tiere? Sorry, nicht mein Thema

Aus die Maus: Nach einein­halb Jahren endet unsere Tier­rechts­ko­lumne “Animal Poli­tique”. Tiere können nicht selber für ihre Rechte eintreten. Also plädiert Nico Müller dafür, poli­tisch über Tiere nach­zu­denken, zu schreiben und zu diskutieren. 

Tiere im Krieg: Leiden ist keine Konkurrenz

Wenn Krieg ist, spricht man kaum über Tiere – selbst die Tier­rechts­be­we­gung schweigt. Das liegt an ihrer proble­ma­ti­schen Geschichte und einer plumpen Vergleichs­rhe­torik. Unser Kolum­nist plädiert dafür, Mensch- und Tier­leid zusammenzudenken. 

David gegen Goliath (Archiv)

Der Name ist Programm in dieser Kolumne: Olivier David gegen die Goli­aths dieser Welt. Anstatt nach Unten wird nach Oben getreten. Es geht um die Lage und den Facet­ten­reichtum der unteren Klasse. Die Kolumne dient als Ort, um Aspekte der Armut, Preka­rität und Gegen­kultur zu reflek­tieren, zu bespre­chen, einzu­ordnen. David gegen Goliath ist der Versuch eines Schrei­bens mit Klas­sen­stand­punkt, damit aus der Klasse an sich eine Klasse für sich wird. Die Kolumne erscheint eben­falls als News­letter.

Olivier David, ist Autor und Jour­na­list. 2022 erschien sein Debüt Keine Aufstiegs­ge­schichte, in dem er über den Zusam­men­hang von psychi­schen Erkran­kungen und Armut schreibt. Für das ND (vormals neues
deutsch­land) schreibt er die Kolumne „Klas­sen­treffen“. Olivier wohnt in Hannover und studiert in Hildes­heim lite­ra­ri­sches Schreiben.

Klas­sen­pro­to­kolle

Für seine letzte Kolumne bei das Lamm spricht Olivier David mit den Menschen, für die er schreibt: denen, die unten geblieben sind. Drei Protokolle. 

Reichtum persön­lich nehmen

Wut auf den Umstand, dass es Reiche und Arme gibt, ist ange­bracht. Doch sie braucht eine mate­ri­elle Analyse der Entste­hung von Reichtum, um revo­lu­tionär zu sein. 

Lohn­un­gleich­heit, unbe­zahlte Care-Arbeit, sexua­li­sierte Gewalt, aber auch der Kampf gegen toxi­sche Masku­li­nität, die Abschaf­fung der Wehr­pflicht und homo­so­ziale Gewalt sind femi­ni­sti­sche Themen – und werden als „Frau­en­sache“ abge­stem­pelt. Das greift viel zu kurz, da das ebenso, oder sogar vor allem, Männer­sa­chen sind. Mit dieser femi­ni­sti­schen Kolumne für Männer erklärt die femi­ni­sti­sche Jour­na­li­stin Emma-Louise Steiner Basics, enttarnt Lächer­li­ches und pran­gert Irri­tie­rendes an.

Miso­gynie ist doch lustig

Gewisse Männer machen gerne Witze über sexua­li­sierte oder häus­liche Gewalt – in ihrem Freun­des­kreis, ihrer Stand-up-Show oder ihrem Podcast. Kritik nehmen sie genau so wenig ernst wie die Gewalt, über die sie scherzen. 

Follow Medinat Male­fakis, as she chro­nicles the lived expe­ri­ence of a Nige­rian living in Switz­er­land. With a mixture of humour, satire, story-telling and meta­pho­rical symbo­lism, Medinat’s monthly high­lights will reveal to you Switz­er­land and the Swiss in ways you never knew, never imagined, or never noticed. She is after all living her new Swiss life the Nige­rian (naija) way. 

Über die Notwen­dig­keit poli­ti­schen Handelns sind wir uns einig. Doch die Prak­tiken gegen­wär­tiger Politik sind nicht über­zeu­gend. Wir müssen die Zustände vorerst wohl bloss aushalten. Von dieser alltäg­li­chen Tragik handelt die gezeich­nete Kolumne von Illu­strator Alain Schwerzmann.

Gegen eine Meta­physik des ’Links­seins’

Inner­linke Ausein­an­der­set­zungen werden heute gerne am Begriff des ’Links­seins’ verhan­delt. Bei diesen Debatten stehen Lebens­stile und Konsum­formen mehr im Vorder­grund als die Frage nach der Über­win­dungen des Kapi­ta­lismus. Daher neigen sie dazu, poli­tisch unpro­duktiv zu sein. 

Jung und dumm (Archiv)

Klima­hy­ste­risch und radikal oder unver­ant­wort­lich und faul: Es wird viel an jungen Menschen rumge­nör­gelt. Schlimmer als die Kritik ist aber ihre fehlende Reprä­sen­ta­tion in der Öffent­lich­keit. Während sich alle Welt über Anliegen der Jugend äussert, finden diese selbst nur in sozialen Netz­werken eine Platt­form. Das ändert nun die Kolumne „Jung und Dumm“. Helena Quarck schafft Platz für Diskus­sionen und den Austausch über Anliegen der Jugend.

Dem eigenen Körper fremd

Als 13-Jährige befolgte unsere Kolum­ni­stin streng die Tipps von Influencer*innen, die ihren Körper „verbes­sern“ würden. Ein Phänomen, das eine ganze Gene­ra­tion von Teen­agern geprägt hat, die heute mit ihrem Körper nicht zufrieden sind. 

Miriam Suter schreibt in ihrer Kolumne über – eigent­lich vor allem über old white men und warum in Sachen Femi­nismus in der Schweiz und der schwei­ze­ri­schen Medi­en­land­schaft noch immer einiges im Argen liegt.

Hört auf, uns zu belästigen!

Frauen bekamen jüngst wieder einmal Tipps, wie sie sich vor Über­griffen schützen können. Bloss: Die gut gemeinten Ratschläge setzen am völlig falschen Punkt an.